Trockenübungen für den Schwimmverein

Homburg · Eine Frau ohne Mann sei wie ein Fisch ohne Fahrrad - so dämlich klangen früher mal die Emanzen-Sprüche, bevor die Feministinnen richtig loslegten, sich "Femen " nannten und nun nackt durch die Gegend rennen.

Und was ist ein Schwimmverein ohne Bad? Eher wohl ein Fisch ohne Wasser. Die DLRG Höcherberg dürfte diesen Spruch nicht lustig finden. Denn es gibt das Problem, dass der Verein für drei Stunden Training im privatwirtschaftlich betriebenen Homburger Bad Koi künftig 375 Euro hinlegen muss. Im kommunalen und subventionierten Homburger Stadtbad waren es nur 45 Euro für drei Stunden. Nun wäre es für die DLRG schön, wenn die Stadt Bexbach mit rund 13 000 Euro jährlich das privatwirtschaftliche Schwimmen finanzieren könnte. Dass die anderen Bexbacher Vereine murren, wenn ein einzelner Verein eine so hohe Zuwendung bekommen sollte, ist abzusehen. Was tun? Nackt durch Bexbach rennen? Das wirkt schon bei den Feministinnen peinlich. Das grundsätzliche Problem besteht vielmehr darin, dass Gemeinnützigkeit und Privatwirtschaft nicht zusammenpassen. Zuvor hat die Allgemeinheit fürs Vereinsschwimmen bezahlt, jetzt muss es der Verein selbst machen und kann es nicht. Ist das nun gerecht? Was ist überhaupt gerecht? Das zu klären, schaffen auch die Gerichte nicht, wie man in Kirkel beim Bahnlog-Prozess gesehen hat. Die Gegner der Gleisbaufirma wollten, dass Bahnlog verschwinden sollte. Stattdessen hat Bahnlog vor Gericht gewonnen und bleibt. Man bekommt vor Gericht eben nicht Gerechtigkeit, man bekommt ein Urteil.

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