Augenärzte aus aller Welt lernen andere Arbeitsmethoden kennen

Homburg · Gemeinsam gegen die Blindheit kämpfen: Professor Berthold Seitz empfing Mitglieder des Präsidiums des Internationalen Rates der Augenheilkunde. Er selbst leitet ein internationales Austauschprogramm von Augenärzten.

 Besuch in Homburg: Professor Hugh Taylor aus Melbourne (r.), links Gastgeber Professor Seitz.

Besuch in Homburg: Professor Hugh Taylor aus Melbourne (r.), links Gastgeber Professor Seitz.

Es ist nicht überall auf der Welt eine Selbstverständlichkeit, dass Menschen gut sehen. Bakterielle Infektionen, Verletzungen oder chemische Verätzungen können das Augenlicht unwiederbringlich schädigen oder gänzlich erlöschen lassen.

Mit schneller und kompetenter medizinischer Hilfe wäre in vielen Fällen Hilfe möglich gewesen.

Deshalb gibt es den Internationalen Rat der Augenheilkunde (International Council of Ophtalmology), der 1857 in Brüssel geründet wurde, damals haben sich 150 Augenärzte aus 24 Ländern zusammengeschlossen. Heute ist der International Council of Ophtalmology (ICO) eine große, internationale Organisation mit mehreren Unterabteilungen. Eine davon ist das IOFF Fellowship Programm, das im Jahr 2000 ins Leben gerufen wurde.

Seit Gründung wurden schon mehr als 840 Augenärzte aus mehr als 80 Ländern unterstützt, vielen von ihnen haben ihr Training an einer deutschen Augenklinik absolviert.

Dieses Programm soll jungen Augenärzten aus Entwicklungsländern einen dreimonatigen Aufenthalt an einer international anerkannten Augenklinik oder Universität ermöglichen.

Diese Kliniken verpflichten sich, von den ICO Fellows keine Gebühren für Lehre oder Verwaltung zu erheben. Über die Vergabe der Hospitationsplätze entscheidet ein Beirat aus renommierten Ophthalmologen. Aktuell können jährlich etwa 60 bis 80 Stipendien vergeben werden.

Die jungen Augenärzte erhalten während ihres Aufenthalts die Gelegenheit, ihre fachlichen Kenntnisse zu erweitern, um diese dann nach ihrer Rückkehr an ihr Heimat-Institut an die Kollegen weiterzugeben und sich für die Erhaltung von Sehen und die Vermeidung von Blindheit einzusetzen.

Nach Abschluss des Trainings schreiben die ICO Fellows einen Bericht über ihre Erfahrungen und tauschen sich regelmäßig mit ihren Fellow-Kollegen aus. Professor Berthold Seitz, Leiter der Universitätsaugenklinik in Homburg , ist Direktor des ICO Fellowship Programms.

Er übernahm diese Funktion vor einem Jahr von seinem Vorgänger Professor Peter Gabel aus Regensburg, der nun emeritiert ist.

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 Professor Seitz (r.) sitzt als Zuhörer im Hörsaal, vor ihm Lindsay Washburn von der Organisation des Councils. Fotos: SZ/Maack

Professor Seitz (r.) sitzt als Zuhörer im Hörsaal, vor ihm Lindsay Washburn von der Organisation des Councils. Fotos: SZ/Maack

Auf einen Blick Mitglieder des Präsidiums des International Council of Ophtalmology waren in Homburg zu Gast und erläuterten im Hörsaal der Augenklinik vor Studenten und Mitarbeitern die Aufgaben ihrer Organisation. Gastgeber war Professor Seitz, der erfreut war, die Gäste aus Australien und den USA in Homburg begrüßen zu können, die wiederum von der "Kompetenz in der Kleinstadt" beeindruckt waren. maa

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