Oboe, ein Brise Paris und ein Hammerflügel

Homburg · Knapp die Hälfte der aktuellen Saison der Homburger Meisterkonzerte ist um, doch bis Juni gibt es noch viel Hörenswertes: So kommen das Trio Lézard, der Hammerflügelspezialist Kristian Bezuidenhout, die Birringer- Schwestern, der Oboist Albrecht Mayer und der Pianist Pierre-Laurent Aimard.

 Kristian Bezuidenhout gibt im März ein Konzert am Hammerflügel. Foto: Marco Borggreve

Kristian Bezuidenhout gibt im März ein Konzert am Hammerflügel. Foto: Marco Borggreve

Foto: Marco Borggreve

Das neue Jahr beginnt für viele Menschen mit Musik aus dem Repertoire der Strauß-Dynastie und deren Zeitgenossen. Allerdings erklingen diese Melodien für die Mehrheit nicht live, sondern übers Fernsehen oder Internet. Da sitzt man dann leicht übernächtigt mit dem Kaffeebecher in der Hand und lässt sich ein bisschen in die Wiener Wunderwelt entführen, denn bei manchen Werken gibt's obendrauf Bilder, Filmsequenzen oder Balletteinlagen - gelegentlich mit ein bisschen zu viel Schlagobers. Mittlerweile mehr als 90 Länder erreicht die Übertragung des traditionellen Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker , das einst im dunkelsten Geschichtskapitel des Landes seinen Anfang nahm, soweit die Internetseite des Orchesters. Diesmal gab's übrigens viel frischen Wind, denn der 35-jährige Gustavo Dudamel, gebürtig in Venezuela, dirigierte.

Wer musikalisch auf diese(oder andere) Weise gleich zum Jahresanfang eingestimmt wird, der kann sich auch auf das freuen, was in den nächste Monaten bei den Homburger Meisterkonzerten aufgetischt wird. Ohne Frage musikalische Spitzenklasse, allerdings kein Strauss-, sondern ein Mozart- und Beethoven-Schwerpunkt. Darunter, so der künstlerische Leiter der Meisterkonzerte, Markus Korselt, auch ausgefallenes Repertoire. Einige Höhpunkte hat es bereits gegeben, seit das Armida-Quartett zum Saisonauftakt im Herbst in die Saiten griff, Etliches steht noch an.

So kommt zum Beispiel der für viele wohl berühmteste aller Oboisten , Albrecht Mayer, am 11. Mai, in den Saalbau. Er begann seine berufliche Laufbahn 1990 als Solo-Oboist der Bamberger Symphoniker . Seit 1992 hat er die gleiche Position bei den Berliner Philharmonikern inne, während er sich zunehmend einen Namen als Konzertsolist machte - mit der Dirigentenelite. Zudem wurde er mehrfach mit dem Echo-Klassik ausgezeichnet, hat etliche CDs eingespielt - und kann seine Oboe einfach singen lassen, gelegentlich wirklich, wenn er die Stimme seines Instruments Gesangswerken leiht. In Homburg spielt er mit dem südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim auch verschollen geglaubte Konzerte, das gesamte Programm machen Werke von Joseph Martin Kraus , Franz Anton Hoffmeister, Josef Fiala und von Joseph Haydn aus.

International gefeiert ist der französische Pianist Pierre-Laurent Aimard , der zum Abschluss der Reihe im Juni zu hören ist mit der Schubert-Sonate Nummer 18 in G-Dur, Stücken von György Kurtág und mit Präludien und Fugen aus Johann Sebastian Bachs "Wohltemperiertem Klavier". Die nächsten im Meisterrund sind übrigens am Donnerstag, 19. Januar, Stéphane Egling, Oboe , Stefan Hoffmann, Fagott, und Jan Creutz, Klarinette, als Trio Lézard. Sie bringen ihr Programm "Paris 1937" mit und lassen darin die Musik der 30er Jahre in der französischen Hauptstadt wiedererstehen - federleicht. Das Ensemble wurde 2015 mit dem bekannten Echo Klassik ausgezeichnet.

Gespannt sein kann das Homburger Publikum zudem auf Kristian Bezuidenhout am 23. März. Der Hammerflügelspezialist aus Südafrika bringt Werke von Ludwig van Beethoven und Joseph Haydn in den Saalbau mit. Dieses Instrument mit seinem so besonderen silbrig-perkussivem Klang war übrigens im vergangenen Jahr bereits hier zu hören, im Januar 2016 spielte der erfahrene Spezialist Ronald Brautigam auf dem Hammerflügel.

Fehlt noch die bereits etablierte Nachwuchs-Ecke "Meister von morgen", diesmal mit den Birringer-Schwestern Lea und Esther. Sie wagen sich an den "Teufelstriller" von Giuseppe Tartini, weiter bringen sie Sonaten von Domenico Scarlatti mit.

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 Die Schwestern Esther und Lea Birringer spielen im April bei den Homburger Meisterkonzerten - und zwar in der Nachwuchsecke "Meister von morgen". Foto: Felix Broede

Die Schwestern Esther und Lea Birringer spielen im April bei den Homburger Meisterkonzerten - und zwar in der Nachwuchsecke "Meister von morgen". Foto: Felix Broede

Foto: Felix Broede
 Markus Korselt ist der Gestalter der Meisterreihe und dirigiert am 11. Mai. Foto: Thomas Schrott

Markus Korselt ist der Gestalter der Meisterreihe und dirigiert am 11. Mai. Foto: Thomas Schrott

Foto: Thomas Schrott

Hintergrund Die Homburger Meisterkonzerte beginnen donnerstags, 20 Uhr, im Saalbau. Die Termine im Überblick: 19. Januar: Trio Lézard, 23. März: Kristian Bezuidenhout, 20. April: Lea und Esther Birringer, 11. Mai: Albrecht Mayer, Oboe , Englisch Horn und das südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim unter Markus Korselt, 8. Juni: Pierre-Laurent Aimard . Karten für die Meisterkonzerte im Homburger Saalbau kosten normalerweise 23/ 21 Euro. Für bestimmte Konzerte kann es einen Preisaufschlag geben, etwa für das mit Albrecht Mayer am 11. Mai - hier kosten die Karten dann 26/28 Euro. Erhältlich sind Tickets bei der Homburger Kulturgesellschaft im Rathaus, Tel. (0 68 41) 10 11 68 oder 10 11 72, und übers Internet sowie an allen Ticket-regional-Vorverkaufsstellen. Der Kulturkalender bietet Details zu den Konzerten und einen Überblick über die kulturellen Veranstaltungen der Stadt. Er liegt in Homburg an vielen Stellen aus und ist auch im Rathaus, Am Forum, erhältlich. Zudem kann er im Internet unter www.homburg.de heruntergeladen werden. Hilfreich im Internet: www. homburger-meisterkonzerte.de, www.ticket-regional.de . ust

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