Es kann jeden treffen

Kreis Neunkirchen · Inklusion ist ein Menschenrecht, das in der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben ist. In einer Podiums-Diskussion am Mittwochabend im Centrum für Freizeit und Kommunikation (CfK) in Spiesen-Elversberg wurde die aktuelle Situation behinderter Menschen intensiv beleuchtet. Fazit: Viel hat sich verbessert, aber es gibt auch noch viel zu tun.

 Das Podium im CfK zum Thema Inklusion: Thomas Latz am Rednerpult, Reiner Pirrung, Manfred Krause, Norbert Puhl, Heike Morgenthal und Dieter Lieblang (von links). Foto: Willi Hiegel

Das Podium im CfK zum Thema Inklusion: Thomas Latz am Rednerpult, Reiner Pirrung, Manfred Krause, Norbert Puhl, Heike Morgenthal und Dieter Lieblang (von links). Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

. Eingeladen hatten das Werkstattzentrum für Menschen mit Behinderung der Lebenshilfe gGmbH (WZB) und die Lebenshilfe Kreisvereinigung Neunkirchen . Das CfK als Tochter-Unternehmen des WZB war dank seiner Vernetzung mit den Anbietern der Unterstützung für behinderte Menschen der ideale Schauplatz für die Veranstaltung. In Spiesen-Elversberg sind elf Behinderten-Einrichtungen ansässig, was die Gemeinde mit ihren rund 13 000 Einwohnern auch zu einer Art Muster-Beispiel für gelebte Inklusion macht.

Nach Einschätzung von Lebenshilfe-Urgestein Norbert Puhl (Informationen zu den Akteuren des Abends finden Sie im nebenstehenden Kasten) hat sich seit Gründung der Lebenshilfe im Kreis Neunkirchen 1965 "unheimlich viel getan". Was auch von den übrigen Diskutanten so gesehen wurde. Menschen mit Einschränkungen würden heute durchweg von der Gesellschaft akzeptiert und aufgenommen. Ausgrenzung finde nur noch selten und dann oft aus Nachlässigkeit statt. Genau da setzte die Diskussions-Veranstaltung an: Die Betroffenen und die Menschen, die sie unterstützen, wollen, dass Inklusion in allen Bereichen bedacht wird.

Beispiel: Barrierefreiheit im öffentlichen Raum. Das fängt bei abgesenkten Bürgersteigen an und endet noch lange nicht bei amtlichen Dokumenten in Groß-Schrift oder auch in der so genannten einfachen Sprache, die Sachverhalte leicht verständlich macht.

"Wenn anders normal ist", zitierte Dieter Lieblang eine griffige Formel, die verdeutlicht, was das Ziel von Inklusion ist. Nur fünft Prozent der Menschen mit Behinderung haben ihre Einschränkung von Geburt an. Durch Krankheiten oder Unfälle geraten die meisten Betroffenen (zirka zwölf Prozent der Bevölkerung gelten als Behinderte ) in die Situation, auf besondere Hilfen oder Unterstützung im Alltag angewiesen zu sein. Nicht vergessen werden dürfen auch die Senioren, die eine immer größer werdende Bevölkerungsgruppe darstellen.

> Weiterer Bericht zur Veranstaltung auf

Zum Thema:

Auf einen BlickAuf dem Podium im CfK: Der Spiesen-Elversberger Bürgermeister Reiner Pirrung (CDU ); Norbert Puhl, Vorsitzender der Lebenshilfe Kreisvereinigung Neunkirchen ; Thomas Latz, Geschäftsführer der Lebenshilfe Kreisvereinigung Neunkirchen und des Werkstattzentrums für behinderte Menschen der Lebenshilfe gGmbh; Heike Morgenthal, SPD-Fraktionssprecherin im Gemeinderat Spiesen-Elversberg; Dieter Lieblang, FDP-Fraktionssprecher im Gemeinderat Spiesen-Elversberg. Als Experten zum Thema Inklusion sprachen: Jürgen Müller, Geschäftsführer der Lebenshilfe Kreisvereinigung Neunkirchen und der Lebenshilfewerk gGmbH; Bernhard Müller, Vorsitzender des Lebenshilfe-Landesverbandes Saar und Vorsitzender der Lebenshilfe Kreis St. Wendel; Petra Moser-Mayer, Kreisbehinderten-Beauftragte; Silvia Lenz, Leiterin des arbeitspädagogischen Zentrum der WZB gGmbH; Klaus-Dieter Arnold, Ressortleiter Bereich Fertigung, Vertrieb und Materialwirtschaft des WZB; Heribert Hammer, Mitglied des Werkstattrates des WZB; Jürgen Thewes, Vorsitzender des WZB-Werkstattrates; Heino Grothehusmann, Vorsitzender des Eltern- und Betreuerbeirates des WZB; Patrick Wehrle, Kulturbeauftragter der Gemeinde Spiesen-Elversberg; Sonja Alt, bei der Lebenshilfe Kreisvereinigung zuständig unter anderem für Sport- und Freizeitangebote. Moderator: SZ-Regionalleiter Manfred Krause. sl

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