Eine Zeitreise durch 30 Jahre Motorsport

Löstertal · Der Ex-DTM- und Formel-1-Fahrer Bernd Schneider war jetzt zu Besuch in Rathen. Dort nahm der St. Ingberter die Motorsportbegeisterten mit auf eine Zeitreise durch drei Jahrzehnte Geschichte dieser Sportart.

 Für Kartslalom-Saarlandmeisterin Kristin Trampert gab es von Bernd Schneider Autogramme auf ihre Rennanzüge sowie einen Formel-1-Fahrzeugreifen. Foto: Erich Brücker

Für Kartslalom-Saarlandmeisterin Kristin Trampert gab es von Bernd Schneider Autogramme auf ihre Rennanzüge sowie einen Formel-1-Fahrzeugreifen. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Deutsche Tourenwagenmeisterschaften, Formel 1-Zirkus, 24-Stunden-Rennen: Diese und weitere Themen rund um den deutschen und internationalen Motorsport hat der ehemalige DTM-und Formel 1-Fahrer Bernd Schneider aus St. Ingbert bei seinem Besuch im Schützenhaus in Rathen zusammen mit dem ehemaligen SZ-Redakteur und Motorsportexperten Walter Koster vor leider zu wenig interessierten Motorsportfreunden angesprochen und ausdiskutiert.

In interessanten "Benzingesprächen" haben beide Motorsportfreaks eine Zeitreise durch drei Jahrzehnte Motorsportgeschichte kurzweilig den anwesenden Motorsportanhängern näher gebracht. Bei Fragen zu heutigen und früheren Unterschieden im Motorsport blieb Schneider keine Antwort schuldig. "Großen Respekt habe ich vor den Leistungen der Motorsportveteranen, die ihre Boliden mit viel weniger Technik ins Ziel bringen mussten", sagte Schneider. Früher haben die Fahrer, alles verrückte Helden, nach ihren Rennen gemeinsam gefeiert, weil sie überlebt haben und im Ziel ankamen. Heute sind es mehr Einzelkämpfer und -gänger, die ihr eigenes Süppchen kochen. Lewis Hamilton nannte er einen würdigen Weltmeister.

Schneiders weltweite Karriere begann 1979 als 15-jähriger mit der Kart-Junioren-Weltmeisterschaft. "Diesen Titel können weder Michael Schumacher noch Sebastian Vettel vorzeigen", blickte der heute 50-Jährige zurück, auch auf seine Anfänge im Kartsport, die auf einer eigenen Kartrennstrecke im Heimatort begannen. Diese hatte sein Vater ihm gebaut, weil dessen Vater seinem Jungen diesen Sport verboten hatte. Es folgten erfolgreiche Rennen in der Formel 3 und Formel Ford, mit Porsche in Amerika und 1988 sowie 1989 drei Rennen in der Formel 1 für das deutsche Team Zakspeed. Der Erfolg blieb aber aus, es folgte 1992 der Wechsel hinter das Lenkrad eines Tourensportwagens von Mercedes AMG.

Schneider nahm über 16 Jahre äußerst erfolgreich am Deutschen Tourenwagen-Masters teil. Fünf deutsche Meistertitel (1995, 2000, 2001, 2003 und 2006) konnte er dort verbuchen. "Die Rekorde, die Schumacher in der Formel 1 aufstellte, hatte Schneider in der DTM aufgestellt, was ihm den Titel ‚Mister DTM ' einbrachte", rückte sein Gesprächspartner Walter Koster diese Erfolge ins rechte Licht. Ein wichtiger Faktor für seine zahlreichen Siege war unter anderem Schneiders Erfahrung in den unterschiedlichen Rennsportkategorien. "Außerdem hatte ich mit Willy Weber einen sehr guten Manager, der etliche Türen öffnen konnte", ergänzte "Mister DTM ". Aus dem aktiven Rennsport verabschiedete sich Schneider 2008. Nicht aber vom Motorsport, dem er über 30 Jahre als aktiver Rennfahrer diente. Er arbeitet jetzt als fachmännischer Instruktor, Testfahrer und Markenbotschafter für Mercedes AMG. "In diesem Team habe ich die schönsten Erfolge feiern dürfen. Von daher ist Zusammenarbeit mehr als logisch und der Job eine neue Herausforderung", sagte Schneider, der betonte, wie viel Spaß ihm die neue Aufgabe bereite. Mit ebenfalls viel Spaß erfüllte die Motorsport-Legende auch die Autogrammwünsche der Besucher, stand zudem für gemeinsame Erinnerungsfotos parat.

Einen Wermutstropfen gab es für die Veranstaltung dennoch. Denn der ebenfalls angekündigte Mitstreiter von Schneider, der DTM-Fahrer Klaus Ludwig (Bonn) musste seinen Besuch aufgrund eines wichtigeren Sponsorentermins kurzfristig absagen.

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