Blitz schlägt in Kita Lockweiler ein

Lockweiler · Seit dem Unwetter am 29. Juli hat Stefan Meier, Chef des Verwaltungsrates der Pfarreiengemeinschaft, die Lockweiler Kita gesperrt. Die Kinder sollen nach den Ferien vorübergehend in der Kita Wadern betreut werden.

 Stefan Meier steht vor der Heizungsanlage der Kita, die durch das Unwetter am 29. Juli unter Wasser stand. Fotos: Rolf Ruppenthal

Stefan Meier steht vor der Heizungsanlage der Kita, die durch das Unwetter am 29. Juli unter Wasser stand. Fotos: Rolf Ruppenthal

 Der Blitz setzte Elektrik und ISDN-Anlage außer Funktion.

Der Blitz setzte Elektrik und ISDN-Anlage außer Funktion.

Die Wucht des Blitzeinschlags reißt die Deckel der Schalter aus der Wand, lässt die ISDN-Anlage in der Lockweiler Kindertagesstätte explodieren. Mit Gewalt bahnt sich der Blitz seinen Weg neben der Tür zum Garten wieder ins Freie, sprengt Putz von den Wänden. "Das Unwetter am 29. Juli hat der ohnehin bereits maroden Elektroanlage den Rest gegeben", sagt Stefan Meier, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Pfarreiengemeinschaft und damit zuständig für das Gebäude , das in kirchlichem Eigentum ist. Die Einschätzung des Elektroinstallateurs bestätigten weitere Fachleute, die den Schaden in dem Gebäude begutachteten - unter anderem Experten der Kita Gmbh, die für die Betreuung zuständig ist..

Um kein Risiko einzugehen, hat der Handwerksmeister ein Schild an die Tür gehängt: "Betreten verboten" ist darauf zu lesen. "Hier geht mir auch keiner mehr rein. Ich kann für nichts mehr garantieren", sagt der Chef des Verwaltungsrates zur Kita, deren Neubau den Lockweilern seit acht Jahren versprochen wird - getan hat sich in der Zwischenzeit nichts.

"Zum Glück haben die Kinder Ferien, und niemand war da", sagt er. "Es hätte bestimmt Personenschäden gegeben." Wo der Blitz eingeschlagen ist, kann Meier noch nicht sagen. "Ob durch den Kamin oder durch den Ortgang, den seitlichen Abschluss der Dachfläche am senkrecht stehenden Giebel, das müssen weitere Untersuchungen ergeben." Nicht nur der Blitz hat in dem desolaten Gebäude , Anfang der 60er Jahre hochgezogen, gewütet. Der Kanal im Keller packte nicht die Regenmassen. Das Wasser drückte sich durch die Toilette hoch, überschwemmte die Räume. Die Folge: Heizungsanlage und Brenner soffen ab.

Eines steht für Meier fest: Die gut 50 Mädchen und Jungen werden nach seinen Worten nach ihrem Urlaub zunächst einmal im Waderner Kindergarten unterkommen. "Ab dem 18. August werden sie vorübergehend in der kirchlichen Einrichtung von ihren Erzieherinnen betreut." Wohin die Schützlinge dann ausweichen, wenn ihre Altersgenossen aus Wadern aus ihren Ferien zurückkehren, weiß der Vorsitzende des Verwaltungsrates zum jetzigen Zeipunkt noch nicht, nur soviel kann er sagen: "Wir suchen gemeinsam mit der Stadt Wadern nach einer Lösung." Auf SZ-Anfrage heißt es aus dem Rathaus: "Wir wollen schnell und unbürokratisch helfen."

Das Problem mit einem überschwemmten Keller kennen die Verantwortlichen aus Lockweiler schon länger. So sahen sie 2007 mit der Sanierung auch eine Trockenlegung des Kellers vor. "Das hätte 900 000 Euro gekostet." Daher haben sich die Verantwortlichen nach Worten von Stefan Meier zu einem Neubau entschlossen. "Er kostet 1,5 Millionen Euro, und wir haben was Vernünftiges." Die Pläne für das moderne Gebäude liegen längst fix und fertig in der Schublade. Auch Bistum, Kreis, Stadt und Land hätten ihre Zahlungszusagen gegeben."Was fehlt, ist ein Zuwendungsbescheid der Landesregierung", sagt Meier.

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