Losheim Verschworene Gemeinschaft an Unterstützern

Losheim am See · Der Förderverein des Losheimer Sankt-Josefs-Krankenhauses feierte mit einem Festakt sein 40-jähriges Bestehen.

 Prominente Gäste bei der Feierstunde des Losheimer Krankenhaus-Fördervereins waren (von links): Bürgermeister Lothar Christ, Landtagsmitglied Martina Holzner, Chefarzt Dr. Jan Holger Holtschmitt, Alt-Bürgermeister und Vereins-Mitbegründer Raimund Jakobs, Gesundheitsministerin Monika Bachmann, Bernd Mayer, Frank Wagner, Dr. Walter Berg, Dr. Therese Jost, Dr. Christoph Stöhr und Peter Schuler.

Prominente Gäste bei der Feierstunde des Losheimer Krankenhaus-Fördervereins waren (von links): Bürgermeister Lothar Christ, Landtagsmitglied Martina Holzner, Chefarzt Dr. Jan Holger Holtschmitt, Alt-Bürgermeister und Vereins-Mitbegründer Raimund Jakobs, Gesundheitsministerin Monika Bachmann, Bernd Mayer, Frank Wagner, Dr. Walter Berg, Dr. Therese Jost, Dr. Christoph Stöhr und Peter Schuler.

Foto: Werner Krewer

„Wenn wir den Krankenhausförderverein nicht gehabt hätten – oh weh!“ Diese Worte des ehemaligen Chefarztes Christoph Stöhr sagten mehr als alle Zahlen. Zitiert wurde er von Bernd Mayer, dem aktuellen Vorsitzenden des Fördervereins, der anlässlich des 40. Geburtstages dieser Organisation in das Losheimer Eisenbahnmuseum eingeladen hatte.

„Wir feiern heute einen Verein“, sagte Mayer, „der vier Jahrzehnte lang vorbildliche Arbeit geleistet und wesentlich dazu beigetragen hat, dass uns das St.-Josefs-Krankenhaus bis heute erhalten geblieben ist.“ Besonders begrüßte er den „Vater des Fördervereins“, den Ehrenvorsitzenden und Altbürgermeister Raimund Jakobs, der selbst einen kleinen Einblick in die bewegte Geschichte des Krankenhauses gab. Diese Rückschau machte deutlich: Immer wieder hing das Damoklesschwert der Schließung über der Klinik, aber immer gab es auch einen festen Zusammenhalt zwischen Förderverein, Klinikleitung, Verwaltung, Schwesternschaft und Bevölkerung. Der damalige Bürgermeister Jakobs hielt einen engen Kontakt zur jeweiligen Landesregierung, den er heftig zu vertiefen pflegte, wenn der Fortbestand des Krankenhauses wieder einmal infrage gestellt wurde.

Jakobs dankte seinen Mitstreitern und allen Losheimer Bürgern für ihren unermüdlichen Einsatz und ihren Mut, wenn es darum ging, riskante Entscheidungen mitzutragen. Ideelle Unterstützung sei gut und hilfreich, aber der Förderverein brachte im Laufe der Jahre auch Summen zusammen, die beeindrucken: 1,8 Millionen Euro wurden insgesamt aufgebracht, um Sanierungen, Modernisierungen oder die Anschaffung medizinischer Geräte zu finanzieren. Viele dieser Beträge wurden als Darlehen aufgenommen – hier gab es ein Dankeschön an die beteiligten Kreditinstitute – und nach und nach zurückgezahlt. Die einzigen Geldquellen waren und sind heute noch die Beiträge der rund 170 Mitglieder, Spenden und die Erlöse von Veranstaltungen.

„Oft wirken Krankenhausfördervereine ganz im Stillen und viele wissen gar nicht, was diese Organisationen für den Bestand der Häuser leisten“, betonte Monika Bachmann. Die Gesundheitsministerin hatte es sich nicht nehmen lassen, nach Losheim zu kommen und dem Vereinsvorstand persönlich zu gratulieren. Das oft mit hohen finanziellen Risiken verknüpfte Engagement des Fördervereins zeige die tiefe Verbundenheit der Losheimer mit ihrem Krankenhaus.

„Der Krankenhausförderverein hat immer Seite an Seite mit der Gemeinde gekämpft“, lobte Bürgermeister Lothar Christ, der der Zukunft „nicht sorgenfrei, aber zuversichtlich“ entgegensieht. Die Klinik sei von zentraler Bedeutung für die Region und stärke zweifellos das Dienstleistungszentrum Losheim am See. Christ würdigte auch die intensive Unterstützung des Krankenhauses durch die gesamte Bevölkerung, erinnerte an die Krankenhaus-Straßenfeste und zahlreiche andere Veranstaltungen, die ja nur dann erfolgreich sein können, wenn sie gut besucht werden. An die Adresse derer, die über Erhalt oder Schließung entscheiden können, sagte er klar und deutlich: „Eine Nordsaarland-Klinik auf Kosten unseres St.-Josefs-Krankenhauses wird nie unsere Zustimmung finden.“

Dr. Jan Holger Holtschmit, Chefarzt der Orthopädie, legte dar, was den Verein so besonders macht. Es sei nicht nur die Tatsache, dass er der erste Verein dieser Art im Saarland war, sondern vor allem, dass es ihm gelungen sei, über alle Parteigrenzen hinweg die Politiker von der Sache zu überzeugen. Der Verein präsentiere sich als verschworene, in sich geschlossene Gemeinschaft, die nie in ihrer Wachsamkeit nachgelassen und nicht zuletzt durch ihre finanziellen Hilfen viel zur Modernisierung und damit zum Erhalt des Krankenhauses beigetragen habe. Der Beigeordnete des Landkreises, Frank Wagner, und Losheims Ortsvorsteher Stefan Palm stimmten in dieses Lob mit ein und wünschten dem Krankenhaus und seinem Förderverein 40 weitere erfolgreiche Jahre. Die Geburtstagsfeier wurde von Monika Heinz und Bastian Horf mit Saxophon-Kompositionen begleitet.

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