Messe in Neunkirchen Sicherheitsmängel: Hundeschau über Stunden geschlossen

Neunkirchen · Freiwillige Feuerwehr reagiert auf überfülltes Gelände und blockierte Notausgänge. Veranstalter sucht Schuld bei Aussstellern.

 Trotz Stress bei der Ausstellung blieben Erich Dräger und sein Briard Davinci entspannt. Foto: Jörg Jacobi

Trotz Stress bei der Ausstellung blieben Erich Dräger und sein Briard Davinci entspannt. Foto: Jörg Jacobi

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Lange Warteschlangen und viele enttäuschte Gesichter statt fröhlichem Beisammensein von Hundefreunden. Bei der ersten internationalen Rassehundeausstellung in Neunkirchen gab es am Sonntag zahlreiche Sicherheitsprobleme, die sowohl für Hundeaussteller als auch für Verkäufer einen faden Beigeschmack hinterließen. Viele Hundefreunde wurden bereits kurz nach Eröffnung der Ausstellung nicht mehr auf das NVG-Messegelände gelassen. Der Grund: Organisatorische Fehler ließen es nicht zu, weiterhin Besucher oder Aussteller zur Ausstellung zu lassen. "Wir haben vermehrt festgestellt, dass Notausgänge blockiert waren. Außerdem herrscht eine maßlose Überfüllung auf dem Gelände. Momentan ist keine Sicherheit gewährleistet", erklärte Einsatzleiter Stefan Enderlein von der Freiwilligen Feuerwehr in Neunkirchen der SZ. Immer wieder mussten die Einsatzkräfte zusammen mit Kräften des Ordnungsamtes und Polizeibeamten die Sicherung der Notausgänge auf Kontrollgängen gewährleisten. Außerdem wurden die Einsatzkräfte mehrfach verbal beleidigt. Beim Veranstalter VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) suchte man die Schuld bei den zahlreichen Ausstellern: "Viele Hundeaussteller haben Transportboxen mitgebracht, ohne diese vorher anzumelden. Aber die sicherheitstechnischen Probleme sind behoben", berichtete Kai Schahn, zweiter Vorsitzender des VDH Saar, am Sonntagnachmittag. Die Realität sah anders aus: Zahllose Aussteller fanden sich vor dem Eingang und wurden - obwohl angemeldet - nicht aufs Gelände gelassen. Eine, die es trotzdem geschafft hatte, war Laura Wiederstein aus Miltenberg in Bayern. Mit ihrer acht Monate alten Dalmatiner-Hündin trat sie im Schaulaufen an und versuchte die Jury von Rassestandards wie Augenfarbe, Körperform und Gebiss ihres Hundes zu überzeugen. Für die Hundebesitzerin war dies unter den herrschenden Bedingungen in Neunkirchen jedoch keine leichte Aufgabe. "Was hier passiert, ist katastrophal. Alles hier ist wirklich sehr schlecht geplant und das Gelände viel zu klein", so Wiederstein.

Auch bei den zahlreichen Ausstellern aus der Industrie zeigte sich viel Unmut. "Wir haben über 2000 Euro für einen Stellplatz gezahlt, während unsere potentiellen Kunden vor der Tür stehen. So was darf einfach nicht geschehen", ließ Elli Deifel, Geschäftsführerin des Onlineshops "Pfote und Huf" ihrer Frustration freien Lauf. Nach rund vier Stunden Pause war die Ausstellung wieder für die Besucher geöffnet, der Pfingstmontag verlief entspannt. > siehe auch

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Probleme bei Rassehundeausstellung Auch die Stadt Neunkirchen hat sich zu den Problemen bei der Rassehundeausstellung auf dem Messegelände der NVG geäußert. Die Veranstaltung sei sicherlich ein Gewinn gewesen, insbesondere für die Hotellerie und das Gaststättengewerbe. Am zweiten Tag habe der Veranstalter die Probleme des Vortages offensichtlich gelöst. Die Stadt, die nicht Veranstalter war, werde sich im Nachgang mit den Verantwortlichen zusammensetzen.

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