Walnussöl für den guten Zweck

Wiebelskirchen · Mit der Etikettierung der abgefüllten Ölflaschen schlossen die Fünftklässler der Maximilian-Kolbe-Schule Wiebelskirchen gestern ihr „Walnussölprojekt“ ab. Der Verkaufserlös soll an ein soziales Projekt gehen.

 Minister Reinhold Jost füllte gestern mit den Schülern das Walnussöl ab. Foto: Thomas Seeber

Minister Reinhold Jost füllte gestern mit den Schülern das Walnussöl ab. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Wie werden eigentlich Walnüsse zu Öl verarbeitet und wozu benutzt man das fertige Öl? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die rund 70 Fünftklässler der Maximilian-Kolbe-Schule seit September vergangenen Jahres im Rahmen des schuleigenen "Walnussölprojekts". Es fand bereits zum zweiten Mal statt und spannte die Schüler in den gesamten Herstellungsprozess des wertvollen Öls ein. Stolz präsentierte Schulleiter Walter Meiser gestern in der Schulaula vor Pressevertretern die abgeschlossene Aktion.

Als Schirmherr des Projekts war auch Umweltminister Reinhold Jost (SPD ) präsent und lobte die Schüler für ihr Engagement. "Das Projekt ist eine Lehre fürs Leben", sagte der Minister und sprach dabei aus eigener Erfahrung: Als Kind habe er zwar nicht Walnüsse , aber Äpfel mit seinem Großvater gesammelt, um aus ihnen Apfelsaft herzustellen. Das Hintergrundwissen, dass dabei vermittelt werde, sei wertvoll, so Jost.

Doch wie lief das Walnussprojekt konkret ab? Im vergangenen September rief Schulleiter Meiser die gesamte Schulgemeinschaft inklusive Eltern dazu auf, Walnüsse zu sammeln. "Das Sammeln an der frischen Luft hat mir besonders Spaß gemacht", sagte die zehnjährige Elisabeth.

200 Kilo Nüsse gesammelt

Bis zu den Herbstferien kamen so über 200 Kilogramm Nüsse zusammen, die die Schüler zunächst zum Trocknen in den Schulkeller brachten. Das klingt erst einmal nach einer großen Menge - beim Besuch der historischen Ölmühle Wern in Ottweiler-Fürth erfuhren die Schüler dann aber, dass nur ein Drittel der Nuss, nämlich nur der Kern, zu Öl verarbeitet werden kann. Mühlen-Besitzer Willi Wern zeigte den Schülern außerdem die verschiedenen Arbeitsprozesse der Ölpressung. "Der Besuch in der alten Mühle war richtig spannend", meinte der Fünftklässler Laurin. Das fand auch Schulleiter Meiser, denn er bekam die Idee für das Walnussölprojekt bei einer Fortbildung in der Werner Ölmühle.

Von Markus Keller, Restaurantchef des angeschlossenen "Traditionsgasthauses Wern's Mühle", erhielten die Schüler Tipps, wofür man das kaltgepresste Öl am besten benutzt - zum Beispiel für Salate. Anfang Dezember waren die im Keller gelagerten Nüsse dann endlich bereit, geknackt zu werden: 200 Eltern, Schüler und Lehrer versammelten sich dazu vier Stunden lang in der Schulaula. Die Walnusskerne wurden anschließend in der Ölmühle Wern zu insgesamt 23 Liter Öl gepresst, das die Schüler gestern in der Schulküche in Flaschen abfüllten und mit einem eigens kreiertem Etikett versahen. Auch wenn er sich etwas sorgte, bei seinem anschließendem Termin mit Finanzminister Stephan Toscani (CDU ) mit Fettflecken auf dem Pullover aufzutauchen, half Minister Jost beim Abfüllen mit und kam unversehrt davon. Verkauft wird das Walnussöl nun für neun Euro in der Schule. Der Erlös geht an das soziale Projekt "Wir gegen den Hunger", das in Armut lebende Kinder unterstützt.

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Am RandeBesichtigungen der historischen Ölmühle Wern sind während der Öffnungszeiten des Restaurants "Wern's Mühle" möglich. Eine kostenpflichtige Führung inklusive Ölverkostung kann bei Willi Wern unter Tel. (0 68 58) 82 49 oder per E-Mail: info@oelmuehle-wern.de angefragt werden. koj

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