Mit Mehrheit Perler Rat stimmt für Klimaschutzmanager

Perl · Bald wird ein Klimaschutzmanager in das Perler Rathaus einziehen. Einzelheiten über die Stellenbeschreibung und seinen Aufgabenkatalog sollen im Frühherbst geklärt werden. Darauf hat sich der Gemeinderat Perl in seiner jüngsten Sitzung nach einer Sitzungsunterbrechung verständigt.

 360 Hektar Wald sollen nach Wunsch der Grünen als Wildnisgebiet ausgewiesen werden.

360 Hektar Wald sollen nach Wunsch der Grünen als Wildnisgebiet ausgewiesen werden.

Foto: dpa/Uli Deck

Bürgermeister Ralf Uhlenbruch lobte SPD- und Grünen-Fraktion für ihre Vorstöße, einen Fachmann in Sachen Klimaschutz einstellen zu wollen. Die Verwaltung habe bereits vor drei Monaten auf seine Initiative hin eine Stelle vorgeschlagen und dies formell vorbereitet. Die einzelnen Anträge in Sachen Klimaschutz soll der Zukunftsausschuss bearbeiten und sie priorisieren.

Nur zu gerne hätte SPD-Fraktionschef Michael Fixemer die einzelnen Vorstöße in der Sitzung abgearbeitet. Doch CDU-Fraktionschef Hans Peter Trierweiler und Grünen-Fraktionschef Christian Schramm sprachen sich dafür aus, nicht in der Sitzung die einzelnen Anträge zu besprechen. Trierweiler schlug einen Arbeitskreis vor, Schramm den Zukunftsausschuss.

FDP-Fraktionschef Franz Keren mahnte, dass ein Klimaschutzkonzept für die Einstellung eines Klimaschutzmanagers notwendig sei. Dem widersprach der stellvertretende SPD-Fraktionschef Alexander Schirrah. Nach seinen Worten hat die Bundesregierung das Gesetz novelliert. Jetzt könne eine Kommune mit dem Klimaschutzmanager das Klimaschutzkonzept ausarbeiten. Anders als bisher müsse es nicht mehr vorliegen, um einen Klimaschutzmanager einzustellen.

Es war schließlich SPD-Fraktionsmitglied Philipp Anton, der eine Sitzungsunterbrechung vorschlug und die Fraktionschefs bat, sich auf einen Kompromiss zu einigen. „Wir sind auf einem guten Weg“, kommentierte Anton gegenüber der SZ die Entscheidung, die mit 21 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen gefällt wurde. „Wenn ein Klimaschutzmanager eingestellt ist, kann gemeinsam mit allen Betroffenen, also der Gemeinde, den Nutzern und den Jagdpächtern, eine geeignete Fläche für ein Wildnisgebiet gefunden werden.“ In einer angemessenen Größe sei dieses Terrain eine gute Sache für Perl, von der alle profitieren.

360 Hektar Wald sollten nach Wunsch der Grünen-Fraktion als Wildnisgebiet ausgewiesen werden – im Bereich zwischen Perl, Wochern, Tettingen-Butzdorf und Besch. Nach den Worten von Grünen-Fraktionschef Christian Schramm dient der Wald primär der Umwelt, dem Klima und der Erholung und ist nicht als Einnahmequelle zu sehen. Mit Stimmenmehrheit wurde entschieden, diesen Antrag im Zukunftsausschuss zu beraten, auch über eine angemessene Größe. Bei einer solchen Frage muss nach Ansicht des Verwaltungschefs auch ein Förster seine Meinung kundtun.

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