Lautzkirchen. Über 30 Jahre lang präsentierte sich der Schulhof der Grundschule Blieskastel am Hauptstandort Lautzkirchen als große Teer- und Parkfläche. Rektor Klaus Bohr blickte auf die Umgestaltung zurück. "Lehrerin Alice Grün war es, die mit den Schülern einen Entwurf zur Veränderung des Schulhofes erarbeitete. Das Modell, in der Markthalle vor- und ausgestellt, wurde von allen Seiten als prima Vorschlag anerkannt", so Klaus Bohr. Das Vorhaben sieht eine Umgestaltung mit Klettergerät, Rutschbahn, Tischtennisplatte, Fußballfeld, Ruhebänken und Bäumen vor. Im April dieses Jahres konnte zusammen mit Schulleitung und Feuerwehr (Rettungswege) und dem zuständigen Fachbereich (Stellplätze) der Bereich für die Aufstellung eines Klettergerüsts festgelegt wurden. Im Juli erfolgte die Entsiegelung der Spielfläche durch den städtischen Bauhof sowie die Sicherung und Auffüllung mit Rindenmulch. Nach der Zusage von Stefanie Wauschek vom Umweltministerium übernahm mit Förster Bodo Marschall ein Fachmann die Arbeit. "Gemeinsam mit den Kindern ging es zunächst in den Wald, wo Marschall den Jüngsten die Natur näher brachte. Nach Schlagen der Bäume halfen die Kinder dann mit, durch kleinere Arbeiten eigenständig und verantwortungsbewusst aktiv zu werden", so Bohr, der den Eltern ausdrücklich für ihre Mithilfe dankte. "An zwei Samstagen haben alle angepackt, die Holzpalisaden gesetzt und das Piratenschiff zum Spielgerät werden lassen." Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener zeigte sich über das gelungene Werk überrascht. "So toll habe ich mir das nicht vorgestellt. Das Piratenschiff ist ein Spielgerät, das nicht oft zu finden ist", so die Verwaltungschefin, die auf die Veränderung der Dorfkultur hinwies. "Gerade deshalb sind solche Orte der Begegnung nach der Schule für den Nachwuchs wichtig." Ortsvorsteher Jürgen Trautmann hält Gelder für die Jugend für sinnvoll angelegt, daher habe auch der Ortsrat Blieskastel-Mitte das Projekt spontan aus seinem Budget unterstützt und wie zuvor in den Stadtteilen Alschbach, Lautzkirchen und Mitte erneut ein Herz für Kinder gezeigt. "Der Weg ist das Ziel", betonte Förster Bodo Marschall. "Die Kinder lernen, dass sie etwas für die Erde, auf der sie leben, tun können. Sie lernen hautnah, was Bildung für eine nachhaltige Entwicklung bedeutet. Die Politik sollte solche Maßnahmen der Gestaltungskompetenz für Kinder weiter unterstützen", so Marschall, der zusammen mit seinen Helfern Willi und Ralf Komplimente zuhauf einheimste. Marschalls Name wird in Lautzkirchen in Erinnerung bleiben, denn Jürgen Trautmann und Annelie Faber-Wegener tauften das neue Klettergerüst auf den Namen "Waldpirat Bodo".