Ausbildung mit Prädikat Spektakel

Kirkel-Neuhäusel · Ein brennendes Auto soll's schon sein, dazu klare Ansagen, was zu tun ist und Einsatzbereitschaft. Die Großübung von Polizei und Feuerwehr war ein Spektakel im besten Sinne. Was am Ende blieb, war Zufriedenheit bei den Verantwortlichen.

 Für die zuerst am „Unfallort“ eingetroffenen Beamten der Polizei galt es im Rahmen der Großübung auf dem Gelände der ehemaligen Praktiker-Zentrale auch, ein brennendes Fahrzeug schnellstmöglich zu löschen. Foto: Thorsten Wolf

Für die zuerst am „Unfallort“ eingetroffenen Beamten der Polizei galt es im Rahmen der Großübung auf dem Gelände der ehemaligen Praktiker-Zentrale auch, ein brennendes Fahrzeug schnellstmöglich zu löschen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Was sich da am Samstagmittag auf dem Gelände der früheren Praktiker-Zentrale in Kirkel-Neuhäusel abgespielt hat, verdient im guten Sinne das Prädikat "Spektakel": Inmitten teils dichten Schneetreibens übten Beamten der saarländischen Polizei aus unterschiedlichen Dienstbereichen gemeinsam mit Einsatzkräften der Kirkeler Löschbezirke Kirkel-Neuhäusel und Limbach einen Großeinsatz. Drei verunglückte Fahrzeuge, zahlreiche "Verletzte", ein lichterloh brennendes Autowrack. Was dabei auf den ersten Blick aussah wie eine Übung, die vornehmlich den Feuerwehrkräften gewidmet war, stand vielmehr ganz im Zeichen des Trainings der Polizeibeamten.

Denn: Die hatten in der vergangenen Woche in ganz unterschiedlichen Einsatzsituationen zusätzliche Fähigkeiten bei der Rettung von Verletzten erlernt. Marco Hussong, Polizeibeamter und zusammen mit seiner Kollegin Claudia Heckmann verantwortlich für die zusätzliche Ausbildung, zum Hintergrund: "Es ist nicht unüblich, dass Polizeibeamte an einem Unfallort wie diesem zuerst eintreffen. Und mit einer entsprechenden Sanitätsausbildung können die Beamten dann auch einiges tun." Dies sei auch durchaus sinnvoll, denn mitunter dauere es fünf bis zehn Minuten, bis der eigentliche Rettungsdienst vor Ort sei. "Dann haben unsere 'Polizeisanitäter' die Erstversorgung sicherzustellen." Über eine Woche, so Hussongs Kollegin Claudia Heckmann, seien die Beamten der Polizei deswegen über die Kenntnisse der klassischen Ersten Hilfe hinaus geschult worden.

Träger der sehr polizeispezifischen Ausbildung ist das Deutsche Rote Kreuz. Dabei machte die Auswahl von Hussong und Heckmann als Leitungsteam des Lehrgangs durchaus Sinn, sind beide doch nicht "nur" Polizeibeamte. Marco Hussong ist selbst aktiv beim DRK und gleichzeitig auch Angehöriger des Löschbezirks Kirkel-Neuhäusel - ebenso wie Claudia Heckmann, die neben ihrem Polizeidienst auch eine der Jugendbeauftragten der Feuerwehr in Kirkel-Neuhäusel ist. Das passende Wort für die beiden: Personalunion. Am vergangenen Samstag nun sollten die Beamten bei einer großen Abschlussübung zeigen, was sie "draufhaben". Das Übungsszenario präsentierte sich dabei beeindruckend: Drei schwer verbeulte Unfallfahrzeuge - eines auf dem Dach, eines steil am Hang und eines in Flammen, stellten die zuerst am Einsatzort eintreffenden Polizeibeamten vor einige Herausforderungen. So galt es gleichzeitig, sich um die zahlreichen Verletzten - Darsteller des DRK - zu kümmern und mit Feuerlöschern dem brennenden Autowrack schnellstmöglich zu Leibe zu rücken. Denn es sollte (gewollt) einige Minuten dauern, bis die Löschbezirke Kirkel-Neuhäusel und Limbach zu Hilfe kamen. Kirkels Wehrführer Gunther Klein: "In einem Fahrzeug sind drei Verletzte, ein Unfallopfer darunter ist bewusstlos. Im zweiten Fahrzeug, das steil an der Böschung liegt, sind ebenfalls drei Verletzte. Einer davon ist eingeklemmt, ein weiteres Opfer ist schwanger." Also jede Menge ganz unterschiedlicher und anspruchsvoller Aufgaben für Polizei und Feuerwehr. Dem entsprechend kam auch einiges an unterschiedlichen Geräten zum Einsatz: Hydraulische Spreizer zum Öffnen der Karosserien, Arbeitsbühnen und mehr. Kleins Fazit: "Ich bin sehr zufrieden, wie die Feuerwehrleute diese anspruchsvollen Rettungsmittel qualifiziert einsetzen."

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