Jugendarbeit Gelungener Neustart im Jugendzentrum

Limbach · Limbacher Jugendliche bieten in eigener Regie wieder ein ansprechendes Programm – und suchen Mitstreiter.

 Am gefühlten Neustart des Limbacher Jugendzentrum mit dem „Storchenfest“ hatte auch die Band Rough Mix ihren Anteil.

Am gefühlten Neustart des Limbacher Jugendzentrum mit dem „Storchenfest“ hatte auch die Band Rough Mix ihren Anteil.

Foto: Thorsten Wolf

Lange Zeit war es recht still gewesen rund um das Jugendzentrum Limbach. Doch vor einigen Tagen meldete sich das Vorstandsteam um Merlin Graf mit einer echten Großveranstaltung im Ortsleben zurück. Das „Storchenfest“ markierte ein kräftiges Lebenszeichen, im Garten hinter dem Juz gab es jede Menge Live-Musik, Schattenplätzchen, was vom Grill und einfach eine gute, gemeinsame Zeit.

„Wir hatten im zurückliegenden Jahr ein paar Probleme mit dem Strom, hatten häufiger einen Sicherungsausfall“, begründete Graf im Gespräch mit unserer Zeitung das in den jüngeren Vergangenheit eher spärliche Veranstaltungsangebot des Juz, das sich im Wesentlichen auf das zusammen mit der Kirkeler Jugendpflege organisierte Nachwuchs-Bandfestival und einen „Punkrock-Tresen“ konzentriert habe. „Diese Probleme wurden behoben, wir haben eine neue Bühne gebaut und uns fit dafür gemacht, wieder ordentliche Konzerte zu veranstalten.“ Paul Hock, im Vorstandsteam zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, erinnerte sich an eine dem jetzt veranstalteten „Storchenfest“ vergleichbare Veranstaltung weit in der Vergangenheit. „Da muss ich so vier oder fünf gewesen sein. Das sind auch meine ersten Erinnerungen an das Juz. Im Winter hatten wir dann die Idee, eine solche Veranstaltung nochmal draußen zu machen. Da hatten wir allerdings in der Vergangenheit schon mal Probleme, da gab es zwei Vorstandsgenerationen vor uns einen Nachbarschaftsstreit. Wir haben uns aber entschlossen, diese Veranstaltung zu stemmen. Und jetzt schauen wir mal, wie es läuft.“ Für einen fast waschechten Neustart in Sachen Veranstaltungsprogramm ließ sich der Samstag schon der Nachmittag ganz gut an. Nach und nach kamen immer mehr Gäste, während mit Rough Mix die erste von ingesamt drei Band des Tages für den nötigen Soundtrack zum „Storchenfest“ sorgte.

Wer soll sich nun vom Angebot des Limbacher Juz konkret angesprochen fühlen? Paul Hock: „Uns geht es wirklich darum, wieder auf  die Schiene ‚Jugendzentrum für Jugendliche‘ zu kommen. Denn wir selbst sind ja schon junge Erwachsene. Wir wollen ein Publikum ansprechen, das auch in der Lage ist, in ein, zwei Jahren hier in den Vorstand nachzurücken und das von uns zu übernehmen.“ Als Grund für diesen fast schon von langer Hand geplanten Wechsel an der Spitze des Limbacher Jugendzentrums nannte Paul Hock die eigenen Schwierigkeiten, die man bei der Übernahme des Vorstandes gehabt habe. „Damals war einfach hier wenig los, wir hatten keinen wirklichen Ansprechpartner.“ Das will man nun besser handhaben. „Wir wollen Leute finden, die sich hier wirklich aktiv engagieren. Der aktuelle Generation ist eben jetzt in der Ausbildung oder im Studium und zerstreut sich zunehmend, viele kommen inzwischen aus Saarbrücken hierher. Das ist keine optimale Lösung, um den Laden hier am Laufen zu halten.“ Auch diese Konstellation sei mit verantwortlich dafür, dass es in der jüngeren Vergangenheit eher wenige Veranstaltungen im Juz gegeben habe.

Was kann nun ein Jugendlicher erwarten, wenn er ins Juz kommt? „Wir haben unter der Woche und am Wochenende ständig geöffnet, wir sind da sehr flexibel. Heute kann man sich ja über Online-Gruppen ganz spontan absprechen und treffen“, verdeutlichte Merlin Graf. „Wir haben Dart, wir haben Tischkicker, wir haben ein gutes Soundsystem, wir haben Getränke.“ Und Paul Hock ergänzte: „Wir haben natürlich auch den großen Garten. Den ‚bewirtschaften‘ wir auch so weit möglich, gerade in den Sommerferien, wenn viele da sind. Wir haben Hochbeete, die wieder bestellt werden können. Und generell bietet der Garten ganz viele Möglichkeiten, man kann Fußball spielen. Wir haben auch schon nachts mit dem Beamer Filme an eine Wand geworfen. Man kann ganz vieles machen, die Möglichkeiten sind da – sie müssen einfach genutzt werden.“ So gelte es, junge Leute anzusprechen, die einfach einen Platz suchten, an dem sie Zeit verbringen können. „Und uns als automones Jugendzentrum zeichnet dabei aus, dass wir das machen können, was die Leute selbst mitbringen und was die Leute selbst wollen. Wir bieten hier einen Raum, um sich auszuleben und sich zu verwirklichen.“

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