Lästern über Gott und die Welt

Homburg. Mit bissigem Humor, Parodien und satirischen (Gesangs-)Einlagen sorgte das Homburger Frauenkabarett am vergangenen Samstag für einen unterhaltsamen Abend. Ob Banker, Politiker, Schönheitschirurgen, ob Männer und Frauen - alle bekamen ihr Fett weg

 Das Homburger Frauenkabarett begeisterte bei seinem Auftritt im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des SV Reiskirchen in der Sporthalle. Foto: Bernhard Reichhart

Das Homburger Frauenkabarett begeisterte bei seinem Auftritt im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des SV Reiskirchen in der Sporthalle. Foto: Bernhard Reichhart

Homburg. Mit bissigem Humor, Parodien und satirischen (Gesangs-)Einlagen sorgte das Homburger Frauenkabarett am vergangenen Samstag für einen unterhaltsamen Abend. Ob Banker, Politiker, Schönheitschirurgen, ob Männer und Frauen - alle bekamen ihr Fett weg. Auf seiner Jubiläumstour präsentierte das seit nunmehr zehn Jahren bestehende Quintett ein "Best of" und begeisterte mit einem rasanten, witzigen und pfiffigen Auftritt das Publikum in der gut gefüllten Sporthalle des SV Reiskirchen. Die zahlreichen, überwiegend weiblichen Besucher, zeigten sich begeistert. Das bemerkenswerte Gastspiel aus Wort- und Gesangsbeiträgen der fünf Frauen bildete den würdigen Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten "100 Jahre Sportverein Reiskirchen".Wie gewohnt frech, ironisch, sarkastisch, aber auch hart an der Grenze des guten Geschmacks, nahmen die fünf scharfzüngigen Akteurinnen des Homburger Frauenkabaretts pointiert Stellung zu bestimmten, die Gesellschaft bewegenden Themen. Heidi Hennen, Silke Müller, Gisela Walter, Birgit Schöndorf sowie Ursula Pfeiffer-Anslinger lästerten über Gott und die Welt. Kritisch wurde sowohl das eigene Geschlecht als auch der Zeitgeist beäugt, kommentiert und durch den Kakao gezogen. Ob Politik, Wissenschaft, Klimawandel, Atommüll, Wirtschaft, Kirche, Individualschicksale, Überalterung der Gesellschaft, Tod, Geburt und Macht - kein Thema ließen die fünf Frauen aus. Mühelos gelang es ihnen, auch Themen aus den vergangenen zehn Jahren leicht zu verpacken und auf den Punkt zu bringen.

Sie machten sich ihren eigenen Reim auf Ungereimtheiten, eine Pointe wechselte sich mit der nächsten ab. Ob allein, im Duett oder in der ganzen Gruppe, die fantastischen Fünf brillierten und rissen das Publikum zu Beifall hin.

Von Beginn an, dem "Gute-Laune-Lied", zog das Quintett die Zuhörer in seinen Bann, ging die Großmutter mit dem Enkelkind schwanger, sammelte "krumme Samen" oder musste zur Festplattenkorrektur, weil sie zu viel "Platt geschwätzt" hatte. Verglichen wurde auch das saarländische G 8 mit dem pfälzischen "Zotteltrab".

Auch die Männer kamen nicht gut weg. "Der Mann weiß, worauf es ankommt, die Frau, die weiß den ganzen Rest." Herrlich die Parodie beim Auftritt des Vertreters der Partei "Bündnis Wohlsein/Die Blauen". Er zeigte sich bestens vertraut mit den Bedürfnissen der Trinker und forderte mit glasigem Durchblick das Grundrecht auf Rausch und versprach, Frohsinn in die politische Landschaft zu bringen. Köstlich auch der A-Cappella-Gesang des "kleinen grünen Männchens" im Stil der Comedian Harmonists.

Den Beifall des Publikums beantworteten die fünf Frauen mit zwei weiteren Zugaben.

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