Kein krankes Kind wird an Uniklinik abgewiesen

Homburg · Seit zwei Wochen ist die neue Regelung der Kindernotdienste in Kraft. Bisher gab es viel Verwirrung, weil auch für den Saarpfalz-Kreis an Wochenenden die Klinik Kohlhof erste Anlaufstelle sein soll – und nicht mehr das Uniklinkum. Dennoch kamen Eltern nach Homburg.

 Wenn Eltern sich Sorgen um ihr krankes Kind machen, fragen sie nicht lange, sondern fahren in die nächste Klinik. Auch wenn der Kindernotdienst an den Wochenenden jetzt am Kohlhof angesiedelt ist, können Eltern aus dem Saarpfalz-Kreis ans Uniklinikum kommen. Foto: Fotolia

Wenn Eltern sich Sorgen um ihr krankes Kind machen, fragen sie nicht lange, sondern fahren in die nächste Klinik. Auch wenn der Kindernotdienst an den Wochenenden jetzt am Kohlhof angesiedelt ist, können Eltern aus dem Saarpfalz-Kreis ans Uniklinikum kommen. Foto: Fotolia

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Wer am Wochenende ein krankes Kind zu Hause hat, fackelt nicht lange und sucht einen diensthabenden Arzt oder ein Krankenhaus auf. Da ist es den Eltern ziemlich egal, was nun wie bürokratisch geregelt ist. Hauptsache, dem Kind kann geholfen werden.

Deshalb betonte Professor Ludwig Gortner, der Leiter der Universitäts-Kinderklinik, dass selbstverständlich das Uniklinikum auch weiterhin jederzeit für Notfälle da sei: "Jeder Notfall wird bei uns genau angeschaut. Wir schicken auch kein Kind weiter, nur, weil es gerade mal nicht so krank aussieht. Wir kümmern uns sorgfältig um jeden Fall."

Zum Hintergrund: Seit fast zwei Wochen ist der Kindernotdienst im Saarland nur noch auf drei zentrale Standorte verteilt: Klinikum Saarbrücken Winterberg, Marienhaus-Klinikum Saarlouis und Marienhaus-Klinik Kohlhof. Das hatte die Kassenärztliche Vereinigung im Saarland (KV) bereits im vergangenen Jahr so beschlossen.

Damit war das Uniklinikum in Homburg , das sich zuvor die Kindernotdienste mit der Klinik Kohlhof geteilt hatte, nicht mehr dabei. Bislang galt die Regelung, dass Kohlhof samstags und das Uniklinikum sonntags zuständig war. Der Grund für diese Entscheidung waren wohl Bestrebungen aus dem Raum St. Wendel, die Kindernotdienste am Wochenende etwas "näher" heranzurücken. Will heißen: Homburg lag für manche Eltern aus dem nördlichen Saarland zu weit weg.

Bisher hat die Neuregelung, die kurz nach den Feiertagen in Kraft trat, erst mal für arge Verwirrung gesorgt, besonders im Saarpfalz-Kreis und in der angrenzenden Pfalz. Denn besorgte Eltern riefen am Uniklinikum an, ob sie denn überhaupt mit ihrem kranken Kind kommen könnten und ob denn jemand vom Kinderärzte-Team da sei. Was, wie Professor Gortner betonte, an einem Universitätsklinium selbstverständlich der Fall sei.

Außerdem hätten sich, so wurde von niedergelassenen Kinderärzten berichtet, in der Klinik Kohlhof so lange Schlangen gebildet, dass manche Eltern die Geduld verloren und sich kurzerhand in Richtung Homburg aufmachten, neue Notdienst-Regelung hin oder her.

Wie Dr. Joachim Meiser von der Kassenärztlichen Vereinigung im Vorfeld der Umstrukturierung betont hatte, sei die neue Regelung "nicht in Stein gemeißelt". Sollte sich zeigen, dass sich ein zentraler Standort nicht bewähre, "dann kann man gerne wieder über eine Änderung reden."

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