Tausche Plastiktüte gegen Baumwolltasche

Homburg · Die Aktion im Zuge der Fairade-Kreis-Kampagne soll für Umweltschutz sensibilisieren – und Menschen in Arbeit bringen.

 Der Saarpfalz-Kreis setzt ein Zeichen für eine Reduzierung von Plastiktüten und gegen Müll in den Ozeanen. An den Wochenmärkten werden deshalb Stofftaschen aus fairem Handel statt Plastiktüten angeboten. Foto: Timothy Townshend/dpa

Der Saarpfalz-Kreis setzt ein Zeichen für eine Reduzierung von Plastiktüten und gegen Müll in den Ozeanen. An den Wochenmärkten werden deshalb Stofftaschen aus fairem Handel statt Plastiktüten angeboten. Foto: Timothy Townshend/dpa

Foto: Timothy Townshend/dpa

Dienstags, 4. und 11. April, können Bürgerinnen und Bürger auf dem Homburger Wochenmarkt ihre Plastiktüten gegen eine Tasche aus GOTS-zertifiziertem Baumwollstoff eintauschen.

Diese Aktion von der Gesellschaft für Arbeit und Qualifizierung im Saarpfalz-Kreis (Aquis), dem Jobcenter des Saarpfalz-Kreises und des Kreises selbst als Fairtrade-Landkreis läuft kreisweit noch an weiteren Wochenmarkttagen - solange der Vorrat reicht, meldet die Pressestelle des Saarpfalz-Kreises.

Der Saarpfalz-Kreis engagiert sich seit 2015 für den fairen Handel. Vierteljährlich trifft sich eine Gruppe interessierter Bürgerinnen und Bürger zu Themen wie Kinderrechte, faire Produktionsbedingungen und Nachhaltigkeit. Ingrid Graf, Geschäftsführerin von CBA Analytik in Limbach, gab den Anstoß, Zeichen zu setzen für eine Reduzierung von Plastiktüten und gegen die von Greenpeace geschätzten mindestens 150 000 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren.

Fische und andere Meerestiere sind nachweislich durch in Mikroplastik zerfallene Plastiktüten und Folien geschädigt, die letztendlich wieder im menschlichen Organismus landen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Jute statt Plastik-Aktion aus den 1980ern sollte mit individuell gestalteten Taschen aus ökologisch erzeugtem, fair gehandeltem Stoff reaktiviert werden. Genäht in der Region, sollten die Stofftaschen im Tausch als Alternative zur Plastiktasche angeboten werden. "Bei der Tauschaktion dürfen wir keinen saarpfälzischen Plastikmüllberg schaffen, deshalb sollten die Plastiktüten weitergenutzt werden in sinnvollen Produkten", unterstrich Doris Gaa, die sich als Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz bei der Fairtrade-Steuerungsgruppe engagiert.

Hehres Ziel war es auch, Frauen in Beschäftigung zu bringen oder gar ein Geschäftsmodell zu entwickeln. Mit dem Kirkeler Nähkästchen der Aquis und dem Jobcenter des Saarpfalz-Kreis fanden sich ideale Kooperationspartner für den ersten Schritt zur Umsetzung dieser Projektidee.

Die Aquis kümmert sich seit 1997 um die berufliche Integration, Umschulung und die Weiterbildung von Geringqualifizierten und Arbeitssuchenden im Saarpfalz-Kreis. "Wir beschäftigen die Arbeitssuchenden, die oftmals ohne Berufsabschluss unterschiedlichen Alters zu uns kommen. Sie erlernen Techniken und Fertigkeiten, die ihnen in niedrigschwelligen Berufen die Chance auf eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt bieten", informiert Anja Lange, Prokuristin der Aquis. "Die Tätigkeit im Kirkeler Nähkästchen ist sehr vielfältig. Aktuell arbeiten wir an Tuniken für die Kinder-Mitmach-Ausstellung im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim. Im Stofftaschenprojekt können wir sehr kreativ arbeiten, aber auch die Wirkung unseres Konsumverhaltens und der Wegwerfmentalität im globalen Kontext vermitteln", erläutert Christel Bernard, Archäologin und Aquis-Abteilungsleiterin, in der Pressemitteilung der Kreisverwaltung.

Gemeinsam mit den Frauen im Kirkeler Nähkästchen entwickelte Christel Bernard Ideen zur Wiederverwertung der Plastiktaschen.

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