Raser sollen ausgebremst werden

Perl · Wer in der Gemeinde Perl zu schnell fährt, dem soll es jetzt an den Kragen gehen. Das Perler und Merziger Rathaus haben einen entsprechenden unbefristeten Kooperationsvertrag unterzeichnet.

Das Autokennzeichen aufzeichnen, vermag der kleine graue Kasten nicht - wohl aber kann das Verkehrszählgerät den Verantwortlichen im Perler Rathaus wichtige Hinweise darauf geben, wie viele Fahrzeuge über eine Straße rollen - und mit welcher Geschwindigkeit. So ergab beispielsweise die Auswertung in der Hauptstraße in Sinz, eine Tempo-30-Zone, dass von den 8000 Fahrern 85 Prozent mit 50 Stundenkilometern und knapp drüber unterwegs waren. Um künftig Raser auszubremsen, haben die Verantwortlichen aus dem Perler und dem Merziger Rathaus einen Kooperationsvertrag unterzeichnet (die SZ berichtete). Die interkommunale Zusammenarbeit, wie der Verwaltungschef dies nennt, war zuvor vom Innenministerium abgesegnet worden.

"Anders als 2006 ist dieser Kontrakt nicht auf einen gewissen Zeitraum begrenzt und beinhaltet sowohl den fließenden als auch den ruhenden Verkehr", sagen die beiden Chefs der beiden Ordnungsämter Edwin Ollinger (Perl ) und Hermann Friedrich (Merzig). Vor zehn Jahren waren Politessen aus der Kreisstadt an die Obermosel gefahren, um Parksünder aufzuspüren und ihnen ein Knöllchen zu verpassen. Jetzt soll es auch Rasern an den Kragen gehen.

"Die kriegen dann Post aus Merzig", verrät Friedrich. Denn die Sachbearbeitung obliegt laut ihm vollständig den Merzigern. Die zugestellten Schreiben tragen den Briefkopf der Kreisstadt und die Unterschrift der Mitarbeiter des Rathauses. Für die Kontrollen, die Auswertung und den Materialeinsatz zahlt die Gemeinde Perl für Personal- und Sachkosten einen Festbetrag. Dass die Mitarbeiter des Ordnungsamtes einmal pro Woche blitzen und in welchem Ortsteil, das wird nach Uhlenbruchs Bekunden im Amtsblatt, der Mosella, verraten. Das Geheimnis bleiben Uhrzeit und Straßen. Für die Leute vom Ordnungsamt Merzig ist dies bereits die dritte Auflage.

Anfang Mai 2008 war eine Vereinbarung im Mettlacher Rathaus mit den Merzigern unterzeichnet worden, um innerörtliche Geschwindigkeitsmessungen zu regeln. Der Vertrag war allerdings bis Jahresende befristet.

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