"An Bildung wollen wir nicht sparen"

Oberwürzbach. Zum Thema Hausbau können die Oberwürzbacher Kindergartenkinder seit vergangenen Freitag einiges erzählen. Ohne Scheu haben sie mit St. Ingberts Oberbürgermeister Georg Jung symbolisch den Grundstein für den neuen Kindergarten im Stadtteil gelegt

 Oberbürgermeister Georg Jung befüllte am Freitagnachmittag mit den Kindern der Oberwürzbacher Kindertagesstätte die Zeitkapsel für den Grundstein zum neuen Kindergarten. Foto: Kerstin Keller

Oberbürgermeister Georg Jung befüllte am Freitagnachmittag mit den Kindern der Oberwürzbacher Kindertagesstätte die Zeitkapsel für den Grundstein zum neuen Kindergarten. Foto: Kerstin Keller

Oberwürzbach. Zum Thema Hausbau können die Oberwürzbacher Kindergartenkinder seit vergangenen Freitag einiges erzählen. Ohne Scheu haben sie mit St. Ingberts Oberbürgermeister Georg Jung symbolisch den Grundstein für den neuen Kindergarten im Stadtteil gelegt. Bestes Wetter, der OB im blauweißen Hemd passend zum noch aufgebockten Maibaum, viele Gäste und eine muntere Kinderschar: Wenn der Wiederaufbau des Kindergartens mit so viel positiver Energie vorangetrieben wird, wie bei der Grundsteinlegung zu spüren, dann dürfte es eine tolle Einrichtung werden. Und auch der Verwaltungschef wird sich solche Termine in Masse wünschen, werden doch die Bürger in absehbarer Zeit über die Frage entscheiden, wer sein Amt zukünftig besetzt. "Wer hält die Dose?" fragte OB Jung in die Runde der Kleinen, die ihn beim Grundstein umringten. Eine aktuelle Ausgabe der Saarbrücker Zeitung drehte er zur Wurst, eine St. Ingberter Rundschau und weitere Dokumente dazu. Das alles in die Metallbüchse, die dann in den Grundstein kommt, wie er erklärte. "Das passt doch nicht", sagt ein Junge. "Das machen wir passend", entgegnete der erste Bürger St. Ingberts. Tatsächlich waren kurze Zeit später die zeitgeschichtlichen Dokumente verstaut. Der OB kannte mittlerweile alle Namen der kleinen Oberwürzbacher. Ortsvorsteherin Lydia Schaar, CDU, durfte den Zement auf die Zeitkapsel im Grundstein geben, und der Akt war vollzogen. Zuvor hatte Jung die traurige Geschichte für das aktuelle Bauprojekt ins Gedächtnis gerufen. Er sprach von dem Einbruch im März vergangenen Jahres und dem Feuer, mit dem die Täter damals ihre Spuren verwischen wollten. Für den Kindergarten habe man schnell ein Ausweichquartier gefunden im Vereinshaus bei der Hasenfelsschule. Jung stellte klar: "Wir sparen viel im Moment, aber an der Bildung wollen wir nicht sparen." Deshalb bekomme der Oberwürzbacher Nachwuchs an gleicher Stelle einen in Teilen neuen Kindergarten, der zudem größer als der alte werde. Denn zu den beiden Kindergartengruppen werden zehn Krippenplätze eingerichtet. Wiederaufbau und Erweitung kosten nach seinen Worten 1,5 Millionen Euro. Ortsvorsteherin Schaar nannte es eine wichtige Entscheidung für Oberwürzbach, dort wieder ein Haus für die Kleinsten zu schaffen. Gerade die Krippenplätze seien für junge Familien, deren Lebensplanung sich stark verändert habe, ein wichtiges Signal. Der Grundstein bekam auch geistlichen Segen. Dann feierten Kinder und Erwachsene das Voranschreiten des Projektes. Zum nächsten Kindergartenjahr soll alles fertig sein.

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