Technik für Schüler 81 Mädchen und Jungen lassen sich gern für die Technik begeistern

Rohrbach · Schüler bekommen in der Festo-Lehrwerkstatt Einblicke in Pneumatik und Elektrotechnik.

 Festo-Mitarbeiterin Stephanie Okrasa (links) erklärt Teilnehmern von „Begeisterung Technik“, was man mit einem 3D-Drucker alles machen kann.

Festo-Mitarbeiterin Stephanie Okrasa (links) erklärt Teilnehmern von „Begeisterung Technik“, was man mit einem 3D-Drucker alles machen kann.

Foto: Cornelia Jung

Technik ist nichts für Mädchen? Von wegen. Unter den 81 Jugendlichen ab Klasse 8, die sich für „Begeisterung Technik“ des Festo Lernzentrums angemeldet haben, sind auch viele Schülerinnen. In sieben Kursen von August bis März werden die Schüler an sechs Terminen Einblicke in Pneumatik und Elektrotechnik bekommen.

Man muss schon von der Materie begeistert sein, wenn man freiwillig jeweils Samstagmorgens zum „schaffe“ geht. Am Mittwoch trafen sich die Teilnehmer von vier Schulen erstmals im Lernzentrum, um in der Auftaktveranstaltung etwas über das Unternehmen, seine Produkte und die Firmenphilosophie zu erfahren. Das Technik-Karussell drehe sich immer schneller und man müsse Schritt halten, um auf dem Weltmarkt bestehen zu können, sagte Alfred Ermers. So habe er früher noch mit dem Rechenschieber gearbeitet, heute habe jeder einen Taschenrechner auf dem Smartphone. „Technik bestimmt die Zukunft. Es müsste eigentlich bei allen Heranwachsenden eine technische Allgemeinbildung da sein – deshalb machen wir das“, sagte der Leiter des Lernzentrums.

„Begeisterung Technik“ sei kein Einzelgänger. In Saarbrücken gibt es die Wissenswerkstatt und in St. Ingbert den MINT-Campus, doch es könnten noch mehr Firmen sein, die die Jugendlichen an Naturwissenschaften und Technik heranführen. „Ich halte es für eine wichtige Aufgabe der Unternehmen“, findet Ermers. Deshalb werde die Festo auch im Herbst einen neuen Workshop ins Leben rufen, bei dem es um Kunststoff geht.

Seit 13 Jahren ist Hanspeter Georgi, ehemaliger saarländischer Wirtschaftsminister, bereits Schirmherr dieser Veranstaltung. Denn er wolle es unterstützen, dass die Schüler während ihres Einsatzes bei Festo sehen, dass Technik keine Zauberei ist. Zusammenhänge verstehen, Algorithmen erkennen, selbst etwas ausprobieren und so einen tieferen Einblick in die Technik erhalten – das sei das Ziel des Angebots.

Auch der Oberbürgermeister zeigte sich begeistert von immer neuen Technologien, erwähnte E-Autos und Drohnen, die heute alltäglich sind und die vor einigen Jahrzehnten noch als Szenerien von Science Fiktion-Romanen undenkbar schienen. „Hier könnt ihr euch an Technik heranwagen“, lud Hans Wagner zu diesem Projekt ein, das auch vom Stadtmarketing Unterstützung erfährt. Doch es geht dabei nicht nur ums Lernen und Begreifen, sondern es solle vor allem Freude machen, wie sich Alfred Ermers wünscht.

Dass dies so ist, bestätigte Daniel Ducke vom Krebsberg-Gymnasium in Neunkirchen. Der 15-Jährige war bereits im vergangenen Jahr bei den Pneumatikern: „Das hat richtig Spaß gemacht.“ In diesem Jahr will er Einblick in die Elektrotechnik gewinnen und ist schon gespannt, was ihn erwartet. Beim Rundgang mit den Ausbildern wird den Schülern das Lernzentrum gezeigt, Maschinen und Arbeitsgänge erklärt und auch beim 3D-Drucker halt gemacht. Einige, die schon bei Festo waren, erkennen Neues und fragen interessiert nach, die anderen hören interessiert zu. Die alten Hasen brennen schon jetzt auf ihre Festo-Zeit, die restlichen Teilnehmer schauten interessiert, aber noch etwas schüchtern zu. Spätestens in der Lehrwerkstatt wird sie aber auf alle übergreifen – die Begeisterung für Technik.

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