Nunkirchen Als Kinder kleine Erwachsene waren
Nunkirchen · „Kinderwelten im Wandel“ – diese Sonderausstellung des Stadtmuseums Wadern brachte Museumsleiterin Pluschke in ihrem mobilen Museum mit ins Altenheim in Nunkirchen.
Man hätte eine Stecknadel fallen hören. Gebannt lauschten rund 30 Bewohner des Alten-Pflegeheimes den Ausführungen von Christina Pluschke. Mit ihrer sympathischen Art versteht es die Museumsleiterin, die Menschen mitzunehmen auf eine ganz besondere Zeitreise. Die Ausstellung begibt sich auf Spurensuche in vielen Facetten und zeigt das Kindsein in unserer Region vom 19. Jahrhundert bis heute.
Lange Zeit wurden Kinder früher als kleine Erwachsene angesehen. Mädchen und Jungen trugen die gleiche Kleidung. So zeigen es die Bilder von 1618. Einblicke in das bürgerliche Familienidyll des 19. Jahrhunderts und das traditionelle Familienbild im 20. Jahrhundert lassen bei einigen Besuchern Erinnerungen wach werden. Interessant auch der Übergang zu den Wohnverhältnissen im Hochwaldraum: Von der Kinderstube zum Kinderzimmer 1889. Insbesondere war auch die Kleidung einem steten Wandel unterworfen. Galt noch in den Jahren bis 1965 Trachtenmode als Sonntagsstaat, so entwickelten sich nach und nach andere Formen bis hin zu Jeans. „Stricken für die Frontsoldaten im Jahre 1942“: Das Foto zeigt eine Gruppe junger Mädchen im Gasthaus Kuhn in Büschfeld. Einen tiefgreifenden Wandel erlebten, neben den Familienstrukturen auch viele andere Bereiche, wie das Freizeitverhalten, das Schulwesen, die Pädagogik und die Lehrinhalte. Spielen mit selbstgefertigtem Spielzeug war damals selbstverständlich und machte große Freude. Heute dienen moderne Medien als neue Freizeitbeschäftigung und Kommunikationswege.
Auf einem Tisch waren mehrere ganz persönliche Leih-Objekte privater Personen zu sehen, die vergangene Kinderwelten wieder lebendig werden lassen. Für die Nunkircher Senioren war dieser Tag eine schöne Reise in die Vergangenheit.
