Soziale Medien in der Vereinsarbeit

Merzig · Wie Sportvereine die sozialen Medien für sich und ihre Öffentlichkeitsarbeit nutzen können, war eines der Schwerpunktthemen an dem Informationsabend. Weiterhin im Blickpunkt stand die Integration von Flüchtlingen.

 Stadtverbands-Vorsitzender Frank Wagner (links) und Bürgermeister Marcus Hoffeld (rechts) mit den Referenten Anja Felden und Simon Kirch. Foto: Stefan Fandel/Stadt Merzig

Stadtverbands-Vorsitzender Frank Wagner (links) und Bürgermeister Marcus Hoffeld (rechts) mit den Referenten Anja Felden und Simon Kirch. Foto: Stefan Fandel/Stadt Merzig

Foto: Stefan Fandel/Stadt Merzig

Soziale Medien und die Integration von Flüchtlingen standen im Mittelpunkt des zweiten "Abends der Sportvereine ". Frank Wagner, Vorsitzender des Stadtverbands, und Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld hatten die knapp 85 Sportvereine der Kreisstadt in den großen Sitzungssaal des Rathauses eingeladen. Die Social-Media-Managerin Anja Felden sowie der ehemalige Weltklasse-Leichtathlet und Landessportverbands-Mitarbeiter Simon Kirch waren Referenten an diesem Abend.

Der Bürgermeister unterstrich das Engagement der Stadt in Sachen Sport: "Die Schullaufmeisterschaften, der City-Triathlon und das Neujahrsspringen im Zeltpalast feierten derart gelungene Premieren, dass über eine Fortsetzung 2016 nicht lange nachgedacht werden musste", resümierte er zufrieden. Frank Wagner hielt einen kurzen Rückblick auf die erfolgreichen Veranstaltungen des Stadtverbandes. "Mehr als 100 Teilnehmer bei der traditionellen Grünkohlwanderung sowie die erstmals ausgetragenen Stadtmeisterschaften im Handball und im Boule sprechen Bände", sagte Wagner.

Danach folgten die Vorträge. Web-Business-Managerin und Social-Media-Managerin Anja Felden aus Dillingen hieß die Vereinsvertreter "Willkommen in Digitalien". Drei zentrale Fragen müsse man sich als Verein im Umgang mit den Weiten des Internets stellen: Was ist Social Media ? Welchen Nutzen hat es für meinen Verein? Und: Was und wie muss ein Verein posten, um möglichst viele "Fans" zu erreichen? Dabei sei aber ein wichtiger Fakt zu beachten: "Facebook ist mehr als nur Fotos vom Abendessen zu posten. Und Social Media ist mehr als nur Facebook ", betonte Felden. In ihrem Vortrag vergaß sie nicht den lokalen Bezug. Felden: "Durch cleveres Posten hat beispielsweise der Tennisclub Merzig seinen Besucher-Kreis deutlich vergrößert. Aber auch der FC Fitten und der TuS Brotdorf halten ihre Fans stets transparent und spannend auf dem Laufenden." Vor allem die Brotdorfer Handballer lieferten ihr zufolge derzeit das beste Beispiel für geschickten Einsatz sozialer Medien. Durch die Verbreitung über Facebook und Youtube habe es der Verein geschafft, deutschlandweit für Furore zu sorgen. Das Resultat: Zweimal innerhalb kürzester Zeit konnten mit Marvin Hoff und Julian Setter Brotdorfer Spieler das "Tor des Monats" erzielen und dabei sogar Profis besiegen. "Aber", so Felden weiter, "auch mit kleinerem Aufwand lassen sich gute Ergebnisse erzielen. Für einen kleinen Verein kann es reichen, dreimal in der Woche etwas Spannendes zu posten."

Danach zeigte Simon Kirch, ehemaliger Leichtathlet und jetzt Mitarbeiter des Landessportverbands, den Vereinsvertretern Wege und Möglichkeiten auf, die Flüchtlinge in den einzelnen Ortsteilen zu integrieren und an die Vereine zu binden. "Der Landessportverband kann auf vier Wegen helfen: Information, Beratung, Qualifizierung und auch Unterstützung durch finanzielle Förderung", zählte Kirch auf. Aber wie kann man die Flüchtlinge und die Vereine zusammenbringen? Auch darauf hatte der Leichtathlet eine Antwort: "In fast allen Orten gibt es inzwischen Netzwerke. Gehen Sie auf diese zu und vernetzen Sie sich! Auch die Sprachunterrichte zu besuchen, kann sinnvoll sein." Die Sprachbarriere solle man nicht zum Hindernis werden lassen. Kirch: "Die Neubürger wollen ja Deutsch lernen. Auch hier ist Integration in einen Verein wichtige Praxis." Aber, mahnte der Mitarbeiter des Sportverbandes, der Verein solle sich immer treu bleiben und vor allem nicht zum Dienstleister werden. "Ein Sportverein ist mehr als ein Fitness-Studio. Der Breitensport ist ein elementarer Teil des Vereinslebens. Und das Miteinander ist oft wichtiger als der Sport selbst", schloss Kirch.

Simon Kirch steht den Vereinen bei Fragen zur Flüchtlingsintegration zur Verfügung, Tel. (06 81) 3 87 91 53, E-Mail: sportintegration@lsvs.de.

www.lsvs.de

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