Edgar Allen Poe im Blickpunkt

Homburg. Er ist ein Meister der fantastischen Literatur und gilt als Erfinder der Detektivromane. Die Rede ist von Edgar Allan Poe, dessen 200. Geburtstag dieser Tage gefeiert werden konnte

 Kreisbeigeordnete Marlene Schneider, Stadtbibliothekarin Karina Kloos, Hannsgeorg Orth und Beate Ruffing vom DAF (von links) bei der Buchübergabe. Foto: SZ/Steigner

Kreisbeigeordnete Marlene Schneider, Stadtbibliothekarin Karina Kloos, Hannsgeorg Orth und Beate Ruffing vom DAF (von links) bei der Buchübergabe. Foto: SZ/Steigner

Homburg. Er ist ein Meister der fantastischen Literatur und gilt als Erfinder der Detektivromane. Die Rede ist von Edgar Allan Poe, dessen 200. Geburtstag dieser Tage gefeiert werden konnte. Aus diesem Anlass übergaben die Kreisbeigeordnete Marlene Schneider für den Saarpfalz-Kreis und Hannsgeorg Orth für den deutsch-amerikanischen Freundeskreis (DAF) Saar-Pfalz der Leiterin der städtischen Bibliothek in Homburg, Karina Kloos, eine Auswahl an Poe-Werken, wie die Kreisverwaltung weiter mitteilt. Es waren dies die Bücher "Die Morde in der Rue Morgue", "Der Teufel im Glockenturm", "Das Tagebuch des Julius Rodman", "Streitgespräch mit einer Mumie", "Die Geschichte des Arthur Gordon Pym aus Nantucket" und die englische Ausgabe "In the Shadow of the Master", die brandneu zum 200. Geburtstag erschienen ist. Beate Ruffing vom deutsch-amerikanischen Freundeskreis erläuterte, dass Klaus Friedrich - ebenfalls Mitglied des DAF - auf das Jubiläum aufmerksam wurde. So entwickelte sich die Idee, der Stadtbücherei einige Werke Poes zu schenken, denn der Literat von Weltformat verbrachte einen großen Teil seines Lebens in Richmond/Virginia. Virginias Hauptstadt ist umgeben von einem geographischen Gürtel dem Landkreis Henrico County, dem Partnerkreis des Saarpfalz-Kreises. Geographisch gesehen ist dies fast eine Parallele zu Homburg. In Richmond wurde 1922 das Poe-Museum im "Old Stone House" eröffnet, ein paar Straßen von Poes erstem Wohnhaus und seinem ersten Arbeitsplatz bei "Southern Literay Messenger" entfernt. Gezeigt werden neben vielen Informationen über das Leben des Autors Anfang des 19. Jahrhunderts in Richmond auch Persönliches wie Manuskripte, Briefe, Erstausgaben und Besitztum. In Amerika feiert man den Jahrestag mit Musik, Ausstellungen, Lesungen, Workshops, einer Abendwanderung durch Richmond vorbei an seinen Lebensstätten und einem Symposium. Karina Kloos freute sich sehr über die Spende von Saarpfalz-Kreis und DAF. Bisher gebe es in der Stadtbibliothek nur zwei Bücher mit Primärtexten und eine Biografie in der Ausleihe. Jetzt könne man auf eine stattliche Auswahl verweisen, zumal die Bücher von Edgar Allan Poe auch zur Schulliteratur zählten. red

Zur PersonEdgar Allan Poe wurde in Baltimore als Sohn eines Schauspielerehepaares geboren. Der Vater verließ die Familie und verschwand. Die Mutter starb, als Poe zwei Jahre alt war in Richmond. Dort fand Poe bei dem kinderlosen Ehepaar Allan eine neue Familie. Nach einem Aufenthalt in England mit den Allans, ging er in Richmond von 1821 bis 1825 zur Schule. Mit 17 Jahren immatrikulierte sich Poe an der kurz zuvor von Thomas Jefferson gegründeten Universität von Virginia in Charlottesville. 1827 ging er nach Streitigkeiten mit seinem Stiefvater nach Boston, dann zur Armee und West Point. Der militärische Drill widerstand ihm, und es zog in nach Baltimore. 1835 zog er zurück nach Richmond und heiratete Virginia Clemm. Seine weiteren Lebensstationen waren New York und Philadelphia. Er kam jedoch immer wieder nach Richmond zurück. Seine Frau Virginia starb 1847. Am 7. Oktober 1849 verstarb er von einer Vortragreise aus Richmond kommend in Baltimore. Über die Todesursache gibt es viele Spekulationen. Sie ist ungeklärt und könnte Stoff für eine neue Detektivgeschichte werden. red

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