Neue Vermarktungsidee Das „Hunsrückschwein“ kommt ohne Gentechnik aus

Losheim/Morbach · Erfolgreiche regionale Vermarktungsinitaitive „Ebbes von hei“ orientiert sich bei neuem Projekt am großen Erfolg des Iberico-Schweins.

 Das Hunsrückschwein wächst unter möglichst natürlichen Bedingungen auf. Es soll der nächste Verkaufserfolg von „Ebbes von hei“ werden.

Das Hunsrückschwein wächst unter möglichst natürlichen Bedingungen auf. Es soll der nächste Verkaufserfolg von „Ebbes von hei“ werden.

Foto: Ruppenthal

Die Erfolgsgeschichte von der regionalen Vermarktungsinitiative „Ebbes von hei“ geht weiter: Aus Morbach stößt jetzt das so genannte Hunsrückschwein dazu. Bernd und Frank Flesch aus Morbach wollen mit den Metzgern Kneppel aus Morbach und Bösen aus Piesport diesem Fleisch ein ähnlich klangvolles Image verleihen, wie es das spanische Iberico-Schwein bei Feinschmeckern genießt.

„Das Futters macht’s – auch beim Hunsrückschwein“, betonte Klaus Kneppel bei Vorstellung dieser neuen regionalen Vermarktungsidee im Hochwälder Brauhaus am Losheimer Stausee. Sein Partner Frank Flesch geht mit seinem Betrieb „Flesch Farming“ im Morbacher Ortsbezirk Merscheid dabei neue Wege in der Schweinemast und hat den kompletten Betrieb auf genfreie Produktion umgestellt. Das traditionsreiche Familienunternehmen –  geleitet von Vater Bernd und Sohn Frank Flesch – liegt oberhalb von Merscheid mit bester Aussicht auf den mittleren Hunsrück. Neben der Schweinemast betreibt Flesch Farming hier Mutterkuh-Haltung mit Nachzucht und angeschlossener Mast.

Regionalität und Qualität stehen für die beiden Betriebsinhaber nach eigenem Bekunden an erster Stelle. Dazu werden die Ferkel mit einem Gewicht von rund 30 Kilo von zwei fest zugeordneten Betrieben und einheitlicher Kreuzung aus Rheinland-Pfalz bezogen. Die eingestallten Tiere werden fast ausschließlich mit selbst angebauten Futtermitteln wie Gerste, Weizen, Triticale, Rapskuchen und Rapsöl gefüttert – ein besonderer Beitrag zur Nachhaltigkeit. Es werden lediglich Mineralstoffe und zertifiziertes „Non-GMO Sojaschrot“ (Sojaschrot aus nicht gentechnisch modifizierten Organismen) hinzugekauft. Der Betrieb ist darüber hinaus bereits seit über zehn Jahren mit dem besten Qualitätssiegel-Status zertifiziert.
Die Vermarktung des genfreien Schweinefleisches wird über kurze Wege erfolgen. Dazu wurde eigens eine Kooperation aus regionalen Metzgereien begründet, die noch über eine eigene Schlachtung verfügen. Zu den ersten Partnern gehören die 1891 in Morbach gegründete Metzgerei Kneppel und die Metzgerei Bösen in Piesport. Als Gründungsmitglied der Regionalinitiative „Ebbes von Hei“ werde bei der Metzgerei Kneppel großer Wert auf kurze Wege zur Schlachtung und auf eine tierfreundliche und artgerechte Aufzucht der Tiere gelegt, heißt es von der Initiative. Die Anlieferung der Schlachttiere erfolgt aus maximal zehn Kilometer Entfernung.

Da die Herkunftskennzeichnung von Rindfleisch seit der BSE-Krise dokumentiert werden muss und die Dokumentationspflicht nun auch für Schweine- und Lammfleisch gilt, sind die kooperierenden Metzger und Landwirte einem Herkunfts- und Rückverfolgbarkeits-System (Name: Orgainvent) beigetreten. Dieses System wird von neutraler Stelle überwacht. Damit wird ermöglicht, Herkunft und Ursprung der Schweine aus Rheinland-Pfalz dem entsprechenden landwirtschaftlichen Erzeuger zuzuordnen. Die Tiere werden ausschließlich mit eigenen Transportfahrzeugen zur betriebseigenen EU-Schlachtstätte transportiert, geschlachtet, zerlegt und zu qualitativ hochwertigen Fleisch- und Wurstprodukten verarbeitet.

Die „Hunsrückschwein“-Kooperation steht auch weiteren „Ebbes von Hei“-Metzgereien in der Saar-Hunsrück-Region offen. Ansprechpartner ist die Regionalinitiative „Ebbes von Hei“.  Die ersten Fleisch- und Wurstwaren aus genfrei produziertem „Hunsrückschwein“ gehen ab sofort in den genannten Betrieben in den Verkauf. Auch bei ausgewählten „Ebbes-von-Hei“-Gastronomiebetrieben wird ab sofort das genfreie Schweinefleisch auf der Speisekarte zu finden sein.
Im Saarland macht das Hochwälder-Brauhaus in Losheim den Anfang.  Betriebsleiter Patrick Annel ist jedenfalls von der Qualität des Fleisches und damit auch vom Verkaufserfolg des „Hunsrückschweins“ überzeugt.

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