Bistum Speyer wird 200 Jahre alt
Homburg · Pfälzer und Saarpfälzer Katholiken feiern über Pfingsten am Rhein ein besonderes Jubiläum. Protestanten feiern mit.
Das Bistum Speyer hat an Pfingsten Grund zum Feiern. Katholiken aus der Saarpfalz und der Pfalz begehen gemeinsam das 200. Jubiläum seiner Neugründung - 200 Jahre nach der Unterzeichnung des Bayerischen Konkordats, mit dem das Bistum Speyer 1817 in den Grenzen des bayerischen "Rheinkreises" wieder errichtet worden war. Das frühere Fürstbistum Speyer war im Jahr 1801 in Folge der Französischen Revolution untergegangen (siehe unten stehenden Beitrag).
Das Jubiläum der Neugründung steht, wie Markus Herr und Christine Wilke-Zech von der Pressestelle des Bischöflichen Ordinariats mitteilten, unter dem Leitwort "Seht, ich mache alles neu" (Off 21,5).
Zum Auftakt am Pfingstsonntag, 4. Juni, setzt das Bistum mit einer ökumenischen Pfingstvesper um 16 Uhr im Dom bewusst ein ökumenisches Signal. Zusammen mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann feiern die Vesper der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Region Südwest, Pastor Jochen Wagner, der auch die Predigt halten wird. Auch Vertreterinnen und Vertreter weiterer christlicher Konfessionen nehmen daran teil. In den Abendstunden des Pfingstsonntags wird im Speyerer Dom eine multimediale Licht-Klang-Installation mit dem Titel "Glaubensfeuer" gezeigt. "Die Besucherinnen und Besucher erleben außergewöhnliche Farbstimmungen und sphärische Klänge in Verbindung mit biblischen Texten", heißt es aus dem Ordinariat.
Im Mittelpunkt der Jubiläumsfeier steht das feierliche Pontifikalamt am Pfingstmontag, 5. Juni, im Speyerer Dom. "Wir freuen uns auf einen Gottesdienst und eine Feier im großen Kreis der Bistumsfamilie, aber auch mit vielen Gästen von außerhalb", erklärte Bischof Wiesemann im Vorfeld er Jubelfeiern. An dem Gottesdienst, der um 10 Uhr im Speyerer Dom beginnt und von Domradio Köln per Livestream übertragen wird, nehmen zahlreiche Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft teil.
Aus Berlin reist der apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, an. Aus dem polnischen Gnesen wird der Primas von Polen, Erzbischof Wojciech Polak, erwartet. Der frühere Speyerer Bischof und emeritierte Erzbischof von München-Freising, Friedrich Kardinal Wetter, hat sein Kommen ebenso zugesagt wie die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Auch das Erzbistum Bamberg und die Nachbarbistümer entsenden Vertreter.
So werden zum Beispiel aus Metz Bischof Jean-Christophe Lagleize und aus Straßburg Weihbischof Vincent Dollmann erwartet.
Aus dem afrikanischen Partnerbistum Cyangugu in Ruanda nimmt Bischof Jean Damascene Bimenyimana am Jubiläum der Neugründung teil. Die Evangelische Kirche der Pfalz wird durch Kirchenpräsident Christian Schad vertreten sein. Die Verbundenheit mit Bayern kommt durch die Präsenz der bayerischen Landtagspräsidentin Barbara Stamm und des bayerischen Kultusministers Ludwig Spaenle sowie von Herzog Max in Bayern als Vertreter des Hauses Wittelsbach zum Ausdruck. Den saarländischen Landtag vertritt Landtagspräsident Klaus Meiser. Im Dom sind auch die Seitenschiffe bestuhlt, sodass über 1000 Sitzplätze zur Verfügung stehen. Das Geschehen am Altar wird per Monitor in die Seitenschiffe übertragen. Auch im südlichen Domgarten wird eine Großbildleinwand stehen, auf die der Gottesdienst live übertragen wird. "Es gibt also reichlich Platz, um an diesem herausragenden Ereignis des Bistums persönlich teilzunehmen", bekräftigt Kanzleidirektor Wolfgang Jochim, bei dem die Fäden der Organisation zusammenlaufen.
Nach dem Pontifikalamt wird um 12 Uhr der Domnapf auf dem Domvorplatz mit Wein gefüllt und an die Teilnehmer der Jubiläumsfeier ausgeschenkt. Der Glasverkauf beginnt am Pfingstmontag um 10.30 Uhr beim Tag der offenen Tür.
Beim Tag der offenen Tür sind Besucher dazu eingeladen, neben der Vergangenheit auch die Gegenwart und die Zukunftsvisionen des Bistums kennenzulernen. Dazu öffnen das Bischöfliche Ordinariat und mehrere kirchliche Einrichtungen rund um den Dom zwischen 12 Uhr und 16.30 Uhr ihre Türen.
