Wemmetsweiler. Los geht die Fahrt am Bergwerk, vorbei am neu erbauten Tennisplatz, über Brücken hinauf in die Berge, wo Kühe auf großen Wiesen grasen, bis hin zum Bauernhof. Entlang des Sees geht es dann wieder hinab ins Tal, mitten durch das kleine Dorf mit der großen Kathedrale, bis schließlich der Bahnhof erreicht ist, wo eine Drehscheibe die Lok wieder in die gewünschte Fahrtrichtung bringt. Das alles geschieht in Wemmetsweiler, wo der Modell-Eisenbahn-Club auf 65 Quadratmetern eine Miniaturwelt im Maßstab 1:85 erschaffen hat, in der sich die Dampfloks mit ihren Wagons auf etwa 400 Metern Gleisen bewegen. 80 elektronisch betriebene Weichen und 75 Signale sorgen dafür, dass die Züge auf drei Ebenen sicher durch die detailverliebten Landschaften steuern. "Der Bau des Geländes ist das A und O der Modelleisenbahner. Unsere Anlage wird manuell betrieben, und ich finde, das gehört auch zu diesem Hobby dazu. Leider werden heute nur noch digitale Loks hergestellt, aber auf Tauschbörsen wird man noch fündig", erklärt Jürgen Kühl, der seit zwanzig Jahren Vorsitzender des Vereins ist. Nach der Vereinsgründung im Jahr 1968 trafen sich die Modelleisenbahner noch unter der Bühne im Gasthaus Kleer-Altenhofen, bis man ihnen sieben Jahre später den ehemaligen Kokskeller in der Striedtschule zur Verfügung stellte, wo sich die Mitglieder seither treffen und an ihrer Anlage bauen. "Hier hilft einer dem anderen mit seinem Wissen und seinen Kenntnissen, und man erlernt natürlich im Laufe der Zeit viel technisches Know-How. Die meisten Reparaturen an den Loks nehmen wir zwar selbst vor, aber es tauchen auch Probleme auf, die derart diffizil sind, dass man sie dem Fachmann überlassen sollte." Nicht nur die Pflege und Instandhaltung der großen Anlage, sowie der Lokomotiven und Wagons sorgen dafür, dass es den Modelleisenbahnern nie langweilig wird. Ist erst einmal ein Projekt beendet, wartet bereits eine neue Idee darauf, in die Tat umgesetzt zu werden. So gehört zum Beispiel auch eine komplette Grubenbahn zu den Miniaturbauten, die sich unter Tage befindet und die Kohle zu den Fördertürmen bringt. Dabei raucht, zischt und bewegt sich alles, wie bei einer realen Industrieanlage. Auch Ottmar Kreuter, Jugendwart des Vereins, ist mit Begeisterung Modelleisenbahner. "Hier wird ständig gebaut und umgebaut. Vor allem unsere Jugend ist mit sehr viel Eifer und Engagement bei der Sache. Manchmal muss man die jungen Leute sogar ein wenig bremsen." Die meisten seien bereits seit ihrer Kindheit von diesem Hobby begeistert, wie Kreuter erklärt. Das geeignete Alter, um im Verein aktiv werden zu können, sei etwa zehn Jahre. Eine Besonderheit wartet auf die Besucher des großen Fahrbetriebs am Tag der offenen Tür. Dann wird eine kleine Kamera auf einer Lok angebracht und liefert auf einem großen Fernseher Bilder. . "Vor allem Kinder stehen dann gebannt davor und kommen aus dem Staunen nicht mehr raus", erzählt der Jugendwart. Wemmetsweiler. Wenn am Sonntag um 14 Uhr der Nikolausmarkt in Wemmetsweiler eröffnet wird, steht wieder alles im Zeichen der Adventszeit. Ab 15 Uhr werden die Kinder vom Chor der Kita Schwesternhaus und die Schüler der Erweiterten Realschule Merchweiler die Besucher auf die Vorweihnachtszeit einstimmen. Bedingt durch die Großbaustelle im Ort erstreckt sich der Markt in diesem Jahr vom Falicon-Platz in der Rathausstraße über das Bahnhofseck bis in die Bahnhofstraße. An zahlreichen Ständen werden neben passenden Accessoires zur Adventszeit auch unterschiedliche Speisen und Getränke angeboten. Die Palette reicht von A wie Amarettopunsch bis Z wie Zimtwaffeln und dürfte jeden Wunsch erfüllen. Für die Kinder steht auch in diesem Jahr in der Mitte der Bahnhofstraße ein Karussell bereit, um das Warten bis zum Eintreffen des Nikolauses zu verkürzen. Dieser wird sich dann ausreichend Zeit nehmen, um alle Fotowünsche der Kinder zu erfüllen. Als besonderer Service fährt das "In der City-Bussje" an diesem Sonntag ab Mittag seine Strecken kostenlos durch Merchweiler und Wemmetsweiler. Für die Besucher stehen auf dem Sportplatz am Bahmert, unterhalb der Sporthalle, Parkplätze bereit. pra "Ich lebe gern in Merchweiler, weil es ein so schöner Ort ist."Daniel Nadig (22)

Auf einen BlickAm ersten und am dritten Advent veranstaltet der Modell-Eisenbahn-Club wieder einen großen Fahrbetrieb für die Besucher. Der Einritt zu der Veranstaltung ist jeweils frei, Spenden werden aber gerne genommen und dem Kindergarten weitergereicht. Zu finden ist der Club in der Striedtschule, gleich neben den Räumen des Deutschen Roten Kreuzes. Außerdem findet am dritten Januar eine Tauschbörse im Rathaus statt. Wer Fragen hat, dem Club beitreten oder ihn mal besuchen möchte, kann sich an Jürgen Kühl wenden. Telefon (06825) 495 562. pra