Pflegekongress: Man muss sich im Team stützen, sonst geht's nicht

Homburg · Am heutigen Donnerstag, 17. November, findet ab 9 Uhr der 22. Homburger Pflegekongress im Sitzungssaal des Homburger Forums statt. Der von der Initiative Krankenpflege veranstaltete Kongress hat in diesem Jahr den Schwerpunkt Mitarbeitermotivation und Arbeitszufriedenheit. Die Veranstaltung richtet sich an Krankenschwestern und Krankenpfleger sowie alle interessierten Beschäftigten im Gesundheitswesen. Wir befragten im Vorfeld Schwester Lisa über das Thema der Veranstaltung.

Sind Sie denn zufrieden mit Ihrer Arbeit?

Schwester Lisa: Das ist eine problematische Frage, denn einerseits ist es ja ein schöner Beruf, aber man hat eben auch oft das Gefühl, man sei der vielen Arbeit hilflos ausgeliefert. Die Belastung ist ohnehin schon hoch, dann fallen Kollegen aus, dann übernimmt man deren Dienst, dann ist man selbst müde von den zusätzlichen Diensten. Man kommt halt schnell an seine Grenzen in diesem Beruf.

Was kann man dagegen tun?

Schwester Lisa: Ich denke, man muss sich selbst helfen, denn es wird sicher nicht von außen die große positive Veränderung kommen. Dazu gehört, dass wir uns im Team gegenseitig stützen, dass es ein faires Geben und Nehmen gibt. Auch Jammern hilft nichts, genauso wenig irgendwelche Schuldzuweisungen, das zieht nur die Stimmung runter.

Wieso ist die Arbeit so anstrengend? Man war doch vor 20 Jahren auch nicht faul?

Schwester Lisa: Die Arbeitsverdichtung liegt an den kurzen Verweildauern kranker bis sehr kranker Patienten. Man hat nur noch Patienten, die alle mit den höchsten Ansprüchen an die Pflege versorgt werden müssen. Auch die vielen ältere Menschen, die oft zusätzlich noch Demenzerscheinungen zeigen, erfordern ständige Aufmerksamkeit.

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