Rassehundeausstellung Hundehalter außer Rand und Band

Neunkirchen · Rassehunde aus ganz Deutschland waren über Pfingsten auf dem Messegelände der Neunkircher Verkehrsgesellschaft zu sehen. Doch einige Aussteller nahmen keine Rücksicht auf die Rettungswege – und das sorgte am Sonntag für Ärger.

 Am Nachmittag des Pfingstsonntag genoss Roland Hauser aus Stuttgart mit seinen hochbeinigen Deutschen Doggen die Ausstellung. Die Probleme des Vormittags waren zum großen Teil ausgeräumt. Foto: Jörg Jacobi

Am Nachmittag des Pfingstsonntag genoss Roland Hauser aus Stuttgart mit seinen hochbeinigen Deutschen Doggen die Ausstellung. Die Probleme des Vormittags waren zum großen Teil ausgeräumt. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Mit enormen Problemen hatte die Brandsicherheitswache der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen auf der Rassehundeausstellung auf dem Messegelände der Neunkircher Verkehrsgesellschaft (NVG) an der Wellesweilerstraße am Pfingstsonntag zu kämpfen. Weil durch uneinsichtige Aussteller Flucht- und Rettungswege in den Messehallen und -zelten blockiert wurden, musste zeitweise sogar der Einlass zur Hundeausstellung komplett geschlossen werden.

Beim Versuch, ihrer Arbeit nachzugehen und den Ausstellern und Besuchern eine sichere Veranstaltung zu garantieren, seien die wachhabenden Feuerwehrleute sehr oft verbal attackiert und beleidigt worden, teilte Pressesprecher Christopher Benkert am Montag unserer Zeitung mit. Stellenweise sei es sogar fast zu Handgreiflichkeiten gegen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte gekommen. Erst mit Hilfe der Polizei und nach einem Einlenken der Veranstalter habe die Situation am frühen Nachmittag entschärft werden können und sei ein geregelter Ablauf der Ausstellung bis zum Abend ermöglicht worden.

Noch keine Stunde nach Beginn der Rassehundeausstellung um 9 Uhr sah sich die aus zunächst sechs Neunkircher Feuerwehrangehörigen bestehende Brandwache mit ersten brandschutztechnischen Problemen konfrontiert, die schnell schlimmer wurden. In den für Wettbewerbe genutzten Messehallen und -zelten wurden die auch als Flucht- und Rettungsweg bestimmten Laufwege konsequent durch verschiedene Aussteller mit großen, teilweise vierrädrigen Hundeboxen sowie mitgebrachte Ausrüstung wie Tische, Stühle und sogar Kühlschränke blockiert. Auf den derart verengten Wegen stauten sich schon im normalen Betrieb die Besucher. Zeitweise war ein Betreten der Hallen und Zelte durch den Rückstau gar nicht mehr möglich. "Unter diesen katastrophalen Bedingungen wäre im Schadensfall eine sichere und reibungslose Evakuierung der Ausstellung nicht mehr möglich gewesen", stellt der Neunkircher Wehrführer Stefan Enderlein fest. Der Versuch der Brandwache, die Fluchtwege räumen zu lassen, scheiterte an vielen Stellen an absolut uneinsichtigen und verständnislosen Ausstellern, die sich weigerten, ihre Hundeboxen und Ausrüstung aus den Fluchtwegen wegzuräumen. "Die freiwilligen Feuerwehrleute wurden unzählige Male von Ausstellern wie Besuchern aufs Übelste beleidigt und verbal angegangen. Vereinzelt kam es sogar zu Situationen, die erschreckend nahe an Handgreiflichkeiten waren. Ein respektvoller und höflicher Umgang mit den ehrenamtlichen Einsatzkräften war in keiner Weise mehr gegeben", beschreibt Enderlein die Lage für die Brandwache. Die Arbeit der Brandwache habe stellenweise einem Kampf gegen Windmühlen geglichen, denn waren an einer Stelle die Fluchtwege wieder frei, so wurden sie an anderer Stelle gleich wieder aufs Neue versperrt.

Als sich die Lage auf dem Messegelände trotz aller Bemühungen der Brandwache nicht besserte, forderte deren Leiter die Neunkircher Wehrführung an. Kurz darauf wurde auch die Polizei um Hilfe bei der Durchsetzung des Brandschutzes auf der Hundeausstellung gebeten. Um einen besseren Überblick über die Lage zu erhalten und die Maßnahmen besser koordinieren zu können, rückte der Einsatzleitwagen der Neunkircher Wehr aus dem Löschbezirk Wellesweiler an. Von ihm aus konnten Feuerwehr und Polizei ihre weiteren Maßnahmen planen. Zur Entspannung der Situation wurde dann um kurz nach 10 Uhr damit begonnen, die Eingänge zur Hundeausstellung zu schließen, um ein einfacheres Räumen der Fluchtwege ohne große Besuchermassen zu ermöglichen. Gleichzeitig wurde die Brandwache auf insgesamt neun Feuerwehrangehörige aufgestockt. Dem Veranstalter sei es erst unter Nachdruck durch die Polizei gelungen, die durch die Brandwache geforderten Fluchtwege nachhaltig zu räumen, heißt es von Seiten der Feuerwehr. Der Einlass zur Hundeausstellung konnte daher gegen 14 Uhr wieder geöffnet werden. Zum Nachmittag hin normalisierte sich die Situation wieder zusehends, so dass sowohl Polizei als auch der Einsatzleitwagen sowie der Neunkircher Wehrführer Stefan Enderlein und sein Stellvertreter Tobias Hans ihren Einsatz beenden konnten.

Vor Ort blieben die neunköpfige Brandwache sowie ein verstärkter Sanitätsdienst verschiedener DRK-Ortsvereine aus dem Landkreis Neunkirchen. Um einen reibungslosen zweiten Tag der Hundeausstellung am Pfingstmontag zu ermöglichen, vereinbarte die Neunkircher Wehrführung eine erneute Begehung des Messegeländes am Sonntagabend.

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