55 500 gute Runden

St. Ingbert · Schon jetzt ist klar: Auch 2017 wird es in St. Ingbert wieder einen 24-Stunden-Solilauf geben. Über 1200 Läufer sind vergangenes Jahr für die Müllkinder in Kalkutta gelaufen. Dieses Jahr sollen die Läufer am 9. und 10. September für die „Elterninitiative krebskranker Kinder“ in Homburg ihre Runden drehen.

 Uta Quirin-Labatt (Zweite von links) und Karl Ackermann (rechts) übergaben beim Neujahrsempfang in St. Michael Spenden an Roland Best und Cristoforo Sorce von der Tafel sowie an Pfarrer Andreas Sturm (von links) für die Müllkinder in Kalkutta. Foto: Cornelia Jung

Uta Quirin-Labatt (Zweite von links) und Karl Ackermann (rechts) übergaben beim Neujahrsempfang in St. Michael Spenden an Roland Best und Cristoforo Sorce von der Tafel sowie an Pfarrer Andreas Sturm (von links) für die Müllkinder in Kalkutta. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Der Neujahrsempfang von St. Michael bot am Sonntag die Gelegenheit, das Jahr 2016 Revue passieren zu lassen. Ein Jahr ist es nun schon her, dass die Großpfarrei Heiliger Ingobertus entstand und der Gemeindeausschuss den Pfarrgemeinderat ablöste. Man veranstaltete ein Solidaritätsessen, ein Gemeindefest, die Patronatsfeste von St. Michael und St. Pirmin, eine Martinsfeier, die Nikolausaktion und natürlich den 24-Stunden-Solilauf.

Doch bevor Karl Ackermann vom Orga-Team die erlaufene Summe nannte, rief er das Ereignis, das im September zum 11. Mal von der DJK, den Maltesern und eben den Gemeinden St. Michel und St. Pirmin ausgerichtet wurde, ins Gedächtnis zurück. Er dankte den 100 Helfern und den vielen Salat- und Kuchenspendern, die es den 1251 Lauffreudigen ermöglichten, ihre insgesamt 55 500 Runden in einem einzigartigen Ambiente für einen guten Zweck zu drehen. Mit Spannung wurde während des Empfangs die Nennung der Spendenhöhe erwartet.

In fünf Umschlägen, die Gemeindemitglieder öffneten, war je eine Ziffer enthalten, die nun noch in die richtige Reihenfolge gebracht werden mussten. Am Ende kam eine stattliche Zahl heraus - 31 200 Euro. "Es ist kein Rekordergebnis, denn wir hatten schon mal eine 4 vorne stehen. Aber es sind leider zwei wichtige Sponsoren weggefallen", so Ackermann, "trotzdem ist es ein ansehnliches Ergebnis (…) und ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns".

Wichtig sei vor allem, dass der Solilauf ein heiteres Fest der Begegnung sei, wo man miteinander ins Gespräch komme. Die Begünstigten des Laufes waren auf Vorschlag von Pfarrer Andreas Sturm die Müllkinder von Kalkutta, um die sich das Aachener Misereor-Projekt "Vereinigung der Müllsammlerinnen von Tiljala" kümmert. Er hatte vor einigen Jahren als Begleiter und Dolmetscher des Bischofs die Gelegenheit, sich in Indien über die Verhältnisse zu informieren und war nachhaltig von der Situation beeindruckt. "Mich hat selten etwas so bewegt, wie diese Kinder", so Pfarrer Sturm bei der Entgegennahme des Schecks, "ich bin dankbar, dass das Orga-Team meine Idee aufgegriffen hat".

Er verlas einen Dankesbrief aus Kalkutta, in dem auch ein Foto enthalten war, das drei dieser Müllkinder zeigte. Darin stand, dass die Kinder wie Unberührbare behandelt würden, weshalb sie jede Hilfe gebrauchen könnten. "Ihre Unterstützung hilft ihnen, zu überleben. (…) Es ist berührend zu sehen, dass Menschen, die 7000 Kilometer entfernt leben, uns so unterstützen. Vielen Dank", hieß es im Schreiben weiter. Auch einen 17. Solilauf werde es geben, wie Karl Ackermann sagte. Dieser findet am 9. und 10. September statt. Die Teilnehmer werden dann für eine gute Sache in der Region laufen, denn dann geht das Geld an die "Elterninitiative krebskranker Kinder" in Homburg.

Und auch Roland Best von der Tafel konnte sich über einen Scheck in Höhe von 1306,66 Euro freuen. Das Geld war mit der Nikolausaktion und St. Martin erwirtschaftet worden. Beim Neujahrsempfang wurde auch ein Ausblick auf das laufende Jahr gegeben, in dem 50 Jahre Kirchweihe St. Michael begangen werden. Dann könnte dort auch die Glocke wieder läuten, wenn bis dahin der neue Wartungsvertrag abgeschlossen ist.

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