Arbeitslose bekommen Chance beim Kreis Fünf Jahre Perspektive statt Jobcenter

Von Heike Jungmann · Qualifizieren und Motivieren ist das Ziel der AQA: Der Landkreis finanziert weiter in Arbeitsmarktprojekte.

 Landrat Sören Meng.

Landrat Sören Meng.

Foto: Jasmin Alt

Was haben der Premiumwanderweg Itzenplitzer Pingenpfad,  eine Ruhebank aus Paletten und das soziale Projekt „Gemeinsam geht’s besser“ gemeinsam? Menschen, die lange Zeit arbeitslos waren, haben sich darin eingebracht. Möglich wird dies durch die AQA gGmbH, der gemeinnützigen Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft des Landkreises Neunkirchen.

Fehlende oder unzureichende berufliche Qualifizierung ist ein wesentlicher Hinderungsgrund für eine Vermittlung in Arbeit. Bei vielen der  Langzeitarbeitslosen kommen persönliche, gesundheitliche und finanzielle Probleme in unterschiedlicher Größenordnung hinzu. Eine besondere Herausforderung für die Anleiter bei der AQA, die dementsprechend qualifiziert sein müssen und auch über eine pädagogische Ausbildung verfügen. Darauf wies Landrat Sören Meng hin, als der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung über die Finanzierung der Arbeitsmarktprojekte des Landkreises Neunkirchen bei der AQA zu befinden hatte. Die Landzeitsarbeitslosen werden nach Tariflohn bezahlt und haben eine Beschäftigungsmöglichkeit für fünf Jahre, sagte Meng. Das Jobcenter Neunkirchen habe mit der AQA seine Planungen für diess Jahr aufgrund der Zuteilung der Eingliederungsmittel für das Jahr 2019 mitgeteilt.  Die durch Leistungen des Jobcenters oder des Landes nicht gedeckten Projektkosten (Sach-,  Personal- und Verwaltungskosten) soll der Landkreis Neunkirchen übernehmen. Die Teilnehmer an der Maßnahme – es könnten rund 200 Personen in verschiedensten Projekten eingesetzt werden – sind vor allem in der Bau- und Schulverwaltung sowie im Umweltamt hoch willkommen. Sie führen unter anderem Arbeiten in den Schulen und Dienstgebäuden des Landkreises aus.

Für den Zeitraum 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019 sind 786 411 Euro für die Projektkosten und die Lohnkostenzuschüsse der Beschäftigungsmaßnahmen angesetzt. Eine stattliche Erhöhung gegenüber dem Vorjahr, bemerkte der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Kreistag, Hans-Werner Backes, an. Diese erklärte der Landrat damit, dass man im Jahr 2018 eine vorhandene Rücklage über 100  000 Euro in den Topf getan habe. Peter Groß von der AfD-Fraktion fragte vor der Abstimmung nach, welche Qualifikation die Ausbilder hätten, die so viel Geld verdienten. Meng informierte, dass es sich um qualifizierte Ausbilderinnen und Ausbilder mit einer pädagogischen Zusatzausbildung handele und der Betrag alle Kosten beinhalte. Der Kreistag sprach sich einstimmig für die Finanzierung der Arbeitsmarktprojekte aus. Die AfD nahm an der Abstimmung nicht teil.

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