Weiskirchen. Traumstrand am Indischen Ozean, Ayurveda-Kuren an der subtropischen Malabar-Küste von Kerala, das weltberühmte Taj Mahal - nichts von alldem bewegte Pfarrer Gerd Braun, Klinikseelsorger der Hochwald-Kliniken in Weiskirchen, im Februar 2009 seinen Jahresurlaub auf eigene Rechnung in Südindien zu verbringen. Als Vorstandsmitglied des Aktionskreis Indienhilfe e.V. verbrachte er dort drei Wochen, um Projekte zu besuchen, die in den südlichsten Bundesstaaten Kerala und Tamil Nadu unterstützt werden.Langjährige VerbindungDie vertrauensvollen Beziehungen zu Pater Matthäus Kadakampallil und Pater Jose Kizhakkedath, ehemalige Sozialdirektoren des Erzbistums Trivandrum, bestehen zum Teil schon seit Gründung des Vereins. So war es für die beiden indischen Priester eine Selbstverständlichkeit, ihren deutschen Freund Pfarrer Braun zu beherbergen und ihn beim Besuch der vom Aktionskreis geförderten Projekte zu begleiten. Zehn Jahre ist es her, dass Pfarrer Braun letztmals "vor Ort" war, und einiges hat sich verändert: Es ist lauter geworden auf den indischen Straßen, in den Randzonen der Städte wird mehr gebaut und auch die Not der armen Menschen hat ein anderes Gesicht bekommen. In dem von Pater Jose geleiteten Hospital für Lepra-, Tuberkulose- und HIV-Patienten, wird armen Menschen kostenfreie Behandlung und stationäre Aufnahme gewährt. Hier werden die Betroffenen nicht nur medizinisch versorgt, sondern erhalten auch Aufklärung und soziale Hilfen. Von der eigenen Dorfgemeinschaft ausgeschlossen, todkrank und ohne Absicherung für die zurückbleibenden Kinder, kommen die Ärmsten der Armen zu Pater Jose im St. John`s Hospital in der Nähe von Trivandrum. Ein typischer Fall: Der kleine Sohn einer an Aids erkrankten Patientin erfährt, dass er nicht infiziert ist, dennoch weiß er nicht, wie es mit ihm weitergehen soll. Sein Vater hat sich vor drei Monaten das Leben genommen, die Verwandten wollen nichts mit dem Kleinen zu tun haben. Für Pater Jose ist klar, dass dieser Junge Aufnahme im Boys` Home finden soll, einem Haus, in dem vernachlässigte Jungen eine neue Heimat finden und das vom Aktionskreis Indienhilfe e.V. schon seit 13 Jahren finanziell unterstützt wird. Pfarrer Braun wurde bei diesen Begegnungen bewusst, dass es auch dringend Unterbringungsmöglichkeiten für Mädchen geben muss. Vor Ort besprach er die Möglichkeit der Erweiterung eines bereits bestehenden Projektes.Positive EindrückeÄhnliche Erfahrungen machte er auch beim Besuch des Stella Maris Social Centres in Kanniyakumari, im Bundesland Tamil Nadu: Schwester Monica benötigt dringend finanzielle Unterstützung für ein Haus, in dem Mädchen aus HIV-betroffenen Familien aufgenommen werden sollen. Insgesamt nahm Gerd Braun durchweg positive Eindrücke von den geförderten Projekten (unter anderem Waisenhäuser, Frauenförderprogramme, das St. John's Gesundheitszentrum) mit nach Hause. Die Spendengelder des Aktionskreis Indienhilfe e.V., seit 1981 sind das rund 761 000 Euro, kommen in vollem Umfang dort an, wo sie benötigt werden. Dank geht sowohl an die Spender in Deutschland als auch an die indischen Projektpartner, die korrekt und verantwortungsvoll mit den Spendengeldern arbeiten. red

Auf einen BlickDer Aktionskreis Indienhilfe e.V. ist unter folgender Kontaktadresse zu erreichen: Aktionskreis Indienhilfe e.V., Pfarrer. G. Braun, Am Kurzentrum 10, 66709 Weiskirchen.Spendenkonto: Aktionskreis Indienhilfe e.V., KSK Saarlouis, BLZ: 593 50110, Kontonummer: 024029050.red