Nach Hauseinsturz: 18 000 Euro für junges Paar

Winterbach. Über ein Jahr ist es her, dass ein junges Paar sein Winterbacher Haus bei Renovierungsarbeiten verlor. Plötzlich rutschte die Rückseite ab, riss das eben erst aufgesetzte Dach mit sich in die Tiefe. Was übrig blieb, war eine baufällige Ruine, nicht mehr zu retten. Seitdem lastet auf Melanie DePizzol-Müller und ihrem Mann Oliver Müller ein immenser Schuldenberg ohne Gegenwert

 Ortsvorsteher Gerhard Weiand mit dem symbolischen Scheck für Oliver Müller und Melanie DePizzol-Müller. Foto: B&K

Ortsvorsteher Gerhard Weiand mit dem symbolischen Scheck für Oliver Müller und Melanie DePizzol-Müller. Foto: B&K

Winterbach. Über ein Jahr ist es her, dass ein junges Paar sein Winterbacher Haus bei Renovierungsarbeiten verlor. Plötzlich rutschte die Rückseite ab, riss das eben erst aufgesetzte Dach mit sich in die Tiefe. Was übrig blieb, war eine baufällige Ruine, nicht mehr zu retten. Seitdem lastet auf Melanie DePizzol-Müller und ihrem Mann Oliver Müller ein immenser Schuldenberg ohne Gegenwert. 120 000 Euro sind die Verbindlichkeiten bei der Bank, berichten sie. Kurz nach dem Schicksalsschlag brach eine Welle der Hilfsbereitschaft los. Bei einem Benefizkonzert wurde Geld gespendet. Zum Blutspendetermin des örtlichen Roten Kreuzes sammelten die Helfer ebenfalls für die beiden, die vor dem Nichts standen. Seit dem Vorfall Ende Dezember 2011 bis jetzt läpperten sich die Spenden.Während des Winterbacher Neujahrsempfangs überreichte nun Ortsvorsteher Gerhard Weiand (CDU) einen Scheck über 18 000 Euro an das Ehepaar, das zurzeit in einer kleinen Mietwohnung in Merchweiler lebt. "Als gleichsam alles über ihnen zusammenbrach, wurden sie nicht alleine gelassen", berichtete Gerhard Weiand zur Scheckübergabe. "Viele Bewohner aus dem Dorf, und sogar aus dem Landkreis und aus anderen Bundesländern, halfen dem Ehepaar in seiner Not."

Weiand berichtete aber auch von den Gerüchten, die sich um Melanie DePizzol-Müller sowie Oliver Müller rankten. So habe das Paar mittlerweile in Illingen-Uchtelfangen ein Haus ersteigert - eine völlig aus der Luft gegriffene Geschichte.

"Wir wollen auf jeden Fall Winterbacher bleiben", sagte Oliver Müller. "Aber es gibt noch juristische Probleme um den Hauseinsturz. Wir müssen abwarten. Bevor sie nicht aus dem Weg geräumt sind, können wir nichts unternehmen." Bislang sei jede Menge Geld für Rechtsstreit draufgegangen. Mittlerweile mache auch die Rechtsschutzversicherung Probleme, was die Kostenübernahme der juristischen Zwistigkeiten unter anderem mit den beteiligten Bauarbeitern betrifft. "Wenn uns die nun im Stich lässt, ist alles vorbei", sagte Oliver Müller. Aus eigener Tasche könnten er und seine Frau das nicht bewerkstelligen.

Darum zeigte er sich besonders bewegt von der Anteilnahme der Bevölkerung: "Das riesige Engagement der Winterbacher ist für uns eine große Überraschung." Er dankte insbesondere den Vereinen, die sich engagierten, der Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk (THW) sowie den Rettungshelfern, die am Unglücksort zur Stelle waren.

Jetzt ist auch ein Fernsehsender auf die Notlage des Paares aufmerksam geworden. Demnächst will ein Kamerateam die Story verfilmen. gtr/hgn

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