Ein Sparjahr und die Folgen

Unsere Woche · Das Jahr 2014 ist so gut wie vorüber. Es war für Homburg ein stressiges, weil Wahljahr. Die Spitzen in Rathaus und Landratsamt mussten neu besetzt werden, wobei der neue Landrat erst Mitte 2015 seine Arbeit aufnehmen wird.

Homburgs neuer OB, Rüdiger Schneidewind , hat die Eingewöhnungsphase bereits hinter sich. Eigentlich könnten sich alle Beteiligten gelassen zurücklehnen und in Ruhe darauf warten, was 2015 so bringt. Wenn, ja wenn die Kreisstadt nicht vor einem Sparjahr stehen würde. Erstmals müssen sich Stadt und Stadtrat an einen Sanierungsplan halten, das heißt pro Jahr zusätzliche rund eine Million Euro im Haushalt einsparen. Das hört sich zwar nicht sonderlich dramatisch an, ist aber nicht zu unterschätzen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass einige Verantwortliche immer noch auf Wahlkampf-Modus zu laufen scheinen und den Leuten weiterhin eifrig Sachen versprechen, als wäre tatsächlich Geld da. Geradezu hellhörig wird man, wenn man aus der Rathausspitze vernimmt, dass die zusätzlichen gut 300 000 Euro, die die Stadt für das neue Bad drauflegen muss, doch eine vertretbar geringe Summe sei. Im Hinblick auf die Gesamtsumme von nunmehr fast 20 Millionen Euro für das Kombibad mag das stimmen, aber mit 300 000 Euro mehr auf der Habenseite wäre die im Sanierungsplan geforderte Einsparung bereits zu knapp einem Drittel erfüllt. Jetzt hat man das Finanzloch zunächst einmal vergrößert. Dennoch wird über die Sanierung des Sportzentrums und des Waldstadions gesprochen, über neue Sportplätze und und und. Alles eigentlich aus dem Haushalt nicht mehr zu bezahlen.

Also, es wäre an der Zeit, sich endlich auf Sachen zu konzentrieren, die finanzierbar sind. Das neue Jahr bietet sich da als Neustart an. Die Bürger haben sehr wohl Verständnis für Sparmaßnahmen, wenn man sie ihnen vernünftig erklärt. Und in Rathaus wie Stadtrat sitzen viele vernünftige Leute, die diese Aufgabe übernehmen könnten. So weitermachen wie bisher, geht nicht und belastet die nachfolgenden Generationen, die ohnehin schon mit einem riesigen Schuldenberg leben müssen.

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