20 Jahre im Dienst der Burg

Kirkel. Natürlich gibt es viel traditionsreichere Vereine als den Förderkreis Kirkeler Burg im vereinsreichen Ort Kirkel. Sogar solche, die als Gründungsjahr noch stolz eine 18 vor sich hertragen - also vor über 110 Jahren gegründet wurden. Da machen gerade mal 20 Jahre nicht viel her

Besonders bei den Bogenschützen entdecken viele Kinder ihre Begeisterung fürs Mittelalter.

Kirkel. Natürlich gibt es viel traditionsreichere Vereine als den Förderkreis Kirkeler Burg im vereinsreichen Ort Kirkel. Sogar solche, die als Gründungsjahr noch stolz eine 18 vor sich hertragen - also vor über 110 Jahren gegründet wurden. Da machen gerade mal 20 Jahre nicht viel her.Und doch hat es dieser rührige, sympathische und historisch engagierte Verein geschafft, mit rund 230 Mitgliedern eine wichtige Rolle im Kultur- und Tourismusbetrieb der Gemeinde zu spielen. Er stemmt den Wein- und Handwerkermarkt im Oktober sowie die erfolgreiche Burgweynacht im Dezember; beim Mittelaltermarkt im Mai sorgt er für die Verpflegung von 15 000 bis 20 000 Gästen. "Eine riesige Arbeit", bestätigt Peter Steffen, der Vereinsvorsitzende, der gestern zusammen mit der Pressewartin Anne Bernimollin zu Gast in der Redaktion war. Da gehen die Schwenker und Würste tausendfach über den Holztresen.Die Einnahmen werden dringend gebraucht, um historische und wissenschaftliche Projekte zu unterstützen. Denn auch das gehört zum Selbstverständnis des Förderkreises: Das ganze Geld fließt in die Burg zurück. "Das Schöne bei uns ist, dass unsere Mitglieder aus allen Sparten kommen. Die einen interessieren sich für Archäologie, die anderen für die Erforschung historischer Quellentexte, andere machen gerne die Organisation für die Feste und wieder andere sind handwerklich begabt, sie nähen, kochen oder sie machen Musik", sagt Anne Bernimollin. Viele Mitglieder kommen gar nicht aus Kirkel, sondern aus dem ganzen Land, sogar aus Rheinland-Pfalz. Peter Steffen ist stolz, dass der Förderkreis auch innerhalb der renommierten deutschen Burgenvereinigung einen guten Ruf hat. Man trifft sich, kennt sich, tauscht Ideen aus und lädt sich ein, wie kürzlich beim Burgensymposion, bei dem Kirkel der Gastgeber war. Am kommenden Sonntag, 26. April, feiert der Förderkreis sein Jubiläum im Jochen-Klepper-Haus in Kirkel mit Vorträgen, Kabarett und den Freyen Spielleuten. Beginn ist um zehn Uhr. Wer kommen möchte, ist willkommen, der Eintritt ist frei.Meinung

Erfolgreiches Konzept

Von SZ-RedakteurinChristine Maack Der Förderkreis Kirkeler Burg hatte von Anfang an ein erfolgreiches Konzept, das dafür sorgte, dass sich hier kein Vereinsmuff einnisten konnte, denn alle Talente sind gefragt. Egal, ob Historiker, Archäologe, Musiker oder Suppenkoch, alle sind gleich wichtig und gleichermaßen unentbehrlich. Das sorgt für Abwechslung und schweißt zusammen. Denn ohne Dauereinsatz am Schwenker kommt nun mal kein Geld für die Burgerforschung zusammen. Übrigens: Aus der Burgweynacht, einer netten Idee des Vereins für ein kleines Fest, ist inzwischen der stimmungsvollste Weihnachtsmarkt des Saarlandes geworden. Der Förderverein kann nach 20 Jahren stolz auf seine Arbeit sein.