Aktion vom 18. Mai bis 7. Juni Homburg tritt wieder in die Pedale

Homburg · Homburg nimmt erneut an der Aktion Stadtradeln teil. So heißt eine Kampagne, bei der Klimaschutz und Lebensqualität im Mittelpunkt stehen. Man will möglichst viele Menschen dazu bewegen, aufs Fahrrad umzusteigen.

 Auch 2019 will sich die Stadt Homburg wieder bei der Aktion „Stadtradeln“ beteiligen, so per Pedale Kohlendioxid einsparen und damit zum Umweltschutz beitragen.

Auch 2019 will sich die Stadt Homburg wieder bei der Aktion „Stadtradeln“ beteiligen, so per Pedale Kohlendioxid einsparen und damit zum Umweltschutz beitragen.

Foto: Thorsten Wolf

In Zeiten, in denen größere Städte, Gerichte, Landes- und Bundesregierungen sowie Lobby-Verbände sich die Köpfe heiß reden beim Thema „Fahrverbote für Diesel-Pkw“, da sollte eine Aktion wie Stadtradeln gerade bei Kommunalpolitikern großen Anklang finden. In die Pedale treten für den Klimaschutz wäre zumindest mal ein gutes Zeichen. Doch die Aktion des „Klima-Bündnis“, des größten Netzwerks von Städten, Gemeinden und Landkreisen zum Schutz des Weltklimas, hat bis jetzt bei Homburgs Stadtratsmitgliedern noch nicht so wirklich eingeschlagen – zumindest nicht zahlenmäßig.

Nun hat eben der Stadtrat in der vergangenen Wochen immerhin einstimmig entschieden, dass sich die Stadt Homburg auch im Jahr 2019 wieder an der Aktion beteiligen wird. Im vergangenen Jahr brachte man es in der Kreisstadt auf 142 Radelnde, davon allerdings nur drei Mitglieder des Stadtrats. Gemeinsam wurden insgesamt 39 674 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt und dabei 5634 Kilogramm Kohlendioxid vermieden.

Warum nun ist die Zahl der kommunalpolitisch in Stadt- und Gemeinderäten Aktiven bei diesem Projekt so wichtig? Das erklärt sich aus dem Hintergrund von Stadtradeln als großer Umwelt-Aktion: „Beim Wettbewerb Stadtradeln geht es um Spaß am und beim Fahrradfahren, radelnde Mitglieder der kommunalen Parlamente, tolle Preise, aber vor allem darum, möglichst viele Menschen für das Umsteigen auf das Fahrrad im Alltag zu gewinnen und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, so die Macher vom „Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder“. Es sollen also gezielt auch Mitglieder von Kommunalparlamenten dazu animiert werden, auf den Drahtesel zu steigen. In Homburg scheint da bei insgesamt 51 Ratsmitgliedern im Stadtrat noch ziemlich viel Luft nach oben zu geben. Das könnte immerhin Motivation für den Wettbewerb 2019 sein: Von Samstag, 18. Mai, bis einschließlich Freitag, 7. Juni 2019 kann wieder gegen den Kohlendioxid-Ausstoß angeradelt werden. „Alle können wieder teilnehmen und Teams bilden. Zielgruppe sind alle Bürger, insbesondere aber auch Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker, welche als Entscheider in Sachen Radverkehr ihre Kommune ,am eigenen Leib‘ erfahren sollen“, so die Homburger Stadtverwaltung in ihrer Beschlussvorlage. Es gehe darum „Lenkerperspektive“ einzunehmen und „Bürgernähe“ zu zeigen.

Dass eine „Lenkerperspektive“ in Homburg, jenseits des unmittelbar möglichen Umweltschutzaspektes, durchaus sinnvoll sein kann, dass zeigen die Aktionen und Diskussionen rund um das Thema Radwegenetz in der Stadt in der Vergangenheit. Hier kam und kommt immer wieder Kritik am Ist-Zustand auf (wir berichteten mehrfach). Deswegen sollte im Mai des vergangenen Jahres eine „Radeldemo“ den Fokus auf die Situation von Radfahrern in Homburg richten, eine Aktionsgemeinschaft „Pro Fahrrad“, bestehend aus Mitgliedern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs, der Radlerfreunde Homburg, des Radelkollektivs und Einzelpersonen, ist seit einem Jahr in der Stadt aktiv, um Verbesserungen zu erwirken. Aus Sicht der Aktivisten die wesentlichen Kritikpunkte in Homburg: ein lückenhaftes und unzusammenhängendes Radwegnetz, zugeparkte Radwege, fehlende Abstellmöglichkeiten sowie eine häufige Sperrung des Radweges in der Talstraße als Folge von Veranstaltungen. Doch, wie die Homburger Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs in ihrem Internetauftritt verdeutlicht, gibt es auch Fortschritte und eine Zusammenarbeit mit Verantwortlichen der Stadt, an der Spitze die hauptamtliche Beigeordnete Christine Becker: „Erste Verbesserungen wurden bereits umgesetzt. So wurden beispielsweise ,falsche‘ Sackgassen, die für Fahrräder durchgängig sind, entsprechend beschildert. Der Radweg in der Talstraße wurde farblich besser kenntlich gemacht“, so die Ortsgruppe.

Die 2019er Auflage des Stadtradelns in Homburg könnte hier, wenn sich diesmal ein paar Mitglieder mehr aus dem Stadtrat oder den Ortsräten beteiligen, weitere wichtige Erkenntnisse für die Kommunalpolitik geben – zum Nutzen einer Weiterentwicklung der Radfahr-Freundlichkeit in Homburg.

Weitere Informationen findet man auch im Internet unter www.stadtradeln.de. Hier stehen auch die Ergebnisse des Vorjahrs, später kann man hier die Entwicklung bei den erradelten Kilometern verfolgen

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