Kunst sogar fürs TaschengeldDas Püttlinger Schlösschen

Püttlingen. Doris Mueller-Schlang und Monika Kempf haben ihr Bestes gegeben. Die beiden Künstlerinnen haben sich für die Sanierung des Püttlinger Schlösschens stark gemacht. Sie haben sich richtig reingehängt. Erst malten sie "mit Herzblut", dann bestückten sie das Püttlinger Schlösschen mit 70 Bildern und luden nonstop täglich zur Ausstellung

Püttlingen. Doris Mueller-Schlang und Monika Kempf haben ihr Bestes gegeben. Die beiden Künstlerinnen haben sich für die Sanierung des Püttlinger Schlösschens stark gemacht. Sie haben sich richtig reingehängt. Erst malten sie "mit Herzblut", dann bestückten sie das Püttlinger Schlösschen mit 70 Bildern und luden nonstop täglich zur Ausstellung.

Das Publikum strömte nur so herbei, und da die beiden Künstlerinnen sich auf Benefizpreise einigten - schon zum Taschengeldpreis von 40 Euro konnte man etwas ergattern - wurde auch fleißig gekauft. So gingen Bilder für rund 4000 Euro weg. Und dem Sanierungstopf für das Püttlinger Schlösschen wird ein schönes Sümmchen zukommen.

Doris Mueller-Schlang und Monika Kempf sind Mitglieder der Köllertal Künstlerinitiative KIK. Bei dieser Gemeinschaftsausstellung ist es ihnen gelungen zwei ganz unterschiedliche Stilrichtungen und Malweisen unter einen Hut zu bekommen. Sie setzten Collagen mit Glasperlen, Kupfer, Bilder in Acryl, Pastellkreide und Öl nebeneinander. Sie nahmen verwandte Motive und ähnliche Farben als Klammer. Auch kombinierten die Künstlerinnen beispielsweise abstrakte und figurative Bilder mit Meereswellen und Schiffen zur Wasser-Wand oder setzten die Mueller-Schlang Golden Gate Bridge in Pastell neben Monika Kempfs wirbelige Impression aus einem Jazzkeller. Dass sie den Nerv des Publikums getroffen haben, zeigt sich an den zahlreich verkauften Bildern. Schön fanden die Malerinnen auch, dass sogar Kinder hier ihren ersten Kunstkauf tätigten.

Selbst die allerjüngsten fanden die Ausstellung interessant. Zur Finissage tanzten 32 Vorschüler mit ihren Erzieherinnen an. Die Kinder entdeckten Enten, Fische, Einradfahrer und Baustellen in den Bildern, und sie löcherten die Künstlerinnen mit Wie-hast-du-das-gemacht-Fragen. Interessanterweise konnten die Kinder jedes Bild der richtigen Malerin zuordnen.

Mit der Benefizausstellung wollten Doris Mueller-Schlang und Monika Kempf zeigen, dass man das Schlösschen nicht nur nutzen, sondern "ihm auch mal was zurückgeben kann". In zwei weiteren Kunstausstellungen werden ebenfalls Bausteine gesammelt werden. Danach folgt erst mal eine Ausstellungspause. Architekt Willi Latz wird demnächst in die konkrete Planung gehen. Und so bleibt zu hoffen, dass sich das Püttlinger Schlösschen in absehbarer Zeit, so Bürgermeister Speicher in der Finissage, "wie in alten Zeiten einladend in Richtung Stadtmitte hin öffnen wird".

Püttlingen. Graf Ludwig von Nassau-Saarbrücken ließ um 1790 das Püttlinger Schlösschen nach einem Generalplan seines Baumeisters Joachim Friedrich Stengel als Jagdschloss errichten. Bereits wenige Jahre später wurde das Gebäude von der französischen Revolutionsregierung konfisziert und dem Metzer Zivilhospital zur Verfügung gestellt. Im Oktober 1817 wurde es versteigert. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel erwarb es 1869 der damals amtierende Bürgermeister für die Gemeinde.

Jetzt müssen das Mauerwerk, die Fenster und Dachgauben saniert werden. Auch ist ein Rückbau des Eingangsbereiches geplant. Über die zukünftige Nutzung wird noch diskutiert. Unter anderem ist beispielsweise an ein Trauzimmer gedacht worden. Im Vorraum des Püttlinger Schlösschens steht ein Modell des Bauwerks. Hier kann man sein Interesse am "Kreis der Liebhaber des Püttlinger Schlösschens" bekunden und einen Antrag auf Mitgliedschaft einwerfen. hof

Auf einen Blick

Graf Ludwig von Nassau-Saarbrücken ließ um 1790 das Püttlinger Schlösschen nach Generalplan des Baumeisters Joachim Friedrich Stengel als Jagdschloss errichten. Wenig später wurde es von der französischen Revolutionsregierung für das Metzer Zivilhospital konfisziert und 1817 versteigert. Nach diversen Besitzerwechseln erwarb es 1869 die Gemeinde. Jetzt müssen Mauerwerk, Fenster und Dachgauben saniert werden. Auch ist ein Rückbau des Eingangsbereiches geplant. Über die Nutzung wird noch diskutiert. Im Vorraum des Schlösschens steht ein Modell des Bauwerks, in das man auch einen Antrag auf Mitgliedschaft für den "Kreis der Liebhaber des Püttlinger Schlösschens" einwerfen kann. hof

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