Labor untersucht verdächtigen Stoff aus Schrott-Transport

Homburg. Nachdem am Donnerstag der Fund einer ätzenden Substanz auf dem Gelände des Homburger Rohstoff-Recycling-Unternehmens Saarländische Rohprodukte (SRP) zu einem Gefahrstoff-Großeinsatz der Feuerwehr geführt hatte (die SZ berichtete), stand bis Freitagabend noch nicht fest, um welche Chemikalie es sich handelt

Homburg. Nachdem am Donnerstag der Fund einer ätzenden Substanz auf dem Gelände des Homburger Rohstoff-Recycling-Unternehmens Saarländische Rohprodukte (SRP) zu einem Gefahrstoff-Großeinsatz der Feuerwehr geführt hatte (die SZ berichtete), stand bis Freitagabend noch nicht fest, um welche Chemikalie es sich handelt. Bei der Chemikalie, in zwei Bahnwaggons mit Metallschrott gefunden, könnte es sich um das Tränengas Chloracetophenon handeln, wie die SZ aus zuverlässiger Quelle erfuhr. Dieses Gift wurde von der US-Army im Vietnam-Krieg verwendet.Derzeit, so das Landespolizeipräsidium in Saarbrücken, sei ein privates Labor mit den Untersuchungen befasst. Mit einem definitiven Ergebnis sei an diesem Wochenende nicht zu rechnen. Klar sei, so die Polizei, dass die Firma SRP als Verursacher ausgeschlossen werden könne.

Das Unternehmen selbst präzisierte auf Nachfrage unserer Zeitung den Vorfall. So seien in einem Routineverfahren drei von der Deutschen Bahn AG bereitgestellte Eisenbahn-Waggons Mitte November bei SRP in Homburg mit Metallschrott beladen und zum Stahlwerk von Arcelor Mittal in Luxemburg verschickt worden. Dort habe man in der Zeit vor Weihnachten beim Entladen in zwei der drei Waggons einen beißenden Geruch festgestellt und die mutmaßliche Giftfracht nach Homburg zurückgeschickt. Bei SRP habe man nach Eintreffen der Waggons am vergangenen Donnerstag entschieden, die Polizei und das Landesamt für Umwelt und Arbeitschutz (LUA) einzuschalten.

SRP hat nun das Labor CBA in Kirkel mit der Untersuchung beauftragt. Eric Blumenauer, Prokurist von SRP, begründete diese Entscheidung damit, dass das Landesamt selbst über keine eigenen Untersuchungsmöglichkeiten verfüge und SRP mit "eigenem Engagement" den Aufklärungsvorgang aktiv unterstützen und beschleunigen wolle. thw

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