Hundeschwimmen Der letzte Freibadtag gehörte dem Hund

Homburg · Bevor endgültig das Wasser au dem Freibadbereich des Koi abgelassen wurde, durften die Hunde ihren Spaß haben.

 Nicht zu halten: Wann immer Labrador Gustav beim Hundeschwimmen am vergangenen Sonntag im Kombibad Koi die Gelegenheit hatte, etwas aus dem Wasser zu fischen, gab der 20 Monate alte Rüde richtig Gas. Nach diesem fröhlichen Hundetag wurde das Freibad geschlossen.

Nicht zu halten: Wann immer Labrador Gustav beim Hundeschwimmen am vergangenen Sonntag im Kombibad Koi die Gelegenheit hatte, etwas aus dem Wasser zu fischen, gab der 20 Monate alte Rüde richtig Gas. Nach diesem fröhlichen Hundetag wurde das Freibad geschlossen.

Foto: Thorsten Wolf

  War das ein Spaß! Am Sonntag hatte das Kombibad Koi mit dem Ende der Freibad-Saison seine Außenbecken einen Tag lang für „Hunde-Schwimmen“ geöffnet – und die Vierbeiner nutzten diese Gelegenheit grandios-grenzenlos. Schon vor dem Mittag hatten sich zahlreiche Herrchen und Frauchen mit ihren Vierbeinern am Wasser eingefunden. Mitten drin: Labrador-Rüde Gustav, ein 20 Monate altes Kraftpaket. Er war an der Leine von Kathrin Veith, ihrer Schwester Sabrina und Vater Helmut aus Contwig nach Homburg gekommen.

Was schnell klar wurde: Wasser und Gustav, das passt richtig, richtig gut zusammen. Immer wenn Kathrin einen Ball ins Wasser warf, sprang Gustav in hohem Bogen hinterher, so ging das Runde um Runde. „So bald Gustav Wasser sieht, ‚fliegt‘ er immer“, kommentierte Kathrin die Liebe ihre Hundes zum Nass mit einem Lachen. Dass ihr Hund dieser Liebe einmal im Jahr in einem Freibad nachgehen kann, das fand Kathrin richtig gut, „das ist wirklich eine super Idee!“ Auf die ist das Koi, animiert und im ersten Jahr unterstützt von der bundesweiten Initiative „Hund im Freibad“, schon 2016 gekommen. In diesem Jahr nun organisierte das Kombibad den außergewöhnlichen Tag in Eigenregie – erneut mit einen großen Erfolg.

Matthias Bajinsky, Betriebsleiter des Koi, begründete die angewandte Tierliebe so: „Da wir das Wasser jetzt zum Ende der Freibad-Saison eh ablassen, haben wir uns gesagt: Komm, lass uns was Gutes tun für die Tiere.“ Im vergangenen Jahr, das gestand Bajinsky im Gespräch mit unserer Zeitung ein, habe der Hunde-Schwimmtag bei „normalen“ Badegästen aus dem Hallenbad-Bereich schon zu Irritationen geführt. „Das war schon recht problematisch. Wir bekamen rund 50, 60 E-Mails, in denen die Leute ihre Befürchtung äußerten, wir könnten das Wasser aus dem Freibecken nach dem Hundeschwimmen für den Hallenbad-Betrieb nutzen. Wir haben dann den Leuten erklärt, dass das Wasser schon seit drei Wochen entchlort ist und wir nach diesem Tag ‚den Stöpsel‘ ziehen und das Wasser dann abläuft. Das ist völlig unproblematisch.“

Dem Miteinander von badenden Hunden in den Außenbecken und den Badegästen im Hallenbandbereich stand also auch in diesem Jahr nichts im Weg. Tatsächlich nutzten nicht wenige Gäste am Sonntag die Gelegenheit, aus dem warmen Hallenbad heraus durch die Glasscheiben hindurch der tierischen Poolparty zuzuschauen, andere warfen sich gleich in den Bademantel und gingen mit dem Smartphone auf Bilderjagd – verständlich: ein solches Treiben sieht man ja auch nicht alle Tage. Und so hatten alle ihren Spaß. Was man als Beobachter schnell mitbekam: Die ganz unterschiedlichen Charaktere der Tiere. Es gab Draufgänger wie Gustav, eher sanft sich vom Wasser tragenden, ältere Hundeherren, ein bisschen schüchterne Hundedamen, Liegewiesen-Bader – eben das ganze Programm, wie man es von zweibeinigen Badegästen auch kennt.

Nicht minder bemerkenswert: Ärger zwischen den Tieren gab es so gut wie keinen, hier und da mal ein bisschen Angebelle, aber ansonsten war‘s einfach ein tierischer Spaß. Warum sich am Sonntag vertrug, was sich beim Treffen an der Leine im Wald mitunter so gar nicht leiden kann, das erklärte Tierarzt Ingmar Meth aus Bruchhof, der mit seinem Team quasi als „Schwimmmeister für Vierbeiner“ ein waches Auge auf die Hundeschar hatte. „Zum einen ist hier viel Platz für die Tiere, das ist super wichtig. Zum anderen sind alle Hunde abgeleint. Die Besitzer sind dadurch entspannter. Wenn sich zwei Hunde im Wald begegnen, dann gibt es beim Besitzer schon die ersten Alarmzeichen. Und das überträgt sich sofort auf den Hund.“ Das sei beim Hundeschwimmen im Koi einfach anders, die Umgebung und das Verhalten der Besitzer signalisiere den Tieren „keine Gefahr“, es gebe nichts zu beschützen, „er muss nicht den Starken markieren. Deswegen ist das hier sehr entspannt.“ Zudem würden, da war sich Ingmar Meth sicher, Halter von unverträglichen Tieren kaum an einem Hunde-Schwimmtag teilnehmen. „Deswegen erwarte ich auch nicht, dass heute hier was passiert.“ Und damit sollte Ingmar Meth Recht behalten.

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