Die Wehrmänner von Saarstahl haben nicht lange gefackelt

Neunkirchen · Einen Unfall mit viel Qualm und Brandopfern simulierte die Werkfeuerwehr des Stahlkonzerns bei der Jahreshauptübung am Freitag. Die Wehrmänner zeigten vollen Einsatz und verabschiedeten ihren langjährigen Wehrführer.

 Übung macht den Meister: Die Einsatzkräfte der Werkfeuerwehr helfen zuerst den Brandopfern, dann wird gelöscht. Foto: Willi Hiegel

Übung macht den Meister: Die Einsatzkräfte der Werkfeuerwehr helfen zuerst den Brandopfern, dann wird gelöscht. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

So realistisch wie möglich: Ein Verletzter liegt am Boden, Feuer flammt auf, Rauchschwaden verpesten die Luft. Was nach einem Ernstfall klingt, war am Freitag auf dem Gelände von Saarstahl die traditionelle Jahreshauptübung der Werkfeuerwehr. In diesem Jahr wurde ein Unfall bei Verladearbeiten inszeniert: Ein Raser erfasst einen Gabelstapler mit Gefahrgutfässern. Der Staplerfahrer steht unter Schock, sein Mitfahrer wird aus der Kabine geschleudert und liegt reglos auf dem Boden. "Hier unten ist es etwas heiß, aber ansonsten ganz ok", sagt Feuerwehrmann Christian Johann, der den Verletzten vor dem Fahrzeug mimt.

Plötzlich knallt es, mit Pyrotechnik wird ein Brand simuliert. Das Martinshorn ertönt, der Feuerwehrwagen ist sofort zur Stelle. Einsatzleiter Ralph Schneider eilt zu den Opfern. "Der Schwerpunkt liegt immer auf der Menschenrettung", sagt Clemens Kohler, stellvertretender Wehrführer. Vor dem Gefahrgutfass, das Sekunden zuvor in die Luft geht, platzieren die Männer eine Auffangwanne. Aus den Schläuchen quillt Schaummittel. Über Funk: die Befehle des Einsatzleiters. Ein Wasserstrahl wird auf das Zentral-Magazin gerichtet. "Das Gebäude wird jetzt gekühlt und die brennbare Flüssigkeit mit Schaum erstickt", erklärt Kohler das Manöver, das nur wenige Minuten dauert.

Die jährlich stattfindende Übung hat zum Ziel, das Koordinieren der Einsatzkräfte, die Alarmierungswege und die Gefahrenabwehr einzuüben. Zu den Gästen, die sich jedes Jahr den Einsatz anschauen, gehören Kreisbrandinspekteur Werner Thom, die Wehrführer aus dem Kreis Neunkirchen und Bürgermeister Jörg Aumann . "Wir helfen uns gegenseitig und arbeiten bei Einsätzen eng zusammen", sagt Aumann. Die Kreisfeuerwehr in Neunkirchen unterstütze viele Einsätze der konzerneigenen Feuerwehr von Saarstahl.

Für Wehrführer Wolfgang Wilhelm, der die Einsätze der 37 Wehrmänner von Saarstahl leitet, war es am Freitag die letzte Übung. Nach 29 Jahren an der Spitze der Werkfeuerwehr übergab er bei seiner Verabschiedung in der Stummschen Reithalle die Verantwortung an seinen Nachfolger Alexander Lei. Zum Abschluss überreichte ihm Kreisbrandinspekteur Thom die Floriansmedaille für besondere Verdienste. Wilhelm erinnert sich an viele schwierige Einsätze. "Es gibt immer Höhen und Tiefen, aber ich bin so ein Typ, der immer die Ruhe bewahrt", resümiert der scheidende Wehrführer.

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