Netzwerk für regionale Leckereien

Merzig-Wadern · Regionale Betriebe wollen sie stärken, deren Umsatz ankurbeln, qualitativ hochwertige Produkte anbieten und Arbeitsplätze erhalten: die Macher hinter der Regionalinitiative „Ebbes von hei!“. Unter dem kulinarischen Label mit gleichem Namen unterstützen sich Gastronomen und Hersteller gegenseitig bei der Vermarktung ihres leckeren Angebots.

 Auch Köstlichkeiten sollen den Gästen die Saar-Hunsrück-Region schmackhaft machen. Foto: rup

Auch Köstlichkeiten sollen den Gästen die Saar-Hunsrück-Region schmackhaft machen. Foto: rup

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Unter der kulinarischen Dachmarke "Ebbes von hei!" können Hersteller und Gastronomen künftig regionale Leckereien und Dienstleistungen im Saar-Hunsrück-Raum vermarkten oder anbieten. Ins Leben gerufen hat die Marke die gleichnamige ehrenamtliche Regionalinitiative: ein Zusammenschluss von Gastronomen, Handwerkern, Landwirten, Direktvermarktern, Dienstleistern, Kulturschaffenden und zahlreichen Institutionen aus der Region. Im Mai 2013 schloss sich ihnen das Seehotel-Restaurant in Losheim als erster Betrieb im Landkreis Merzig-Wadern an. Inzwischen sind es über 40 Mitgliedsbetriebe.

"Aber", sagt der Vorsitzende des Trägervereins der Initiative, Ralf Becker, "die meisten davon sind Gastronomen. Landwirtschaftliche Betriebe haben wir zum Beispiel erst zwei. Es müssen noch mehr Erzeuger her." Das Interesse des Einzelhandels, regionale Produkte verstärkt ins Sortiment aufzunehmen, sei vorhanden. Doch auch dieses erweiterte Angebot hänge davon ab, dass sich mehr Produzenten fänden.

Die Regionalinitiative wird aus verschiedenen Töpfen finanziert: Zum einen unterstützen sie die Gemeinden Losheim am See, Weiskirchen, Kell am See, Hermeskeil, Thalfang und Morbach. Zum anderen streben die Initiatoren eine Ko-Finanzierung aus Geld an, das aus dem Leader-Programm der EU stammt. Mit diesem Programm fördert die EU Aktionen und Ideen, die ländlichen Raum in Europa beleben, entwickeln und erhalten. Die kulinarische Marke "Ebbes von hei!" wird mit Geld aufgebaut und beworben, das aus Lizenzeinnahmen der teilnehmenden Betriebe kommt. Denn wer Teil der gaumenschmeichelnden Marke werden und vom Netzwerk sowie von den Vertriebswegen der Plattform profitieren möchte, wie sich gegenseitig in Läden und Betrieben zu bewerben, der zahlt einen Jahresbeitrag - für Betriebe, Vereine und Institutionen sind es derzeit 50 Euro im Jahr, Privatpersonen zahlen 15 Euro. Die Vermarktung des Labels übernimmt der Verein Saar-Hunsrück-Vermarktung: Er arbeitet wie eine Agentur, übernimmt die Organisation und ist auch für die so genannten Pflichtenhefte zuständig. In diesen Pflichtenheften ist für jeden Erzeuger und jeden gastronomischen Betrieb festgelegt, welche qualitativen Standards sie erfüllen müssen - die Produkte von "Ebbes von hei!" werden zum Beispiel ohne Gentechnik hergestellt. Ebenso müssen die Mitgliedsbetriebe gewissen Kontrollmaßnahmen zustimmen. Ralf Becker betont: "Die Marke steht als Gütesiegel die hohe Qualität regionaler Erzeugnisse."

Neben den Pflichtenheften gibt es für jeden Teilnehmer auch einen so genannten Zeichennutzungsvertrag. Darin ist festgehalten, wie sie das Label der kulinarischen Dachmarke verwenden dürfen und welche Gebühren dafür anfallen. Für Gastronomen sind das zum Beispiel 100 Euro im Jahr. "Gut investiertes Geld", findet Thomas Schmitt vom Seehotel-Restaurant in Losheim. "Die Marke ist ein Riesen-Vorteil für uns, um uns darüber nach außen zu vermarkten", sagt Schmitt.

Auf die Marke und die Betriebe, die sich unter dem Dach von "Ebbes von hei!" zusammenschließen, soll unter anderem auch ein gemeinsamer Internetauftritt hinweisen. Auch etablierte kulinarische Veranstaltungen der Region, wie die Hochwälder Kartoffeltage, werden ganz im Zeichen der Dachmarke stehen: Künftig sollen an diesen Events nur noch Betriebe teilnehmen können, die auch das Label tragen.

Wer sich für eine Mitgliedschaft bei der Regionalinitiative und für die Vermarktung seiner Produkte durch die Dachmarke interessiert, kann sich im Internet informieren.

ebbes-von-hei.de

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