Das Talent liegt in der Familie

Homburg · Marc-Robin Eisel aus Homburg hat sich ins Blickfeld des Bundestrainers gespielt. Mit der B-Jugend des SV 64 Zweibrücken verpasste der 17-Jährige den deutschen Meistertitel erst im Endspiel. Theoretisch ist für ihn sogar noch die Teilnahme an der U18-EM möglich.

 Marc-Robin Eisel würde sich sicher selbst nicht als Überflieger bezeichnen, auch wenn er auf unserem Bild fast schon in der Luft zu stehen scheint. Das Homburger Handball-Talent spielte zuletzt mit der Zweibrücker B-Jugend um die deutsche Meisterschaft.Foto: Kim Seiwerth/privat

Marc-Robin Eisel würde sich sicher selbst nicht als Überflieger bezeichnen, auch wenn er auf unserem Bild fast schon in der Luft zu stehen scheint. Das Homburger Handball-Talent spielte zuletzt mit der Zweibrücker B-Jugend um die deutsche Meisterschaft.Foto: Kim Seiwerth/privat

Foto: Kim Seiwerth/privat

Dass Marc Robin Eisel Handballspieler geworden ist, ist keine große Überraschung. Denn der 17-jährige Homburger, der für den SV 64 Zweibrücken spielt, kommt aus einer handballverrückten Familie. Sein Großvater war Mitbegründer der HWE Erbach/Waldmohr, sein Vater Markus hütete das Tor beim ehemaligen Regionalligisten SSV Homburg /Erbach. Auch seine Schwester und seine zwei Brüder spielen Handball.

"Ich war schon als Knirps in der Halle, wenn mein Vater im Tor stand. Nach der Schluss-Sirene bin ich dann aufs Feld gelaufen und hab mir einen Ball geschnappt" erinnert sich Eisel schmunzelnd. Doch obwohl der Handball-Sport in seiner Familie große Tradition hat, sticht Spielmacher Marc-Robin neuerdings heraus. Er wurde von Bundestrainer Jochen Beppler jüngst in den erweiterten Kreis der deutschen U18-Nationalmannschaft berufen. Anfang Juni nahm Eisel erstmals an einem Lehrgang für Nationalspieler der Jahrgänge 1998 und 1999 im nordrhein-westfälischen Warendorf teil.

Als Kaderspieler kann sich der Schüler der Integrierten Gesamtschule Contwig sogar noch Chancen auf die Teilnahme an der U18-Europameisterschafft vom 11. bis 21. August in Kroatien ausrechnen. "Das ist aber eher unwahrscheinlich. Ich bin ja 1999 geboren. Als jüngerer Jahrgang wird man gewöhnlich nur nachgesichtet und fährt nicht zu den großen Turnieren. Auf dem Lehrgang waren Spieler, die schon in der dritten, in einem Fall sogar in der ersten Liga Erfahrung gesammelt haben. Das ist schon eine Hausnummer", erzählt Eisel. Der 17-Jährige ergänzt: "Trotzdem hab ich mich natürlich wahnsinnig gefreut, als ich die Einladungs-Mail vom Bundestrainer gelesen habe." Dass Eisel überhaupt in den Fokus der Nationalmannschaft geraten ist, ist der tollen Saison geschuldet, die der Spielmacher mit dem B-Jugend-Team des SV 64 Zweibrücken hingelegt hat.

Nach der Meisterschaft in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar stieß die Mannschaft in den Finalspielen um die deutsche Meisterschaft bis ins Halbfinale vor und traf dort auf den amtierenden Meister Füchse Berlin. Im Hinspiel in Berlin verpasste der SV 64 nur knapp eine faustdicke Überraschung und verlor mit zwei Toren Unterschied (29:31). "Wir waren einen Tag vor dem Spiel in Berlin und haben uns das DFB-Pokalfinale angeschaut. Von der Stadt haben wir aber nicht viel gesehen, die Partie gegen die Füchse war dann doch zu wichtig", erzählt Eisel.

Im Rückspiel unterlag Zweibrücken dann vor über 1000 Zuschauern in der ausverkauften Westpfalzhalle - trotz neun Treffern von Eisel - deutlich mit 24:32. "Wir waren zuerst traurig, aber wenn man darüber nachdenkt, wie weit wir als kleiner Verein gekommen sind, war das einfach nur geil. Das ist eine Erfahrung, die uns niemand mehr nehmen kann", sagt Eisel. Seine Ziele für die nächste Saison: "In der A-Jugend-Bundesliga wollen wir mit Zweibrücken vorne mitspielen. Und der eine oder andere Einsatz im Herren-Team in der 3. Liga wäre auch schön." Aber vielleicht muss Eisel so lange gar nicht warten, und die nächste Mail von Bundestrainer Beppler enthält doch noch eine Einladung zur EM in Kroatien.

sv64.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort