Bier bleibt das wichtigste Standbein

Homburg · Die Karlsberg-Brauerei setzt weiterhin auf den Braustandort Homburg. Dort werden auch immer wieder neue Biere entwickelt und getestet.

 Karlsbergs Braumeister haben speziell für die Homburger Braunacht gleich drei neue Biere entwickelt, die an diesem Samstag auf dem historischen Marktplatz und in acht Gastronomiebetrieben getestet werden können. Foto: Benny Müller/Karlsberg

Karlsbergs Braumeister haben speziell für die Homburger Braunacht gleich drei neue Biere entwickelt, die an diesem Samstag auf dem historischen Marktplatz und in acht Gastronomiebetrieben getestet werden können. Foto: Benny Müller/Karlsberg

Foto: Benny Müller/Karlsberg

Eine Veranstaltung wie die Homburger Braunacht an diesem Samstag ist mehr als ein feuchtfröhliches Volksfest im Herzen der Kreis- und Universitätsstadt. Die Karlsberg-Brauerei möchte vielmehr die Möglichkeit nutzen, mit ihren Mitarbeitern "unter das Volk" zu gehen. Zum einen um zu zeigen, was das Traditionshaus an alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken alles zu bieten hat, aber zum anderen dabei die Chance ergreifen, mit den Homburgern und den Gästen von außerhalb ins direkte Gespräch zu treten. Wo sonst hat man als Anhänger des mundenden Gerstengetränk die Möglichkeit, sich mit den Braumeistern über die Biere auszutauschen? Schmeckt das neue Angebot, gibt es Wünsche für die Zukunft? Mitarbeiter von Karlsberg werden ab 16 Uhr auf dem historischen Marktplatz anwesend sein, um ein Meinungsbild einzufangen, das später vielleicht sogar in irgendeiner Form in neue Produkte umgesetzt werden zu können. Es wird vor Ort auch Bier live gebraut, das anschließend direkt geköstigt werden kann.

Karlberg-Generalbevollmächtigter Christian Weber ist gespannt, wie sich die Veranstaltung in Homburg entwickelt, die nunmehr zum zweiten Mal angeboten wird. "Im vergangenen Jahr war ja - trotz schlechten Wetters - schon viel los, vielleicht gibt es noch eine Steigerung", hofft der Karlsberg-Chef im Gespräch mit unserer Zeitung, dass sich künftig noch mehr als die acht Gaststätten, die diesmal dabei sind, mitmachen werden. Weber will die Braunacht außerdem als wichtiges Zeichen an die Öffentlichkeit sehen: Bier ist und bleibt das Standbein Nummer eins von Karlsberg. Nach der jüngsten Bilanzpressekonferenz des Hauses im März war vielerorts der Eindruck entstanden, dass sich das Haus mehr und mehr auf den nichtalkoholischen Markt konzentrieren werde - gar von einer neuen Strategie war die Rede. Dies ist jedoch nicht ganz so. "Der Eindruck entstand, weil zeitgleich unser Verbundpartner Teinacher seine antialkoholische Produktpalette präsentiert hat." Das Bier und natürlich auch die Biermixgetränke würden aber weiterhin am Homburger Standort Kerngeschäft bleiben. Da ändere auch nichts daran, dass künftig in Homburg ein Drittel Bier weniger produziert werden soll (wir berichteten). Das habe vielmehr damit zu tun, dass man die Discount-Märkte im Ausland - vor allem in Frankreich, Italien und Spanien - nicht mehr mit Homburger Bier beliefern werde. Weber: "Das betrifft auch hauptsächlich die Dosenproduktion." Der Druck auf die Preise habe zuletzt so zugenommen, dass dieses Geschäft nicht mehr rentabel zu führen gewesen sei. Der Standort Homburg werde durch den Verzicht eher gestärkt - ebenso die Arbeitsplätze.

Was die Homburger Brauer so alles drauf haben, kann man an diesem Samstag vor Ort testen. Gleich drei neue Biersorten werden angeboten. Eine - das Helle - kommt ab Montag in den Handel. Ob die beiden anderen Sorten dies schaffen, wird sich zeigen. Die Braunacht bietet sich hierzu als Testlauf an. Aber Christian Weber verspricht, dass seine kreativen Brauer auch künftig immer wieder Versuche mit neuen Biersorten starten werden. Das Spannende dabei sei, dass dadurch jede Menge an alten Traditionen aufleben könnten, wie jetzt aktuell das Kellerbier. Kreativität sei hier im Besonderen gefragt. Bei all dem werde die Topmarkte des Hauses, das Ur-Pils, nicht vergessen. Beim Pro-Kopf-Verkauf sei hier ein hohes Niveau erreicht, das kaum noch zu steigern sei. Deshalb auch die angestrebte Erweiterung des Bierportfolios.

Der derzeitige Trend bei den Craft-Bieren, also den Gestensäften die quasi kleinere Betriebe im eigenen Keller brauen, sieht Christian Weber als Kampf "David gegen Goliath" - also Hausbrauerei gegen Großbrauerei mit Sympathien für die Kleinen. Mit Blick auf die Jahresausstoßzahlen der Marktführern meint der Karlsberg-Chef mit einem Schmunzeln: "Im Vergleich zu denen ist Karlsberg eine Craft-Brauerei."

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 Karlsberg-Chef Christian Weber Foto: Dietze/SZ

Karlsberg-Chef Christian Weber Foto: Dietze/SZ

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Die Homburger Braunacht beginnt an diesem Samstag auf dem historischen Marktplatz. Auch acht ausgewählten Gaststätten machen mit. Ab 16 Uhr startet das Programm auf der Bühne des Marktplatzes mit dem offiziellen Fassanstich. Karlsberg-Generalbevollmächtigter Christian Weber und der geschäftsführende Gesellschafter der Brauerei, Richard Weber, werden gemeinsam mit Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind, Landrat Theophil Gallo und Bier-Prinzessin Natalie das Fest eröffnen. Ab 19 Uhr haben dann die teilnehmen Gaststätten geöffnet. Unter www.karlsberg.de/braunacht kann man die Teilnehmerliste einsehen.

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