Kölsche Kultband ohne Starallüren

Neunkirchen · Rund 800 Fans kamen in die Neunkircher Gebläsehalle, um ihre Idole der Kölner Band Die Höhner live zu erleben. Sie wurden nicht enttäuscht, die Musiker gaben in neuer Besetzung alte und neue Hits zum Besten.

 Partystimmung in der Gebläsehalle: Hits wie „Viva Colonia“ oder „Wenn nicht jetzt, wann dann“ durften beim Gastspiel der Höhner in Neunkirchen natürlich nicht fehlen. Foto: Andreas Detemple

Partystimmung in der Gebläsehalle: Hits wie „Viva Colonia“ oder „Wenn nicht jetzt, wann dann“ durften beim Gastspiel der Höhner in Neunkirchen natürlich nicht fehlen. Foto: Andreas Detemple

Foto: Andreas Detemple

. Die Karawane zieht weiter auf ihrer Tour durch Deutschland und unterbrach ihre Reise am Donnerstagabend für eine fulminante Veranstaltung in der Neunkircher Gebläsehalle. Die Kölner Kultband Die Höhner gastierte auf Einladung der Neunkircher Kulturgesellschaft mit ihrer ,,Alles up Anfang"-Tournee in der ehemaligen Hüttenstadt. ,,Beim ersten Mal war's schön, beim zweiten Mal war es schon Tradition und bei unserem jetzigen dritten Auftritt in Neunkirchen ist es Brauchtum", freute sich Höhner-Frontmann Henning Krautmacher beim Gespräch mit der SZ.

"Wir kommen gern ins Saarland und freuen uns sehr über unseren Auftritt in Neunkirchen . Das Rheinland und das Saarland, das passt einfach zusammen. Das sieht man auch an unserem Freund Calli (Rainer Callmund), der in Saarlouis eine neue Heimat gefunden hat. Leider ist er heute fernsehtechnisch unterwegs, sonst wäre er natürlich hier gewesen." Auch ohne "Calli" fanden rund 800 Höhner-Anhänger den Weg in die Gebläsehalle und wurden für ihr Kommen mit einem tollen Konzert belohnt.

Viele neue Hits aus der aktuellen CD und natürlich die unvergessenen Höhner-Evergreens sorgten neben einer beeindruckenden Bühnenillumination für Superstimmung. Mit ,,Kumm loss mer Danze" eröffneten die Rheinländer in ihrer neuen Besetzung mit Wolf Simon (Schlagzeug) und Micky Schläger (Keyboard) den Abend. Schon da hielt es die ersten Fans nicht mehr auf den Sitzen. ,,Frieher oder späder" und "Dat klingd noh Kölle" waren weitere Neuerscheinungen der Geflügel-Combo (Höhner ist Kölsch für Hühner, Anm.d. Red.) die bei den Fans bestens ankamen. "Wir haben auf unserer neuen CD insgesamt 21 neue Titel und damit so viele Lieder wie noch nie vorher auf einer CD", verriet Henning Krautmacher. "Mehr als die Hälfte der neuen Titel spielen wir heute Abend. Aber die Mischung macht's. Wir spielen natürlich auch die Höhner-Hits, auf die unsere Fans einfach warten." So gab es bei "Ein kleiner Teufel steckt doch in jedem drin" kein Halten mehr in der Halle. "Sansibar", "Wenn nicht jetzt, wann dann", "Viva Colonia" oder "De Kölsche Pass". Schier jeder in der Gebläsehalle schien bei den Gassenhauern der Höhner textsicher und sang lautstark mit. Aber auch die leiseren Töne trafen voll das Herz der Fans . Mitreißend die Songgeschichte von "Julia", einer wahren Begebenheit mit dem die Höhner für eine Knochenmarkspende warben. ,,Einem kleinem Mädchen aus unserer Nachbarschaft konnte leider nicht mehr geholfen werden, weil kein Spender bekannt war", erklärte Henning Krautmacher. "Deshalb werben wir für die Deutsche-Knochenmark-Spende (DKMS) und wurden zu diesem Lied inspiriert." Großartig auch die Kölsche Fassung "E echde Kölner Band" des alten Albert-Hammond-Hits "The free electric Band".

Liebe, Sünde, Leidenschaft - die Höhner zeigten sich so, wie man sie kennt und liebt: Als Kultband ohne Starallüren, der man den Spaß auf der Bühne ansah und anhörte. Für die Fans , die am Ende lautstark Zugabe um Zugabe forderten, einfach wieder einmal ein unvergessliches Erlebnis.

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