Frau erstickt in den Flammen

Rohrbach. Für eine 78-Jährige kam gestern früh jede Hilfe zu spät. Dabei wirkte der Brand in dem Zweifamilienhaus in der Knappenstraße, dessen erste Etage die Frau bewohnte, für die Einsatzkräfte auf den ersten Blick gar nicht so dramatisch. Als die Rohrbacher Feuerwehr, die gegen 4.05 Uhr alarmiert worden war, kurz nach der Polizei an dem Haus eintraf, waren keine offenen Flammen zu sehen

Rohrbach. Für eine 78-Jährige kam gestern früh jede Hilfe zu spät. Dabei wirkte der Brand in dem Zweifamilienhaus in der Knappenstraße, dessen erste Etage die Frau bewohnte, für die Einsatzkräfte auf den ersten Blick gar nicht so dramatisch. Als die Rohrbacher Feuerwehr, die gegen 4.05 Uhr alarmiert worden war, kurz nach der Polizei an dem Haus eintraf, waren keine offenen Flammen zu sehen. Dennoch hatte das Feuer, das etwa eine Viertelstunde zuvor im kleinen Wohnzimmer der 78-Jährigen ausgebrochen war, bereits seine fatalen Folgen entfaltet."Die Rauchgase hatten das Feuer rasch erstickt", berichtete Wehrführer Timo Meyer. Aber auch der Bewohnerin war der tödliche Qualm zum Verhängnis geworden. Ein Polizeibeamter und der Wehrführer waren zunächst ohne Atemschutz in die Wohnung vorgedrungen. Dort fanden sie die Frau leblos auf ihrem Bett liegend. Einen Rettungsversuch mussten die beiden allerdings im beißenden Rauch abbrechen. Geborgen wurde die Frau erst von Feuerwehrleuten, die unter schwerem Atemschutz in das Haus vorrückten. Eine Notärztin konnte allerdings danach nur noch den Tod der 78-Jährigen feststellen, der vermutlich durch eine Rauchgasvergiftung eingetreten war.Retten konnten die Einsatzkräfte jedoch eine 82-Jährige, die sich im Obergeschoss des Hauses aufgehalten hatte. Die Frau wurde mit einer leichten Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Ebenfalls durch Rauchgase leicht verletzt wurden der Polizist und der Feuerwehrmann, die als Erste in der Wohnung waren.Obwohl das Feuer in dem Haus während der Löscharbeiten noch einmal kurz aufflammte, hatte die Feuerwehr das Brandgeschehen sehr schnell unter Kontrolle. Nach Angaben des Wehrführers waren an den Löscharbeiten in der Knappenstraße rund 30 Feuerwehrleute aus Rohrbach beteiligt; der zusätzlich alarmierte Löschbezirk St. Ingbert-Mitte brauchte mit seinen Fahrzeugen und Helfern nicht einzugreifen. Im Einsatz waren zudem zwei Kommandos der St. Ingberter Polizei sowie mehrere Rettungswagen und Sanitäter des Roten Kreuzes. Um die Angehörigen der Hausbewohner sowie die Einsatzkräfte kümmerte sich noch während der bis etwa 6.30 Uhr andauernden Lösch- und Bergungsarbeiten ein Notfallseelsorger.Spurensuche vor OrtIm Laufe des gestrigen Vormittags untersuchten dann Brandspezialisten der Kriminalpolizeiinspektion das Haus in der Knappenstraße. Sie fanden auch die vermutliche Brandursache. Demnach hat ein elektrotechnischer Defekt in einer Mehrfachsteckdose, die sich in dem Wohnzimmer der Erdgeschosswohnung befand, das Feuer ausgelöst. Den Sachschaden, der in dem Zweifamilienhaus entstanden ist, schätzte die Polizei gestern auf rund 50 000 Euro.Den Brand in Rohrbach nahm die Feuerwehr auch zum Anlass, nochmals auf die Bedeutung von Rauchmeldern in Wohnungen hinzuweisen. Ein Rauchmelder war in der Knappenstraße nicht vorhanden.

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