Ein stolzes kirchliches Jubiläum in Mimbach Ein imposantes Denkmal im Bliesgau

Mimbach · Seit 250 Jahren gibt es die Christuskirche in Mimbach. Dieses Jubiläum wird kirchenmusikalisch gefeiert.

 Blick in den Innenraum der Christuskirche Mimbach mit dem Altar und der Kanzel.

Blick in den Innenraum der Christuskirche Mimbach mit dem Altar und der Kanzel.

Foto: Gernot Weiser

Seit einem Vierteljahrtausend steht „der Dom des Bliesgaus“ wie die Mimbacher Christuskirche genannt wird. Mit einem großen kirchenmusikalischen Festgottesdienst am Sonntag, 12. Januar, gedenkt die 520 Seelen zählende Gemeinde ab 15 Uhr dieses wichtigen Ereignisses in ihrer Geschichte. Das Kirchengebäude, ein Saalbau mit vier Fensterachsen, ist typisches Beispiel einer calvinistisch-nüchternen Betsaalkirche.

„Sie zeichnet sich durch schlichteste Farbgebung aus, die zusammen mit totaler Bilderlosigkeit Zeichen der absolut wort-orientierten Haltung des Calvinismus und seines Baustils darstellt“, weiß Rudolf Hertel zu berichten. Er führt des Öfteren Gruppen in dem Gotteshaus, ist aber auch über 55 Jahre Chorleiter und war auch Organist, Lektor und Presbyter der Gemeinde. So sprach er weiter davon, dass die Kirche zwischen 1767 und 1769 erbaut worden sei und damit den im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigten Vorgängerbau ersetzte.

Aus dem 14. Jahrhundert stammt der Chorturm an der östlichen Schmalseite des imposanten Bauwerks mit seinen 450 Sitzplätzen. Konzipiert wurde der Wiederaufbau damals durch den pfalz-zweibrückischen Landbaudirektor Philipp Heinrich Hellermann. Zuletzt erfuhr das alte Gemäuer eine denkmalorientierte Innenrenovierung. Am 29. Juli 2018 wurde sie dann wieder feierlich in Dienst gestellt.

Die Mimbacher Kirche gilt als eine der bedeutendsten Anlagen des protestantischen Kirchenbaus ihrer Zeit und als ein Zentrum der Kirchenmusik im Saarland. Sie gehört auch zu den über 40 Denkmälern, die die private Deutsche Denkmalstiftung aus Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Saarland förderte.

Die „Seele“ des Gotteshauses ist die 1860 von der Ludwigsburger Firma Walcker & Cie. erbaute Orgel. Sie verfügt über 16 Register und wurde in diesem Jahr umfangreich restauriert. Im Innenraum sind die Bänke rund um die Kanzel und dem davor aufgestellten Altarbereich angeordnet. Damit wird verdeutlicht, dass Wort und Sakrament sich in der Mitte der Gemeinde befinden, wobei sie einen bescheidenen Schmuck mit Holzschnitzereien am „Paradiesgärtlein“, der Bezeichnung für die Einfriedung des Altartisches, aufweisen.Die Gemeinde wird seit sechs Jahren von Pfarrerin Ines Weiland-Weiser geführt, die auch noch die Gemeinden Webenheim sowie Böckweiler mit Altheim und Pinningen mit zusammen rund 1400 Gläubigen betreut.

Begonnen hatten die Feierlichkeiten zum Kirchenjubiläum nach dem Abschluss der Innenrenovierung bereits vor Monaten, als der große Saal des Matthias-Claudius-Heimes Jakob Heinrich Lützel gewidmet und nach ihm benannt worden sei, erzählt Ines Weiland-Weiser. Lützel sei Kirchenmusiker in Zweibrücken und maßgeblich am Bau der Mimbacher Orgel beteiligt gewesen.

 Das ist die Christuskirche in Mimbach, die seit 250 Jahren existiert.

Das ist die Christuskirche in Mimbach, die seit 250 Jahren existiert.

Foto: Hans Hurth
 Pfarrerin Ines Weiland-Weiser mit dem Chorleiter und Presbyter Rudolf Hertel auf der Empore, wo sich auch die Walcker-Orgel befindet.

Pfarrerin Ines Weiland-Weiser mit dem Chorleiter und Presbyter Rudolf Hertel auf der Empore, wo sich auch die Walcker-Orgel befindet.

Foto: Wolfgang Degott

Im Saal findet immer am letzten Mittwoch im Monat das von Presbyterin Helma Hertel mit weiteren Helferinnen veranstaltete „Kulturcafé“ statt.

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