Mandy’s Lounge Ein Live-Konzert mit Hindernissen im Vorfeld

Homburg · Der Bandbus des französischen Musikers Roman Gaume streikte vor seinem Homburger Auftritt in „Mandy’s Lounge“.

 Während eines Solos stieg Roman Gaume auch mal von der Bühne auf einen Stuhl – sehr zur Freude seiner Fans in „Mandy’s Lounge“.

Während eines Solos stieg Roman Gaume auch mal von der Bühne auf einen Stuhl – sehr zur Freude seiner Fans in „Mandy’s Lounge“.

Foto: Sebastian Dingler

Das war eine Punktlandung, als der französische Rockmusiker Roman Gaume gerade noch rechtzeitig zu seinem Auftritt in der Homburger Musikkneipe „Mandy’s Lounge“ ankam: Um halb Acht trafen Gaume und seine beiden Mitmusiker ein, um Viertel nach  konnte es pünktlich losgehen. Davor wurde ein irrer Wettlauf mit der Zeit gewonnen.

Denn der Bandbus streikte, er war das Wochenende zuvor in Westfrankreich mit kaputtem Turbolader stehengeblieben. Das sollte eigentlich kein Problem darstellen, doch dann dauerte es, bis das Ersatzteil in der Werkstatt ankam. Erst am selben Tag zur Mittagszeit konnte die Band das reparierte Fahrzeug wieder in Empfang nehmen, ab da hieß es dann Gas geben auf der Autobahn. Außer einem Tankstopp wurde keine Zeit auf dem Weg nach Homburg verloren, und so klappte es gerade noch mit dem Konzert. Zum Empfang gab es dann sogar einen von einem Fan gebackenen Kuchen mit der Aufschrift „Gaume“.

Schade, dass nicht einige Zuschauer mehr den Weg in die Lounge gefunden hatten. Ein paar Plätze blieben noch frei, als Roman Gaume, der Gitarrist und Sänger, seine energetische Show begann. War der erste Teil noch etwas ruhiger und mehr im Bereich des Folkrocks angesiedelt, so drückte das Trio im zweiten Teil so richtig auf die Rock-Tube. Bassist Vince Duval und Schlagzeuger Charly Deville lieferten die grundsolide Basis des kraftvollen Konzerts, außerdem stützten sie den Sound mit ihrem Chorgesang. Gaume stellte irgendwann die Akustikgitarre weg und wechselte zu E-Gitarre.

Das Publikum hatte er da längst in seinen Bann gezogen, so wie es auch bei seinen beiden bisherigen Gastspielen gewesen war. Denn beim jungen Franzosen aus Nantes stimmt einfach die Mischung: abwechslungsreiche Songs aus eigener Feder, druckvolle Riffs, eine hervorragende Rockstimme sowie ein filigranes Gitarrenspiel. Dazu kommt noch diese überaus sympathische Ausstrahlung des Musikers – beim Gang ins Publikum, die Funkverbindung der Gitarre machte es möglich, sorgte der Franzose für großen Enthusiasmus. So manche, die eben noch gesessen hatten, riss es da von den Sitzen.

Für die Zugabe standen dann alle auf, tanzten und klatschten mit. Da leuchteten die Augen von Gaume,  der ganze Stress mit der Hinfahrt und die hohen Werkstattkosten waren da vergessen. Tags drauf ging es weiter zum nächsten Konzert nach Dortmund – hoffentlich ohne Panne.

In Frankreich spielt Roman Gaume natürlich vor größeren Zuschauermengen, auch wenn er mit seinen Songs auf Englisch ein internationales Publikum anspricht. Aber dort würde das Publikum vielleicht zehn Sekunden lang mitklatschen, meinte er, in Homburg ging das bis zum Ende des Songs. „Mein größtes Konzert war einst vor 3000 Leuten gewesen – als Vorband von Deep Purple.“ Als seine aktuellen Lieblingsbands nannte er die Arctic Monkeys und die noch nicht so sehr bekannte amerikanische Rockband Cage the Elephant. Aber natürlich sei er auch von den Siebzigerjahren beeinflusst, etwa von Led Zeppelin, um nur eine Megaband zu nennen. Um ein Aussterben der Rockmusik braucht man sich also keine Sorgen machen. Im Gegenteil, man darf sich bereits jetzt auf das nächste Konzert von Roman Gaume in der Homburger Musikkneipe „Mandy’s Lounge“ freuen.

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