Handball Illtal triumphiert in schwachem Saar-Derby gegen Völklingen

Eppelborn · Ein wirklich ansehnliches Oberliga-Derby boten die Handballfreunde Illtal und die HSG Völklingen nicht. Das Spiel war geprägt von viel Kampf und noch mehr technischen Fehlern.

 Marcel Becker mit Anspiel auf Pascal Meisberger.

Marcel Becker mit Anspiel auf Pascal Meisberger.

Foto: Klos Horst

Es hatte etwas Ermüdendes, den Oberligisten Handballfreunde Illtal und HSG Völklingen zuzusehen. Wer von den 600 Zuschauern ein temporeiches Spiel erwartet hatte, war am Sonntag in der Hellberghalle fehl am Platz. Die bekamen beim 22:14-Sieg der Zebras zwar viel Kampf geboten, für ein ansehnliches Spiel aber machten beide Mannschaften sich durch teils dumme Fehler zu viel kaputt. Auch der Trainer der Gastgeber, Steffen Ecker, quittierte: „Wir waren einfach schlecht heute, es war ein schlechtes Handballspiel. Wir haben viel verworfen und sehr viele technische Fehler gemacht. In der ersten Halbzeit habe ich mich schon sehr über die vergebenen Bälle geärgert.“

Dass sich die Gastgeber mit 5:1 (11. Minute) absetzen konnten lag daran, dass die Ballverluste auf Völklinger Seite meist in direkte Gegenstöße und -tore mündeten. Illtal konnte seine Fehler durch eine gute Abwehrarbeit immerhin irgendwie ausbügeln. Der Völklinger Rückraum wirkte zu Beginn zu planlos, um die sehr offensive Abwehr auszuhebeln. Ihm fehlte die nötige Schnelligkeit, um Lücken in der Abwehr zu finden. Erst mit der Hereinnahme von Niklas Louis, Thomas Jung und Niklas Hoff kam mehr Bewegung in das Spiel der Gäste. Auch deren Abwehr stabilisierte sich in der Folge, arbeitete gut gegen den gefährlichen Illtaler Rückraum. Dazu hielt Schlussmann Matthias Reuber besonders gegen die Außen-Spieler stark.

Völklingen arbeitete sich heran und verkürzte direkt nach der Pause durch Jung auf 8:10. In der Folge rückten besonders die Torhüter in den Fokus. Mehr und mehr drückten Illtals Robin Näckel und sein Gegenüber der Partie ihren Stempel auf. Beim 16:13 (47. Minute) zeigte zuerst Illtals Robin Näckel mit dem Fuß auf Kopfhöhe eine tolle Parade gegen Marius Merziger im Gegenstoß. Völklingens Torhüter Matthias Reuber konterte fast im Spagat gegen Pascal Meisberger vom Kreis. Von außen waren beide zeitweise schier unüberwindbar, die Torausbeute auf beiden Seiten war teilweise erschreckend. Reuber kritisierte: „Die Abwehr war gut. 22 Gegentore, da kann man gar nichts sagen. Ich fand, dass unser Angriff heute sehr schwach war. Wir haben sehr inkonsequent gespielt und viel vergeigt.“ Dazu scheiterten die Gäste einige Male unglücklich am Torgestänge. Die endgültige Entscheidung fiel sechs Minuten vor Schluss. Mühsam hatten sich die Zebras einen kleinen Vorsprung erarbeitet. Es steht 18:13. Illtal hat Ballbesitz. Ihr rechter Rückraum Marcel Becker, mit acht Treffern einmal mehr bester Torschütze der Partie, schafft es, obwohl er von Christian Jung gefoult wird, den Ball auf Christoph Holz weiterzuleiten. Holz kommt frei zum Wurf, doch erneut ist Reuber zur Stelle. Völklingen hat die Chance zum Gegenstoß, verliert in der Vorwärtsbewegung aber blöd den Ball und ermöglicht Illtal die zweite Chance.

Doch die Hausherren scheitern erneut an Reuber. Völklingen kann den Abpraller aber nicht kontrollieren. Der Nutznießer: Sebastian Hoffmann. Illtals Kapitän fällt das Spielgerät in die Hände. Im dritten Anlauf behält er die Nerven und erhöht per Kopfleger vom Kreis auf 19:13. Dazu fliegt Jung für zwei Minuten vom Feld. Die Völklinger Gegenwehr war damit endgültig gebrochen.

Illtal hatte die Gäste niedergerungen, Jonas Guther beendete das Spiel mit seinem Gegenstoß-Tor zum 22:14-Endstand. HSG-Übungsleiter Berthold Kreuser analysierte die Begegnung so: „Wenn du auswärts 14 Tore schießt, kannst du kein Spiel gewinnen. Ich habe fünf Mal Innenpfosten gezählt. Wenn Illtal mit einem oder zwei Toren gewinnt, ist das okay. Das 22:14 gibt den Verlauf nicht wider.“ Damit hat Kreuser Recht.

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