Der Kreis soll seine Stärken zeigen

Kreis Neunkirchen · Im Umwelt- und Freizeitzentrum Finkenrech fand gestern die Tourismuskonferenz im Landkreis Neunkirchen statt. Dabei war auch Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, die im Rahmen der Tourismuskonzeption für das Saarland auch auf das Engagement der Kreise setzt.

 Tourismusgespräche im Grünen im Dirminger Freizeitzentrum Finkenrech: Tourismusmanagerin Birgit Grauvogel, Landrat Sören Meng und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (v.l.).Foto: Andreas Engel

Tourismusgespräche im Grünen im Dirminger Freizeitzentrum Finkenrech: Tourismusmanagerin Birgit Grauvogel, Landrat Sören Meng und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (v.l.).Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

. Am besten sollten alle Bürger des Landkreises Neunkirchen zu "Markenbotschaftern" ihrer Heimatregion werden, das würde die Ziele der gestrigen Tourismuskonferenz am schnellsten verwirklichen. Es geht allerdings nicht um Tourismus-Wachstum um jeden Preis, sondern um die Sensibilisierung für Orte oder Veranstaltungen, die nicht nur den Bürgern Freude und Mehrwert bringen, sondern auch für die Nicht-Einheimischen ein Anziehungspunkt sein können. Gemäß dem Motto "Klasse statt Masse" der aktuellen Tourismuskonzeption des Landes (siehe Info) sollen Touristen über einige Leuchttürme (im Kreis Neunkirchen beispielsweise der Zukunftsort Reden, das Itzenplitz-Areal, die Premium- und Themenwanderwege) für das kleinste Flächenland interessiert werden und dort mittels passgenauer "Pakete" noch mehr Angebote bekommen.

"Wir müssen die Saison verlängern", nennt das Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger , die viel Potenzial in veränderten Urlaubsgewohnheiten sieht. Der Trend zum Kurzurlaub passe prima ins Konzept.

Landrat Sören Meng setzt angesichts der vielen privaten Anbieter von Unterkünften auf Qualitätssteigerung und Professionalisierung. Die Tourismus- und Kulturzentrale des Kreises (TKN) biete da ihre Unterstützung an und arbeite mit der Tourismus Zentrale Saarland zusammen. Er freute sich über die deutlichen Steigerungen bei den Übernachtungen im Kreis , allein in den Hotels wurden 2015 stattliche 83 400 Übernachtungen (plus 14,5 Prozent gegenüber 2014) gezählt.

Die Ministerin sieht die Stärken des Saarlandes bei Kultur und Kulinarik, beim Radfahren und Wandern und im boomenden Bereich Adventure(Abenteuer)/Wildnis. Und verhehlte nicht, dass es nicht nur darum geht, den Menschen das schöne Saarland zu zeigen, sondern auch um handfeste wirtschaftliche Interessen. Touristen lassen schließlich Geld da und kommen wieder, wenn es ihnen gefallen hat. Die Bildung von Netzwerken, gezieltes Ansiedlungsmanagement, Aufwertung der Ortskerne und eine einheitliche Kommunikationsstrategie sollen das Land und damit auch die Kreise voran bringen.

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Hintergrund 2015 wurde die Tourismuskonzeption (Motto "Klasse statt Masse") für das Saarland erarbeitet, die Schwerpunkte und Ziele bis 2025 vorgibt. Mit fast drei Millionen Übernachtungen im Saarland im vergangenen Jahr wurden die Erwartungen der Tourismusstrategie von 2009 weit übertroffen. Ziele der aktuellen Strategie sind kontinuierliches Wachstum, Stärkung der Wirtschaftskraft durch Tourismus und Umweltfreundlichkeit. Dazu kommt die hohe Lebensqualität für die heimischen Menschen durch Angebote, die auch von Gästen genutzt werden können. Präsentiert wurden die "strategischen Weichenstellungen" gestern von Birgit Grauvogel (Tourismus Zentrale Saarland) und Dr. Mathias Feige von dwif-consulting Berlin, dessen Beratungsunternehmen die Entwicklung im Saarland gutachterlich begleitet.sl

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