Kein Dschihad in Homburg

Unsere Woche · Keine Kleinstadt ist so klein, dass sie nicht doch vom „Heiligen Krieg“ erfasst werden könnte. Zum Beispiel Homburg.

"Der Dschihad-Kult - Warum deutsche Jugendliche in den "Heiligen Krieg" ziehen", fragte in dieser Woche ein Nachrichtenmagazin. Nun haben die Jugendlichen, die man an Homburger Schulen trifft, in den allermeisten Fällen keinen Freifahrtschein in den Nordirak. Vielmehr rücken hier die letzten Klassenarbeiten vor Weihnachten näher, die Eltern maulen über die zu hohe Handyrechnung, und am Sonntag steigt am Sonnenfeld das große Inline-Skaten. Damit dürften Homburger Jugendliche eigentlich ausgelastet sein, ganz ohne den Dschihad . Doch was erfahren wir so nebenbei? Dass ein 41-jähriger Homburger fünf Kalaschnikows weiterverkaufen wollte, die ihm ein 64-jähriger Merziger beschafft hatte. Pech für den Homburger, dass sich hier keine Interessenten fanden, die mit fünf russischen Knarren in Homs und Mosul um sich ballern wollten. So weit ist es mit dem Dschihad also doch nicht her. Und so verkaufte der Homburger die Gewehre eben an Ermittler des LKA Rheinland-Pfalz und der Kripo Kaiserslautern. Das ist natürlich auch eine Lösung. Der Homburger wandert nun in den Knast, und der "Heilige Krieg" ist mangels Interesse an uns vorübergegangen.

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