Merzig-Wadern Häusliche Pflege ist oft 24-Stunden-Job

Merzig · Sozialministerin Monika Bachmann hat in Losheim drei Pflegemedaillen für besonderes Engagement vergeben.

Raimund Jakobs aus Hausbach (v.l.), Ministerin Monika Bachmann, Sieglinde Bock aus Hausbach, Losheims Bürgermeister Lothar Christ und Peter Müller aus Perl-Besch (rechts) bei der Verleihung der Pflegemedaille in Losheim.

Raimund Jakobs aus Hausbach (v.l.), Ministerin Monika Bachmann, Sieglinde Bock aus Hausbach, Losheims Bürgermeister Lothar Christ und Peter Müller aus Perl-Besch (rechts) bei der Verleihung der Pflegemedaille in Losheim.

Foto: Carolin Merkel

„Pflegende Angehörige leisten den Hauptteil der Pflege in Familien und erfüllen anspruchsvolle und wichtige Aufgaben, deren Stellenwert in Anbetracht der demografischen Entwicklung weiter wachsen wird“, sagte Monika Bachmann, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie am Donnerstagnachmittag in Losheim. Mit der Pflegemedaille des Saarlandes würdigt die Landesregierung das ehrenamtlich geleistete Pflegeengagement. Am Donnerstag haben eine Bürgerin und zwei Bürger aus dem Landkreis Merzig-Wadern die Pflegemedaille als Dank und Anerkennung für ehrenamtliche Arbeit in der Pflege und Betreuung erhalten.

Ausgezeichnet wurden Sieglinde Bock aus Hausbach, Peter Müller aus Perl-Besch sowie Raimund Jakobs aus Hausbach. Sie alle pflegen seit vielen Jahren ihre Angehörigen und ermöglichen es ihnen so, den Lebensabend zu Hause zu verbringen.

„Alle Vorgeschlagenen haben sich nicht nur um ihre Angehörigen verdient gemacht. Sie haben ein wichtiges Signal gesetzt, indem sie familiäre Pflege sicherstellen und pflegebedürftigen Menschen den bevorzugten Verbleib in der vertrauten Umgebung ermöglichen. Pflege und Betreuung sind nicht zuletzt eine Herzenssache“, betonte Ministerin Bachmann im Rahmen der kleinen Feierstunde. „Pflege zuhause ist ohne die Bereitschaft und den Einsatz pflegender Angehörigen nicht möglich. Ehrenamtliche Pflegepersonen ergänzen die Arbeit der professionellen Pflegekräfte in ambulanten Pflegediensten und ermöglichen vor allem den Verbleib pflegebedürftiger Menschen in ihrer vertrauten, häuslichen Umgebung, wodurch ein Wechsel in ein Heim verzögert beziehungsweise vermieden werden kann.“

Rund 20 000 pflegebedürftige Menschen werden nach Auskunft des Ministeriums im Saarland zu Hause betreut. „Diese verantwortungsvolle Aufgabe, die Angehörige mit viel Liebe und Fürsorge oftmals rund um die Uhr ausüben, verdient gesamtgesellschaftliche Anerkennung ebenso wie Unterstützung beispielsweise dadurch, dass pflegende Angehörige ihre Arbeitszeiten auf die Erfordernisse der Pflege abstimmen können“, teilt das Ministerium mit. Hierzu biete das Gesetz zur Familienpflegezeit die Grundlage. Genauso wichtig ist allerdings, dass in der Berufswelt die in Familien geleistete Pflege von Angehörigen in gleicher Weise anerkannt wird wie die Erziehung von Kindern.

Um das Augenmerk noch stärker auf den Einsatz pflegender Angehöriger zu lenken, zeichnet die Landesregierung herausragendes, ehrenamtliches Engagement mit der Pflegemedaille aus. Es werden Personen ausgezeichnet, die ihren Wohnsitz im Saarland haben und die einen pflegebedürftigen, kranken oder behinderten Menschen im häuslichen Bereich unentgeltlich über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren gepflegt und betreut haben.

Vorschlagsberechtigt sind Kirchen und Religionsgemeinschaften, Verbände der freien Wohlfahrtspflege, (Ober-) Bürgermeister und Ortsvorsteher, die privaten Verbände der Alten- und Behindertenhilfe, der Landesseniorenbeirat, der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Selbsthilfegruppen, die Gemeinden und Kreise und jede natürliche Person. Die Ausschreibung erfolgte im Zeitraum von März bis September 2018.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort