Die Woche in Homburg Der lange Weg zum kurzen Winter

Der diesjährige Winter fiel auf einen Donnerstagnachmittag. Er begann am 27. Februar gegen 13 Uhr und dauerte etwa vier Stunden. Danach war alles vorbei. Das hat fast schon historische Ausmaße und erinnert ein wenig an den so genannten Winterkönig, der auch ganz schnell weg vom Fenster war.

 Christine Maack

Christine Maack

Foto: SZ/Robby Lorenz

Kurioserweise hat sein Name bis heute überlebt. Es war der Kurfürst von der Pfalz, der unter dem Namen Friedrich I. von 1619 bis 1620 König von Böhmen war. Also etwas mehr als einen Winter lang. Er fiel über Böhmen her, zerstörte den Prager Marienaltar von Lucas Cranach und erhöhte massiv die Steuern. Ein unsympathischer Geselle also, der bald besiegt und vertrieben wurde. Hübsch klingt übrigens der Name „Wintermärchen“, hinter dem sich aber auch nichts anderes verbirgt als eine ziemlich hässliche Eifersuchtsgeschichte von William Shakespeare. Am Ende versöhnt sich ein Ehepaar, bei dem es eigentlich nichts zu versöhnen gibt, weil die Beziehung kaputt ist. Egal, den Winter, den Winterkönig und das Wintermärchen brauchen wir gerade nicht. Es kann Frühling werden.

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